Die Urbane Wärmeinsel - Hitze in Innenstädten!
Während sommerliche Hitze für manche ein Segen ist, kann er für andere gleichermaßen ein Fluch sein. Insbesondere körperlich anstrengende Berufe können während einer Hitzewelle zur extremen Belastung werden - vor allem in Innenstädten. Hier fällt die Hitze häufig am extremsten aus. Woher kommt das und was kann man dagegen tun?

Sommerliche Hitzewellen lassen sich am Badesee üblicherweise besonders gut aushalten. Auch im Wald oder auf offenen, gut durchlüfteten Feldern ist Hitze meistens gut erträglich. Weniger angenehmen kann eine Hitzewelle jedoch in Innenstädten sein. Vor allem bei langanhaltenden Hitzewellen wird es hier besonders heiß - und nachts kühlt es nur geringfügig ab.
Dichte Bebauung sorgt für hohe Wärmekapazität
Der Grund dafür liegt in der großen Masse und den verwendeten Materialien beim Bau von Städten. Durch die dichte Bebauung aus Asphalt, Beton und Stein haben Innenstädte eine hohe Wärmekapazität. Das bedeutet zwar zum einen, dass es viel Energie benötigt, um eine Innenstadt "aufzuwärmen", gleichermaßen aber auch, dass es lange dauert, bis eine Innenstadt wieder auskühlt. Zusätzlich sorgt das aktive Zusammenleben innerhalb einer Stadt für weiteren Ausstoß von Wärme durch Verkehr, Heizungen und/oder Klimaanlagen und Industrie.
️ Eine neue Stadtklimastation des DWD wurde in Regensburg eröffnet! Durch den #Klimawandel nehmen deutschlandweit Hitzewellen zu, davon ist auch Regensburg betroffen.
— DWD (@DWD_presse) July 20, 2023
Mehr dazu in unserer Pressemitteilung: ️https://t.co/MqRNgZQ45b
1/3 pic.twitter.com/mAQ6IdesdN
Die Folge davon: Innerhalb von Städten werden in sommerlichen Hitzewellen deutlich höhere Temperaturen erreicht als außerhalb. Bisher werden diese Temperaturen häufig aber gar nicht von Messnetz des Deutschen Wetterdienstes erfasst, weil die Standards für eine geeignete Wetterstation sich innerhalb von Innenstädten kaum realisieren lassen.
Lösungsansätze
Das Problem beschränkt sich nicht nur auf das Leben in Innenstädten, sondern auch auf den Bereich darunter. Auch das Erdreich unter einer urbanen Wärmeinsel heizt sich messbar auf. Fällt diese Erwärmung zu stark aus, kann das Auswirkungen auf die Qualität des Grundwassers haben.

UNTER DER STADT HABEN WIR EIN PROBLEM, sagt Limberg. Geologen bezeichnen es als urbane #Wärmeinsel im Untergrund. Auf gut Deutsch: Die Hauptstadt heizt sich immer stärker auf ..." > https://t.co/FnnaAPfJ4B | #WachsendeStadt #Berlin #Wasser #Umwelt #LeseFunde via @spektrum
— Agenda.Berlin (@ZivilGes030) October 24, 2018
Es gibt verschiedene Lösungsansätze für die urbane Wärmeinsel. Der offensichtlichste Lösungsansatz ist eine gezielte Begrünung von Innenstädten. Pflanzen und Bäume bieten nicht nur Schatten am Boden - im Vergleich zu Gebäuden wandeln sie die einfallende Strahlungsenergie nicht in Wärme um, sondern nutzen sie zur Photosynthese. Neben einem kühlenden Effekt helfen sie dabei auch bei der Reduktion des CO2 Gehalts.
Begrünung
Urbane #Wärmeinsel: Mehr Pflanzen auf Stadtgebiet könnten die Temperatur absenken allerdings nicht überall. @Princeton @DukeU #UHI https://t.co/2KiyNqcxBL pic.twitter.com/kRznQ8B6DU
— ETH Zürich (@ETH) September 5, 2019
Das einfach anmutende Konzept der Begrünung lässt sich aber nicht für jede Großstadt anwenden. Vor allem in tropischen Gebieten mit sehr hohem Jahresniederschlag, wie z.B. in Singapur, ist der kühlende Effekt von Pflanzen nur gering. Hier bedarf es anderer Maßnahmen wie z.B. die Verwendung von hitzeabweisender Materialien oder ein maßgeschnittenes Luftzirkulationskonzept.