Katastrophaler Waldbrand auf dem Brocken im Harz - Feuerfront breitet sich ungehindert aus

Die Lage rund um den Brocken ist und bleibt ernst, und das Feuer ist nach Angaben der Behörden noch nicht unter Kontrolle. Schutzmaßnahmen werden weiterhin intensiviert, und die Bevölkerung wird aufgefordert, das betroffene Gebiet zu meiden. „Das gesamte Gebiet im Nationalpark bleibt gesperrt, und alle Veranstaltungen rund um den Brocken sind abgesagt“, teilte der Landkreis Harz mit.

Brand, Harz, Brocken
img 20240906 wa0026 / PRESSEINFORMATIONEN 2024 | STARTSEITE-AKTUELLES

Im Nationalpark Harz kämpfen Feuerwehrleute und Einsatzkräfte gegen einen massiven Waldbrand am Brocken, der am Freitagnachmittag ausgebrochen ist. Über Nacht hat sich eine große Feuerfront gebildet, die sich ungehindert ausbreitet. Vor allem aus der Luft wird versucht, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Der Landkreis Harz sowie die Feuerwehr sind mit umfangreichen Maßnahmen vor Ort.

„Derzeit sind ein Hubschrauber und ein Flugzeug im Einsatz. Gegen Mittag erwarten wir weitere drei Flugzeuge sowie einen zusätzlichen Hubschrauber“,

teilte der Landkreis Harz am Samstag mit. Zusätzlich seien bei der Bundeswehr, der Bundespolizei und in Thüringen weitere Hubschrauber angefordert worden.

Feuer breitet sich schnell aus

Laut den Behörden mussten sich in der Nacht von Freitag auf Samstag einige Feuerwehrkräfte zurückziehen, da das Feuer über Schutzstreifen sprang.

„In der Nacht mussten sich einige Feuerwehrkräfte zurückziehen, weil einzelne Schutzstreifen vom Feuer übersprungen wurden“,

erklärte der Landkreis Harz.

Aktuell kämpfen etwa 150 Feuerwehrleute am Boden gegen die Flammen. Die Einsatzkräfte wurden aus dem gesamten Harzkreis sowie den benachbarten Landkreisen Goslar und Göttingen zusammengezogen.

Besonders besorgniserregend ist, dass sich viele kleinere Brandstellen inzwischen vereinigt haben und nun eine größere Feuerfront entstanden ist.

Ein Sprecher des Landkreises nach einer Lagebesprechung am Freitagabend:

„Das Feuer breitet sich derzeit ungehindert aus!"

Unterstützung aus der Luft

Um die Löscharbeiten zu erleichtern, wurde in Elend ein provisorischer Hubschrauber-Flugplatz eingerichtet. Der Wasserbetankungsplatz in Aue Hattorf sei ebenfalls einsatzbereit, um die Löschhubschrauber schnell mit Wasser zu versorgen.

Einsatzleiter Immo Kramer betonte die Wichtigkeit der Bodeneinsätze:

„Das THW ist dabei, Wege zu bauen und eine Brücke herzurichten, damit bei Tageslicht der Einsatz am Boden weitergehen kann.“

Beregner seien entlang wichtiger Wege installiert worden, die mehrere Tausend Liter Wasser pro Minute verteilen, um ein weiteres Vorrücken der Flammen zu verhindern.

Evakuierung von Touristen

Am Freitagnachmittag mussten rund 500 Menschen, darunter Touristen, Wanderer und Sportler, in Sicherheit gebracht werden.

„Sie wurden am Mittag mit Bussen vom Harzgipfel evakuiert“,

erklärte der Landkreissprecher.

Der Brocken gehört zu den meistbesuchten Wanderzielen im Nationalpark Harz, doch das Gebiet ist aufgrund seiner steilen und dicht bewaldeten Hänge schwer zugänglich.

Für den Ort Schierke, der einige Kilometer vom Brandherd entfernt liegt, besteht laut Einsatzleiter Immo Kramer derzeit keine unmittelbare Gefahr:

„Der Wind treibt die Feuerfront nicht in Richtung des Ortes. Da machen wir uns keine Sorgen.“

Rückblick auf frühere Brände

Der aktuelle Brand erinnert an ein ähnliches Ereignis vor fast genau zwei Jahren. Im September 2022 brach am Goetheweg ein Waldbrand aus, der ebenfalls tagelange Löscharbeiten erforderte.

Wie damals ist auch jetzt wieder der Königsberg betroffen, der sich nahe dem Brocken befindet. 2022 wurden bis zu sieben Löschhubschrauber und zwei italienische Löschflugzeuge eingesetzt, um das Feuer zu bekämpfen.

Feuer auf dem Truppenübungsplatz Altmark gelöscht

Am Freitag brach auch auf dem Truppenübungsplatz Altmark in der Heide ein Brand aus.

Laut Alexander Helle, dem Presseoffizier des Gefechtsübungszentrums des Heeres, breitete sich das Feuer aufgrund starker Winde auf 144 Hektar aus:

„Es war unser oberstes Ziel, einen Waldbrand zu verhindern. Das ist der Feuerwehr gelungen“,

Auslöser war ein heißer Rauchtopf, der bei einer Übung eingesetzt wurde.

Sollte der Brand nicht bald unter Kontrolle gebracht werden, droht eine verheerende Zerstörung eines der wertvollsten Naturschutzgebiete Deutschlands.