Nach dem Wettersturz: Aprilwetter mit Schnee- und Graupelschauern! Was ist eigentlich Graupel?
Nach dem rekordwarmen Monatsbeginn hat uns jetzt das typische Aprilwetter fest im Griff mit Regen, Schnee- und Graupelschauern. Graupel wird dabei gerne mit Hagel verwechselt. Doch was genau hat es mit diesen "Styropurkugeln" auf sich?
Sommerlich begann der diesjährige April und brachte mal wieder zahlreiche neue Wärmerekorde mit sich, unter anderem wurde in Deutschland der frühste im Jahr jemals gemessene Hitzetag (Tmax. >=30°C) in Ohlsbach am Oberrhein registriert (30,1°C).
Wetter- und Temperatursturz
Jetzt aber hat sich die Wetterlage komplett umgestellt und einigen Regionen gab es einen regelrechten Wettersturz vom Frühsommer in den Spätwinter. Eine markante Kaltfront brachte nicht nur Sturm, sondern auch einen Temperatursturz innerhalb kürzester Zeit. In Geisenheim in Hessen betrug der Temperaturrückgang in sechs Stunden immerhin 13 Grad, von anfangs 19 Grad auf nur noch 6 Grad.
Noch beeindruckender war der Wettersturz in den Alpen. In Kärnten gab es innerhalb von 48 Stunden den größten Temperatursturz in der Messgeschichte der Stadt Villach. Nach knapp 31°C und einem Hitzetag am 14. April gab es nur zwei Tage später bei Temperaturen knapp über 0 Grad Schneefall.
Das typische Aprilwetter macht seitdem seinem Namen alle Ehre. Immer wieder kommt es zu kräftigen Regen, Schneeregen-, Schnee und Graupelschauern bis ins Flachland. In den Mittelgebirgen und Alpen gibt es sogar nochmal einiges an Neuschnee.
Apropos Graupel: Besonders im Frühjahr hört man in den Wetterberichten immer wieder mal von Graupelschauern. Sie sind typisch für die Übergangsphase von der kalten in die warme Jahreszeiten. Dabei wissen die wenigsten, was es mit dieser Niederschlagsart auf sich hat. Was unterscheidet genau Graupel vom besser bekannten Hagel oder Schnee?
Graupel ist fester Niederschlag in Form von kleinen, runden oder teilweise auch kegelförmigen Eiskörnern und Größen von 2 bis 5 Millimeter aufweist. Dabei unterscheidet man noch zwischen Frostgraupel mit einem weichen, undurchsichtigen Kern, der noch von einer durchsichtigen Eisschicht umhüllt ist.
Im Gegensatz dazu ist Reifgraupel undurchsichtig, spröde und Schnee sehr ähnlich. Diese Art entsteht, wenn Schnee in hohen Wolken antaut und anschließend wieder gefriert. Hier fehlt die Eisschicht und so zerfällt das Graupelkorn relativ leicht.
Graupel kommt meist bei Schauern vor, besonders im Winter und Frühling bei einer großen Labilität der Atmosphäre. Es handelt sich dabei um das typische Aprilwetter mit kurzen sonnigen Abschnitten im raschen Wechsel mit Schauern aus den typischen Quell- oder auch Gewitterwolken. Im Frühjahr kommt diese Wetterlage gehäuft vor, wenn in der Höhe polare Kaltluft einströmt.
Graupel ist kein Hagel oder Schnee
Graupel, insbesondere Frostgraupel, wird häufig mit Hagel gleichgesetzt. Ein Hagelkorn hat per Definition aber einen Durchmesser von mindestens 5 Millimeter und kann in Extremfällen über 10 Zentimeter betragen. Hagel kommt vor allem im Sommer bei schweren Gewittern vor, da die Konvektion zu dieser Jahreszeit stärker ausgeprägt ist.
Reifgraupel wird dagegen gerne mit Schnee verwechselt. Bei Schneeflocken handelt es sich allerdings nicht um Körnchen, sondern um unregelmäßig geformte, sechskantige Eiskristalle. Zudem kann Graupel nur aus konvektiven Wolken (klassische Schauer- und Gewitterwolken) entstehen, während Schnee aus verschiedenen Wolkengattungen fallen kann.