Unwetter: Schon wieder Überschwemmungen? Neue Gewitterlage steht bevor!

In den kommenden Tagen deutet sich für Teile von Deutschlands eine neue Gewitterlage an. Wir schauen uns die Entwicklung der kommenden Tage genauer an.

Sturzflut in Innenstadt
Überflutungen können sowohl durch das Überlaufen von Flüssen als auch durch Sturzfluten ausgelöst werden. Die Niederschläge im Zusammenhang mit sommerlichen Gewittern können kurzzeitig so intensiv werden, dass die Wassermassen nicht abtransportiert werden können.

In der letzten Woche kam es vor allem am Donnerstag und Freitag zu kräftigen Unwettern mit einigen Superzellen. In der Nordhälfte Deutschlands stand dabei der Starkregen im Fokus. Verbreitet kamen innerhalb von 48 Stunden Niederschlagswerte von 50 mm oder mehr zusammen. Lokale Überschwemmungen waren die Folge.

Neue Gewitterlage ab Donnerstag

Nach einigen Tagen mit zonaler Anströmung und einer klassischen Westwindwetterlage, deutet sich nun in ähnlichem Timing, genau eine Woche später, erneut eine Gewitterlage an.

Ein Blick auf die 500 hPa Geopotential liefert schnell den Auslöser. An der Vorderseite eines westeuropäischen Trogs kommt es zu einer südwestlichen Anströmung Deutschlands. Im Bodendruckfeld schwenkt ein skandinavisches Tief seine Kaltfront über Deutschland hinweg, die für großräumige Hebungsantriebe sorgt und damit das Potenzial für Schauer und Gewitter bietet.

Wer genau hinschaut, sieht aber auch: Eine heiße, subtropische Luftmasse kann sich nicht durchsetzen.

500 hPa Geopotential, Temp
Ein leichter Trog über Westeuropa sorgt für südwestliche Anströmung Deutschlands. Der Ursprung der Luftmasse ist und bleibt aber der Nordatlantik, sodass die Temperaturen eher kühl bleiben.

Stattdessen bleibt es dabei, dass der Ursprung der Luftmasse über dem Nordatlantik zu finden ist. Die Luft wird durch einen Kanal zwischen einem Tief über Island und dem weit nach Norden drängenden Azorenhoch hindurchgeschoben, ehe sie dann in einem leichten Linksknick aus südwestlicher Richtung nach Deutschland strömt. Warum das wichtig ist? Der Ursprung der Luftmasse gibt Aufschluss darüber wie energiereich die Luft ist und damit auch wie kräftig eventuelle Gewitter ausfallen können.

Niederschläge
Die mit Feuchtigkeit angereicherten Luftmassen entladen sich in Form von Schauern und Gewitter über ganz Deutschland. Vor allem in der Südhälfte kommt einiges runter.

Mit Temperaturen von 20 bis 25 °C ist die nordatlantische Luft für sommerliche Verhältnisse nicht außergewöhnlich warm. Der Taupunkt erreicht am Freitag aber Werte um 15 bis 18 °C und deutet damit zumindest auf ein moderates Maß an Luftfeuchte hin. Zwei Tage davor am Mittwoch beträgt der Taupunkt deutschlandweit nur 8 bis 10 °C, bei der Gewitterlage vergangenen Woche zwischen 20 und 25 Grad.

Die Intensität und Art der Gewitter hängt natürlich nur von Temperatur und Feuchte ab, sondern auch von der Schichtung der Atmosphäre sowie des vertikalen Windprofils, auch genannt Windscherung. Langanhaltender Starkregen mit verbreiteten Niederschlagsmengen über 50 mm kann aufgrund der nicht ausreichenden Feuchte aber ausgeschlossen werden.