Weiße Weihnachten unwahrscheinlich: Dafür mehrere Sturmtiefs?

Der frühe Wintereinbruch schürte die Hoffnungen auf weiße Weihnachten. Nach einem sehr milden Witterungsabschnitt, der für Tauwetter und Hochwasser sorgte, deutet sich für Weihnachten erneut eine besondere Wetterlage an. Mit einem Wintereinbruch ist aber nicht zu rechnen, stattdessen mit dem Durchzug mehrerer Sturmtiefs. Die Temperaturen liegen dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit im positiven Bereich, tagsüber oft sogar zwischen 5 und 10 Grad.

Wintersturm
Milde Temperaturen sorgen für Schneeschmelze und hohe Wasserstände in den Flüssen, mehrere Tiefdruckgebiete könnten zu Weihnachten auch noch Sturm bringen.

Vom frühen Wintereinbruch ist kaum noch etwas zu spüren. Selbst in Höhenlagen über 2000 m setzte teilweise kräftige Schneeschmelze ein, sodass mittlerweile nur noch in den höher gelegenen Mittelgebirgen und dem alpinen Teil von Deutschland eine Schneedecke vorzufinden ist. Über das Wochenende und zum Beginn der nächsten Woche nähern sich die Temperaturen wieder einem durchschnittlichen Winterniveau an und es kommt teilweise zu nächtlichem Frost.

Temperaturen Weihnachten
Die Hoffnungen auf weiße Weihnachten schmelzen wortwörtlich dahin. In ganz Deutschland ist über das Weihnachtswochenende mit milden Temperaturen zu rechnen. Dazu wird es windig.

Zum Ende der kommenden Woche deutet sich aber besondere Wetterlage an. Nach dem GFS Modell bildet sich über Mitteleuropa ein strenger Gradient im 500 hPa Geopotential an. Ein Kaltluftpool bildet sich über Nordeuropa aus, ein warmes Hochdruckgebiet dagegen im Bereich der Azoren. Dazwischen bildet sich in zonaler Richtung, also von West nach Ost gerichtet, eine Schnellstraße für Tiefdruckgebiete aus. Auch im Bodendruck tritt ein mächtiges Tiefdruckgebiet über Skandinavien in Erscheinung.

Ausmaß und Timing noch mit großen Unsicherheiten

Aufgrund des Vorhersagehorizonts von sieben Tagen ist dieser Vorschlag des GFS-Modells aber aktuell noch mit Vorsicht zu genießen. Selbst wenn sich die Wetterlage so oder so ähnlich einstellt, ist das Timing und das Ausmaß von eventuellen Randtiefs, die dann auch den Süden Deutschlands erreichen dürften, noch völlig unklar.

Gestützt wird die These mittlerweile aber auch vom ECMWF-Modell, welches insbesondere für die Mittelfrist einen guten Ruf besitzt. Auch laut EC kann es am kommenden Freitag zu starken Winden, an den Küstengebieten auch Sturm kommen.

Weiße Weihnachten unwahrscheinlich

Auch wenn die Sturmsituation noch mit großen Unsicherheiten behaftet ist, so lassen sich die Hoffnungen auf weiße Weihnachten in den meisten Teilen Deutschlands auf nahezu 0 beziffern.

Wind, Sturm
Auch das ECMWF-Modell lässt am Weichnachtswochenende mehrere Sturmtiefs zu. Hier sollen sich die stürmischen Winde aber auf die Nordhälfte und insbesondere die Küstengebiete konzentrieren.

Die Ensemble-Vorhersagen sehen über das gesamte Wochenende weder in Norddeutschland noch in Süddeutschland schneefreundliche Temperaturen. Stattdessen ist mit täglichen Höchstwerten von 5 bis 10 Grad zu rechnen. Selbst wenn es an der rückseitigen Kaltluft der Tiefdruckgebiete mal zu Schnee- oder Schneeregenschauern kommt, ist das weiße Vergnügen nur von kurzer Dauer.