Zu spät gewarnt? Kritik am Krisenmanagement wird lauter!

Die Kritik an den Behörden wird lauter. Wurde die Flutwelle verschlafen? Fakt ist: Meteorologen haben mindestens 48 bis 72 Stunden vor den extremen Regenmassen gewarnt. Auf Behördenseite ist danach offenbar fast nichts passiert.

Hochwasser
Wurde vor der Hochwasserkatastrophe zu spät gewarnt? Meteorologen haben schon 2 bis 3 Tage vorher extreme Regenmengen angekündigt.

Es war 2 bis 3 Tage vor der Flut bekannt, dass da extreme Regenmengen auf den Westen Deutschlands zukommen. Doch was hat man im Vorfeld getan? Fast nichts. Das ist leider die bittere Wahrheit. Nach der Flut reden sich viele Politiker mit warmen Worten raus. Die Flut sei ja nachts gekommen und sehr schnell. Da habe man kaum noch jemanden warnen können. Dazu muss man aber ganz klar feststellen: Die gefallenen Regenmengen waren schon bis zu 72 Stunden vorher eindeutig erkannt worden. Alle Meteorologen haben vor extremen Regensummen gewarnt, auch wir bei daswetter.com.

Der Deutsche Wetterdienst begann rund 48 Stunden vor dem Ereignis mit Warnungen vor extremen Niederschlägen. Dabei war die Rede von Mengen um 100 bis 200 mm. Letztlich sind auch genau diese so eingetreten. Doch wieso haben die Behörden nicht reagiert, wieso wurden keine Maßnahmen eingeleitet. Nichtmal Campingplätze wurden evakuiert, dabei stehen die den Flüssen in der Regel ganz nahe.

Unfassbares Versagen der Behörden

Man muss sich aber auch Fragen wo waren die Warnungen der Hochwasserzentralen? Diese betrieben Hochwassermodelle. Diese werden gefüttert von den Prognosedaten der Meteorologen. Genau diese Wettermodelle haben Regensummen von bis zu 200 mm berechnet. Hat das dort bei den Behörden keinen Alarm ausgelöst? Was haben denn die Pegelmodelle berechnet? Aus dieser Richtung hört man aktuell wenig bis gar nichts. Mit genug Vorwarnzeit hätten Menschenleben gerettet werden können. Mehr Menschen wären sensibilisiert gewesen und hätten sich wenigstens ein wenig vorbereiten können.

Wasserstand Kyll bei Kordel
Der Wasserstand des Pegels Kordel an dem Flüssschen Kyll in der Eifel.

Selbst am Unglückstag selbst haben die Behörden weiter versagt. Irgendwann am späten Abend gab es erst die Lautsprecher- und Sirenenwarnungen. Dabei war schon gegen 15 Uhr absehbar, dass eine große Flut kommt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Pegel nämlich schon rasant angestiegen, teilweise um 40 bis 50 cm pro Stunde. Passiert ist aber auch zu diesem Zeitpunkt einfach nichts. Erst am späten Abend ist man aufgewacht und begann die Bevölkerung mit Sirenen und Durchsagen zu warnen. Da stand das Wasser teilweise schon in den Häusern. Ein unglaubliches Versagen der Behörden.

Das große Herausreden der Politiker

Im Nachhinein hört man immer die gleichen Sätze: Es ging ja alles so schnell. Ja, das ging es. Aber man wusste schon Tage vorher was da gehen kann und dann auch gegangen ist. Wer dann bis zur letzten Minute gewartet hat, muss sich über die vielen Opfer nicht wundern. Viele Schäden hätte man sicherlich nicht wirklich vermeiden können, aber man hätte mehr Menschenleben im Vorfeld retten können.

Es ist ein unfassbares Behördenversagen. Man hat 48 bis 72 Stunden sinnlos verstreichen lassen.

Da müssen im Nachhinein noch viele Fragen beantwortet werden und es besteht sehr viel Verbesserungsbedarf, damit sich so eine tödliche Katastrophe nicht wiederholt.