Wetterbilanz Oktober 2023: zu warm und nass
Der Oktober 2023 präsentierte sich nur bedingt herbstlich, in einigen Regionen eher spätsommerlich. Er war der 26. Monat in Folge der wärmer als 1961 - 1990 war! Regen trat teilweise reichlich auf und in Küstennähe zeigte sich die Sonne nicht ganz so häufig wie im Süden.
Selbst eine kurzer Temperatursturz in der Mitte des Monats konnte am Ende wenig daran ändern: Der Oktober war wärmer als üblich. Er lag etwa 2,9°C über der langjährigen Referenzperiode von 1961 - 1990. Die Abweichung zur aktuellen Vergleichsperiode von 1991 - 2020 betrug 2,5°C. Deutlich zu warm also. Damit gehört der Oktober 2023 zu den fünf wärmsten Oktobern seit Beginn der Messungen im Jahr 1881. Dies ist der 26. Monat in Folge, der wärmer war als die Referenzperiode von 1961 - 1990! Angemerkt sei hier, dass der September 2022 nahezu so warm war wie das langjährige Mittel. Er hatte laut Daten des DWD eine Abweichung von 0,05°C, also keine negative Abweichung. Würde man das dennoch berücksichtigen, wären der Oktober 2023 der 13. Monat in Folge, auch das wäre ein Rekord.
In der ersten Monatshälfte war es noch vermehrt spätsommerlich, bis ein Temperatursturz zeitweise für Nachtfröste sorgte. Danach strömte erneut milde Atlantikluft zu uns und sorgte erneut für eine überdurchschnittlich milde Witterung. Die höchsten Werte wurden am 13. des Monats mit 30,1 °C in Rheinfelden und Müllheim, jeweils Baden-Württemberg, erreicht. So spät gab es bisher einen heißen Tag (Maximaltemperatur größer 30°C).
Der niedrigste Wert (ausgenommen Bergstationen über 800m) wurde am 18. erreicht und zwar -4,9°C in Oberharz am Brocken-Stiege. Ungewöhnlich waren die Tiefsttemperaturen im Zeitraum vom 11. bis 13. des Monats. Hier wurden vor allem im Westen und in der Mitte Deutschlands Werte zwischen 15 und 18°C erreicht. Werte, die eher in Sommermonaten zu verorten sind.
Teils deutlich nasser als sonst
Im Oktober fiel insgesamt eine beträchtliche Menge Niederschlag. Im Flächenmittel fielen etwa 100 mm. Das sind rund 80% mehr Niederschlag als in der langjährigen Referenzperiode von 1961 - 1990. Im Vergleich zur aktuellen Vergleichsperiode von 1991 - 1990 sind dies knapp 62% mehr Niederschlag.
Besonders im Norden und Nordwesten fiel ausgiebig Niederschlag. Dort gab es des öfteren stärkere Niederschlagereignisse. Im Umfeld der Nordsee gab es nahezu täglich Niederschlag. Hier war es sogar außergewöhnlich nass, da örtlich Monatssummen von 200mm erreicht wurden. Die höchste Tagesmenge wurde am 11. des Monats in Dornum, Ostfriesland, mit 50,7 mm gemessen. In der zweiten Monatshälfte griff der reichliche Niederschlag auch auf die mittleren und südlicheren Regionen über, mit Ausnahme von Nieder- und Oberbayern, wo nur etwa 40mm Niederschlag fielen.
Etwas trüber Oktober
Die Sonnenscheinstunden lagen leicht unterhalb Durchschnitts. Im Flächenmittel verzeichnete der Oktober etwa 100 Sonnenstunden, was neun Sonnenstunden weniger sind als im langjährigen Mittel von 1961 - 1990. Für die aktuellere Vergleichsperiode von 1991 - 2020 ergibt sich eine ähnliche negative Abweichung.
Regional gab es leichte Unterschiede. Regionen mit mehr Niederschlag verzeichneten weniger Sonnenschein. Es ist daher wenig überraschen, dass es im Süden sonniger war als im Norden. Vor allem im Bereich der Küsten wurden nur knapp 60 Stunden Sonne erreicht.