Weltweit wärmster November, weltweit wärmster Herbst!
Weltweit setzt sich die ungewöhnliche Serie fort. Auch der November 2023 war der wärmste seit Beginn der Messungen. Nach dem Sommer 2023 ist nun auch der Herbst 2023 weltweit der wärmste. Damit wird 2023 als das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen eingehen.
Der europäische Erdbeobachtungsdienst Copernicus wartet im letzten Monat des Jahres mit ungemütlichen Nachrichten auf. Der November 2023 war weltweit der wärmste November seit Beginn der Messaufzeichnungen und wie schon die vier Monate zuvor um einen neuen Rekordwert wärmer als sonst üblich. Der November war um 0,83°C wärmer als das bereits wärmere langjährige Mittel von 1991 - 2020. Damit liegt auch der November bezüglich der ungewöhnlichen Abweichung gleichauf mit dem Oktober, welche dieses Jahr nur vom ungewöhnlich warmen September (+0.93°C) übertroffen wurden.
Der November war weltweit nochmal um 0,32°C wärmer als der bisher wärmste November aus dem Jahr 2020, was eine ordentliche Hausnummer ist. Die Rekorde wurden in den letzten Monate nicht einfach nur so eingestellt, sie wurden geradezu zerschmettert. Was das genau bedeutet, verdeutlicht die Abweichung gegenüber dem vorindustriellen Mittel von 1850 - 1900. Hier beträgt die Abweichung 1,75°C. Dies bedeutet noch kein Verfehlen der Pariser Ziele, da es nur ein temporäres Überschreiten bedeutet, aber der Weg dahin, unterhalb der 1,5°C zu bleiben, wird zunehmend schwieriger. Ein weltweites konsequentes Handeln und der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern muss oberste Priorität bleiben.
Weltweit wärmster Herbst
Wenig anders zeigt sich das Bild in Hinblick auf den gesamten Herbst. Die drei Rekordmonate September bis November bilden die Grundlage für den Herbst, der global um 0,88°C wärmer war als das langjährige Mittel von 1991 - 2020. Das sind wiederum satte 0,43°C mehr als der bisher wärmste Herbst aus dem Jahr 2020. Nicht überall auf der Welt war es der wärmste Herbst, allerdings sind die Regionen, die kühler als das langjährige Mittel waren, überschaubar klein. Nur im Süden von Argentinien und Chile, Nordaustralien, Teile der Antarktis, sowie über Nordeuropa war es kühler als das langjährige Mittel von 1991 - 2020.
Obwohl es in den skandinavischen Ländern kühler war als das langjährige Mittel von 1991 - 2020, war der Herbst in Europa deutlich zu warm. Der Herbst 2023 lag in Europa 1,43°C über dem langjährigen Mittel und war der bisher zweitwärmste Herbst in Europa. Wärmer war er nur im Jahr 2020, aber auch nur um 0,03°C wärmer.
Wo wird das Jahr 2023 landen?
Ob das Jahr 2023 am Ende das wärmste seit Messbeginn werden wird, lässt sich sehr wahrscheinlich prognostizieren. Mehr als ein Drittel (43%) aller Tage im Jahr 2023 lagen oberhalb einer Abweichung von +1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Mittel von 1850 - 1900. Im bisher wärmsten Jahr waren es nur 21% aller Tage. Im Juli und August lag die globale Mitteltemperatur nahe oder oberhalb einer Abweichung von 1,5°C. Seit dem 6. September lag jeder einzelne Tag oberhalb einer Abweichung von 1,5°C, temporäre für zwei Tage im September oberhalb einer Abweichung von 2.0°C.
Es gab weltweit den bisher wärmsten Sommer und den bisher wärmsten Herbst. Betrachtet man den Zeitabschnitt Januar bis November lag jeder Tag oberhalb einer Abweichung von 1°C bezogen auf das vorindustrielle Mittel von 1850 - 1900 – das erste Mal innerhalb des Datensatzes des europäischen Dienstes. Wenn der Dezember ähnlich ungewöhnlich warm ausfallen sollte (+1.75°C über dem vorindustriellen Mittel), wird das Jahr 2023 mit einer Abweichung von 1,48°C über dem vorindustriellen Zeitalter als das bisher wärmste seit Messbeginn eingehen. Die Frage ist nur noch wo es landen wird, nicht ob es das wärmste werden wird.