Rückblick: Turbulente erste Aprilwoche hatte einiges zu bieten!
Der April zeigte sich bisher von seiner ungemütlichen Seite. Kaltlufteinbrüche mit Schneefällen bis ins Flachland, Sturmtiefs mit schweren Sturmböen und Dauerregen sorgten für chaotisches Wetter in weiten Teilen Deutschlands!
Nachdem bereits das erste Aprilwochenende für eine weiße Überraschung in der Mitte Deutschlands sorgte, startete auch das vergangene Wochenende mit starken Schneefällen an der nördlichen Seite einer markanten Luftmassengrenze. Doch zuvor waren es vor allem Sturmtiefs, die Deutschland fest im Griff hatten! Schon am Montag verlagerte sich ein kleines Sturmtief über Dänemark ostwärts. Die zum Tief dazugehörige Okklusionsfront überquerte Deutschland im Verlauf des Tages. Dabei wurden verbreitet Sturmböen bis 80 km/h und entlang der Nordseeküste auch schwere Sturmböen bis 100 km/h registriert. Dazu regnete es vor allem im Nordwesten kräftig, sodass Niederschlagsmengen von 15 bis 30 mm zusammenkamen.
Sturmtief NASIM kommt mit Wucht!
Am Dienstag und Mittwoch beruhigte sich das Wetter etwas, wobei trotzdem noch vereinzelte stürmische Böen auftraten. Es sollte aber nur die Ruhe vor dem nächsten gefährlicheren Sturmtief namens NASIM sein. Mit orkanartigen Böen im Flachland und sogar Orkanböen in den Hochlagen breitete sich eine markante Kaltfront von Nordwesten aus. Die Messstation auf dem Brocken im Harz vermeldete um 13 Uhr eine Orkanböe von 151 km/h! Im nachfolgenden Tweet sind die Windspitzen nochmal aufgelistet. Insgesamt verursachte NASIM aber zum Glück nur leichte Schäden mit abgebrochenen Ästen; das hätte auch deutlich schlimmer ausgehen können!
Luftmassengrenze trennt Frühling und Winter
Am Freitag näherte sich dann aus Frankreich das nächste Tiefdruckgebiet namens ORTRUD. Dabei handelte es sich um ein sogenanntes Wellentief, welches meist kein gut ausgebildetes Frontensystem aufweist und als Anfangsstadium eines jungen Tiefs angesehen werden kann. Mit dem Tief wurden warme und feuchte Luftmassen aus dem Mittelmeerraum in den Süden Deutschlands advehiert. Gleichzeitig befanden wir uns auf der Rückseite des ehemaligen Sturmtiefs NASIM, welches zu diesem Zeitpunkt über Ostschweden lag, sodass sich aus Norden polare Kaltluft ausbreitete. Diese beiden Luftmassen trafen über der südlichen Mitte entlang einer Linie vom Pfälzer Wald, über den Norden Baden-Württembergs bis in den Norden Bayerns aufeinander. Es bildete sich eine markante Luftmassengrenze aus, die für ergiebigen Niederschlag sorgte.
Nördlich der Luftmassengrenze fiel die Schneefallgrenze im Verlauf des Tages rasch bis auf 400 m Höhe ab. Südlich davon lag sie dagegen teilweise sogar bei über 1000 m. Hier sorgte vor allem ergiebiger Dauerregen für Probleme, der für kleinere Überflutungen und Hochwasser an der Saar, Mosel und Altmühl in Franken verantwortlich war. Spitzenreiter in puncto Niederschlagsmenge war Baden-Baden mit knapp 60 mm innerhalb von 24 Stunden.
In der Nacht verlagerte sich das Hauptniederschlagsgebiet langsam nach Südosten. Dabei setzte sich die Kaltluft aus Norden mehr und mehr durch und die Schneefallgrenze fiel, auch im Süden, bis in tiefere Lagen. So meldete Pirmasens am Samstagmorgen eine Schneehöhe von 12 cm. Sogar in Mannheim wurden 5 cm und in Karlsruhe 4 cm Neuschnee gemessen.
Launischer April!
Der April zeigt sich bisher also sehr launisch und wechselhaft. Nach einem kurzen Warmluftintermezzo anfangs dieser Woche, berechnen einige Wettermodelle pünktlich zu Ostern wieder schlechteres und kühles Wetter. Ein beständiges Hochdruckgebiet ist also erstmal nicht in Sicht!