Urlauber aufgepasst! Der wunderschöne Gotthardpass als Alternative zum Tunnel-Megastau!

In der Sommerferienzeit sind die Wartezeiten vor dem Schweizer Gotthardtunnel oft lang. Eine wunderschöne Alternative ist der gut ausgebaute Gotthardpass. Hier wird man mit einem grandiosen Alpenpanorama belohnt und vor der Hitze im Süden gibt es noch eine Abkühlung in den Schneeresten vom letzten Winter!

Gotthardpass
Als Alternative zum Tunnel bietet sich auf dem Weg nach Italien der 2106 m hohe Gotthardpass an (Foto Markus Köss, 15.07.24)

Der Weg für Italienurlauber durch den Gotthardtunnel ist in den Sommermonaten oft mit langen Wartezeiten und viel Stau verbunden. Die Wartezeiten betragen an den klassischen Reisewochenenden häufig mehrere Stunden und danach geht es durch einen 15 Kilometer langen Tunnel, der nur zweispurig mit Gegenverkehr zu befahren ist.

Alpenpanorama statt Tunnelröhre

Eine stressfreie und zudem wunderschöne Alternative ist die Fahrt über den 2106 Meter hohen Gotthardpass. Statt dunkler Tunnelröhre wartet hier ein grandioses Alpenpanorama auf die Reisenden. Zudem bietet ein Halt auf der Passhöhe eine gute Gelegenheit sich die Beine zu vertreten und vor der Hitze Italiens sich noch einmal "abzukühlen".

Der Gotthardpass ist schon seit Menschengedenken eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen der Alpen. Die Überquerung des Alpenhauptkamms ist per Eisenbahn, Tunnel, Bundesstraße oder über die alte Poststraße möglich. Der Pass bildet die Grenze zwischen dem Kanton Uri und dem Tessin.

Bei guter Sicht kann man die Gipfel des Piz Centrale (3000 m) und des Winterhorns (2661 m) erkennen. Die alte Passstrasse auf der Südseite, die Tremola zwischen Passhöhe und Airolo, ist noch erhalten und befahrbar. Dieses Strassenstück erinnert an beschaulichere Reisen über den Gotthard und ist nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Maximalgewicht zugelassen.

Gotthardpass
Selbst im Hochsommer erinnern auf dem Gotthardpass oft noch Schneereste an den vergangenen Winter (Foto Markus Köss, 15.07.24)

Mittlerweile ist die neue Bundesstraße über den Pass aber großzügig ausgebaut und für PKW-Fahrer ohne große Kunst zu befahren. Auf der Passhöhe gibt es neben einer grandiosen Aussicht auf die Schweizer Alpen auch ein im 13. Jahrhundert errichtetes Hospiz, welches heute ein schlicht-schickes Hotel beherbergt.

Zudem informiert das Nationale St.-Gotthard-Museum über die Geschichte der Gotthardstraße von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Die Route durch die 2022 neu eröffnete Museumsausstellung führt durch sieben Themenräume, vom Urner Loch (dem ersten Alpentunnel) bis zum AlpTransit-Basistunnel, vom Kraftwerkstunnel bis zur militärischen Bergbefestigung.

Schneereste und Wetterkontraste

Da der Pass auf über 2000 Meter Höhe führt, ist es dort oben selbst im Hochsommer angenehm kühl und vor der Hitze Italiens bietet sich noch eine Abkühlung in luftiger Höhe an. Der Gotthardpass ist im Winter in der Regel von November bis in den Mai gesperrt. Vor seiner Eröffnung muss die Straße erst von meterhohen Schneemassen befreit werden. Selbst im Hochsommer sind oft noch größere Schneefelder vom letzten Winter zu bewundern. Eine auch klimatisch spannende Alternative zur Tunneldurchquerung!

Da der Pass die Alpennordseite mit der Alpensüdseite verbindet, gibt es bei entsprechender Wetterlage große Wetterkontraste. Bei der Tunneldurchfahrt kann es bei einer Nordstaulage dazu kommen, dass man bei kühlem Regenwetter in den Tunnel einfährt und auf der Südseite bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen ausfährt.