Wetterexperte Habermehl warnt eindringlich: "Jetzt fliegt der Deckel hoch!" Deutscher Wetterdienst mit Unwetterwarnungen

Die ersten Gewitter erreichen nun den Westen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Auch das Saarland steht im Fokus. Wir müssen ab den Mittagsstunden mit der Bildung von Superzellen und Tornados rechnen. Die Bedingungen dafür sind gut, ob es sie aber tatsächlich geben wird, muss man jedoch abwarten. Doch was genau sind eigentlich Superzellen?

Superzellen sind eine besondere Art von Gewitter, die sich durch ihre starke Rotation und lange Lebensdauer auszeichnen. Diese Gewitter sind besonders gefährlich, weil sie oft großen Hagel, starke Winde und Tornados verursachen können. Die Bildung einer Superzelle beginnt in einer instabilen Atmosphäre, in der warme, feuchte Luft in Bodennähe auf kältere, trockenere Luft in höheren Schichten trifft. Ein wichtiger Faktor ist die Windscherung, bei der sich die Windgeschwindigkeit und -richtung mit der Höhe ändern. Dies erzeugt zunächst eine horizontale Drehbewegung. Wenn die warme Luft aufsteigt, kann sie diese horizontale Rotation in eine vertikale Drehung umwandeln, die als Mesozyklon bezeichnet wird.

Der Mesozyklon ist das Herzstück einer Superzelle. Diese vertikale Rotation ermöglicht es der Superzelle, länger zu bestehen und stabil zu bleiben, weil sie dafür sorgt, dass ständig neue, warme und feuchte Luft angesaugt wird. Außerdem hält sie die Abwinde und Niederschläge von den aufsteigenden Luftmassen fern. Dadurch können Superzellen mehrere Stunden aktiv bleiben und erhebliche Schäden anrichten. Man erkennt sie oft an ihrem rotierenden Aufwindturm, der ihnen ein markantes Aussehen verleiht. Superzellen gelten als die gefährlichste Form von Gewittern, weil sie besonders heftige und langanhaltende Wetterphänomene hervorbringen können. Keine Frage, ein besonders gefährliches Wetterphänomen.

Achtung im Freien, Public Viewings im Westen heute unbedingt absagen

Die Gewitter- und Unwettergefahr bleibt heute im Westen den ganzen Tag hoch. Die Gewitter bleiben ja auch nicht über Westdeutschland stehen, sondern rücken später in den Osten weiter. Auch dort wird es dann wohl Unwetterwarnungen geben müssen. Aktivitäten im Freien sind heute generell in diesen Regionen gefährlich und sollten abgesagt werden. Dazu gelten besonders die zahlreichen Public Viewing Veranstaltungen.

Wie verhalte ich mich bei Unwettern richtig?

Bei Gewittern ist es wichtig, sich richtig zu verhalten, um sicher zu bleiben. Suche sofort Schutz in einem Gebäude oder Auto und meide kleine Unterstände wie Pavillons oder Schuppen. Vermeide die Nutzung von Telefonen mit Kabel, Computern und anderen elektronischen Geräten, und trenne wichtige Geräte vom Stromnetz. Dusche oder bade nicht und vermeide den Kontakt mit Wasserleitungen.

Halte Fenster und Türen geschlossen und bleibe von ihnen fern. Wenn du draußen bist und keinen Schutz finden kannst, kauere dich mit geschlossenen Füßen zusammen und lege dich nicht auf den Boden. Vermeide hohe Punkte und offene Flächen. Bleibe auch nach dem Gewitter noch eine Weile im Schutz, da Blitze auch noch auftreten können, nachdem der Hauptsturm vorübergezogen ist.

Zum Abend zweite Gewitterwelle im Westen

Nachdem sich zum späteren Nachmittag im Westen die Lage etwas beruhigt, geht es zum Abend erneut los. Aus Frankreich und Benelux erreichen uns schon wieder Schauer und Gewitter. Dabei spielt besonders Starkregen eine Rolle. Es kann zu Überschwemmungen kommen.

Daher behaltet die aktuellen Wetterwarnungen bitte gut im Blick! Erst zum Morgen beruhigt sich die Wetterlage. Dann ziehen die Unwetter über Ostdeutschland nach Polen ab!