Wird das ein Jahrhundert-Winter? Eis und Schnee haben Deutschland fest im Griff! Weiße Weihnachten?

Seit einigen Tagen hat sich der Winter in Deutschland eingenistet. Besonders heftig hat es den Süden von Deutschland getroffen. Bis zu 50 cm Schnee, heute Morgen Frühwerte um minus 20 °C. Erste Medien munkeln bereits: Das wird ein Jahrhundertwinter! Was ist dran?

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Droht Deutschland ein Jahrhundertwinter? Diese These geistert aktuell mal wieder durch die Medienlandschaft.

Ende November bzw. Anfang Dezember ist es derzeit so winterlich wie zuletzt im Jahr 2010. Damals gab es auch viel Schnee und Kälte. Allerdings lag damals der Schnee noch flächiger als aktuell und es war noch deutlich kälter. Damals wurde es der kälteste Dezember seit 1962. Allerdings war es am Ende kein Jahrhundertwinter, denn der Januar und der Februar 2011 wurden ziemlich mild und mit dann Winter war es nach Silvester ziemlich schnell vorbei.

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Die Höchstwerte für den 2. Advent sprechen für sich: Das GFS-Modell sieht ganz im Westen von Deutschland sogar bis zu 14 Grad!

Doch was erwartet uns in diesem Winter. Nach rund 7 Tagen Winterwetter setzen einige Medien offenbar bereits auf einen Jahrhundertwinter, wie man den Schlagzeilen entnehmen kann. Doch erwartet Deutschland wirklich ein eiskalter und schneereicher Winter? Aktuell liegt viel Schnee in Deutschland, doch der Schwerpunkt ist eindeutig im Süden von Bayern. Sonst ist es zwar weiß, aber es sind keine extremen Schneemengen. Ganz im Westen ist die Region sogar noch grün. Da hat sich nichts getan. Dort könnte aber heute Mittag Schnee fallen.

Nachts bis -25 °C: Eisige Kälte über Schnee

Heute früh wurden im Süden über Schnee bis zu minus 25 Grad gemessen. Das ist schon eine Hausnummer. Brrr, eine eisige Kälte. Doch geht das noch lange weiter? NEIN! In den nächsten Tagen drückt sich ganz langsam sehr milde Luft nach Westdeutschland. Das geht schon heute Nachmittag los. Erst fällt Schnee, dann später aber gefrierender Regen oder Eisregen. Auf den Straßen kann es dann wieder sehr glatt werden.

Diese Milderung setzt sich bis zum Sonntag immer weiter nach Osten und Süden fort. Es wird kriechend milder. Um den 2. Advent und danach könnte es sogar extrem warm werden. Das GFS-Modell der NOAA rechnete heute Morgen zum 2. Advent im Westen mit bis zu 14 Grad - über null wohlgemerkt. Da wäre es mit dem Winter im Westen schnell vorbei und auch im Süden und Osten sowie im Norden könnten sich die warmen Luftmassen durchsetzen und für Tauwetter sorgen.

Wie stehen die Chancen auf einen eisigen Jahrhundertwinter?

Nun ja, zunächst einmal haben alle langfristigen Wettermodelle auf einen milden Winter gesetzt. Heute ist der meteorologische Winter gerade mal erst vier Tage alt und es deutet sich bis zum Wochenende eine Milderung an, im Westen deutlich spürbar. Diese Milderung haut dann zwischen dem 2. und 3. Advent voll rein. Der Schnee taut unterhalb von 700 bis 800 m in vielen Regionen dahin.

Ganz bitter für alle Winterfreunde!
Die aktuelle recht kalten und schneereichen Tage könnten am Ende alles vom Winter 2023/24 gewesen sein. Ab dem 2. Advent wird es immer wärmer. Weiße Weihnachten sind nirgendwo sicher!Ein Jahrhundertwinter ist weit und breit nicht in Sicht!

Mittelfristig ist keine Rückkehr von Eis, Kälte und Schnee in Sicht. Nach einem eisigen Jahrhundertwinter sieht es derzeit jetzt überhaupt nicht aus. Das sind rein willkürliche Schlagzielen von einzelnen Boulevardmedien, die aus der aktuellen Wetterlage Kapital schlagen möchten. Sonst nichts. Weiße oder grüne Weihnachten? Dazu kann man derzeit nichts sagen. Alles ist offen. Trotz der Schneemassen könnte es sogar im Süden noch grün werden, denn ab dem 2. Advent kommt es zu starkem Tauwetter! Es bleibt spannend!