Die atmosphärischen Flüsse werden die Niederschläge in Europa intensiv verstärken mit Rekordhochwasser in diesen Ländern
An diesem Wochenende, vom 13. bis 15. September 2024, könnte eine massive Unwetterlage weite Teile Europas heimsuchen. Eine gefährliche Kombination aus atmosphärischen Flüssen und einer sogenannten VB-Wetterlage könnte extreme Regenfälle auslösen und Überschwemmungen verursachen.
Atmosphärische Flüsse sind riesige Ströme von feuchter Luft, die wie unsichtbare Flüsse durch die Atmosphäre strömen. Diese Luftmassen transportieren große Mengen Wasserdampf, meist von den Ozeanen in Richtung Festland. Wenn sie auf Gebirge oder kalte Luft treffen, kondensiert der Wasserdampf und es kommt zu intensiven Niederschlägen. Besonders gefährlich wird es, wenn diese Ströme auf Wetterlagen wie das Vb-Tief treffen.
Was ist eine Vb-Wetterlage?
Eine Vb-Wetterlage entsteht, wenn ein Tiefdruckgebiet im Mittelmeerraum, oft in der Nähe der Adria, aufzieht und feuchte Luft auf seinem Weg nach Mitteleuropa mit sich führt. Der Kern des Tiefs bewegt sich typischerweise von Italien oder der Balkanhalbinsel über Österreich und Süddeutschland hinweg und zieht dann in Richtung Polen. Diese Zugbahn führt dazu, dass die feuchte Mittelmeerluft auf kältere Luftmassen trifft. Diese Kollision erzeugt anhaltenden und intensiven Regen, der sich oft über Tage erstreckt und in den betroffenen Regionen zu katastrophalen Überschwemmungen führen kann.
Auswirkungen und Gefahr in den kommenden Tagen
An diesem Wochenende könnte eine solche Wetterlage zur Realität werden. Experten warnen vor heftigen Regenfällen in Deutschland, vor allem in den südlichen und östlichen Regionen, sowie in Österreich und Teilen von Tschechien und Polen. Besonders in den Alpen und angrenzenden Gebieten könnte es zu dramatischen Überschwemmungen kommen, da die geografische Lage den Effekt noch verstärkt. Die feuchten Luftmassen werden durch die Berge nach oben gedrückt, was die Niederschlagsmenge zusätzlich erhöht. Bereits gesättigte Böden können das Wasser nicht mehr aufnehmen, wodurch Flüsse und Bäche schnell über die Ufer treten könnten.
Wo kommt der meiste Regen herunter?
Die größte Regenmenge wird in den Alpen und deren Vorland erwartet. Hier könnten Niederschlagsmengen von bis zu 150 mm innerhalb weniger Stunden fallen, was bereits für sich allein extreme Hochwasser verursachen kann. Auch das österreichische Voralpenland stehen im Zentrum der Unwettergefahr. In Österreich, Polen und Tschechien könnten Sturzfluten und Erdrutsche ebenfalls zum Problem werden.
Auch das östliche Deutschland, besonders entlang der Elbe und der Oder, könnte stark betroffen sein. Die Flüsse könnten durch den Regen anschwellen, was zu großflächigen Überflutungen führen könnte. Allerdings kommt hier der meiste Regen aus den Nachbarländern runter und lässt deswegen die Pegel ansteigen. Tschechien und Polen müssen ebenfalls mit starken Regenfällen und ansteigenden Flusspegeln rechnen. Besonders in diesen Ländern könnten Städte und Dörfer an Flüssen in den nächsten Tagen regelrecht im Wasser versinken.
Noch unsichere Prognosen
Die genaue Zugbahn des Vb-Tiefs ist noch nicht komplett vorhersehbar. Kleinere Abweichungen in der Bewegung des Tiefdruckgebiets könnten große Unterschiede in der Verteilung der Niederschläge bewirken. Außerdem ist die Intensität der erwarteten Niederschläge noch schwer einzuschätzen. Sollte die warme Mittelmeerluft intensiver auf die kalten Luftmassen treffen, könnte dies zu einem explosionsartigen Anstieg der Regenmengen führen.
Es bleibt also ein gewisses Maß an Unsicherheit, insbesondere darüber, wie stark einzelne Regionen getroffen werden. Fest steht jedoch, dass die Wetterlage für Mitteleuropa potenziell verheerende Folgen haben kann. Die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten sollte in jedem Fall aufmerksam die Wettervorhersagen verfolgen und sich auf mögliche Evakuierungen und Schutzmaßnahmen vorbereiten.
Fazit: Gefahr nicht unterschätzen
Das kommende Wochenende könnte mit beispiellosen Regenfällen und Hochwasser in Teilen Europas in die Wettergeschichte eingehen. Die Kombination aus atmosphärischen Flüssen und der gefährlichen Vb-Wetterlage macht die Lage besonders brisant. Betroffene Regionen sollten die Situation ernst nehmen und sich auf mögliche Evakuierungen vorbereiten.