Tropensturm LEE wird zum Major Hurricane. Landgang auf Florida?
Tropensturm LEE zieht aktuell durch den Nordatlantik und wird sich laut aktuellen Vorhersagen zu einem Major Hurricane entwickeln. Die aktuelle Trajektorie zeigt auf Florida zu. Der US-Bundesstaat wurde erst vor wenigen Tagen von Hurrikan IDALIA heimgesucht. Bislang gibt es aber noch keinen Grund zu einer konkreten Warnung. Das System soll vor Florida bereits nach Norden ausweichen.
In Deutschland dominiert der Spätsommer, in Griechenland kommt es zu verheerenden Niederschlägen und auch auf dem Atlantik steht das Wetter nicht still. Die Hurrikansaison 2023 (01. Juni - 30. November 2023) ist in vollem Gange. Aus einer tropischen Wellenstörung entwickelt sich im tropischen Nordatlantik gerade der Wirbelsturm LEE, der laut Vorhersagen in der Nacht auf Freitag die Kategorie 3 erreichen soll. Er ist bereits jetzt der zwölfte benannte Tropensturm der laufenden Saison und wäre damit nach IDALIA und FRANKLIN bereits der dritte sogenannte Major Hurricane. Zum Vergleich: Eine durchschnittliche Saison zählt 14 tropische Stürme, sieben Hurrikane und drei schwere Hurrikane.
Ein Maß, dass die Hurrikanaktivität einer Saison beschreibt, ist die Accumulated Cyclone Energy (ACE). Werte zwischen 73 und 126 beschreiben eine durchschnittliche Saison. Mit dem voraussichtlichen Major Hurricane LEE wird die Saison 2023 bereits Anfang September in diesen Bereich eindringen. Es ist daher durchaus möglich, dass die Saison bis zum Ende hin als überdurchschnittlich gelten wird.
Ist Florida in Gefahr?
Die aktuelle Verlagerungsprognose der kommenden Tage für LEE zeigt geradewegs auf Florida zu. Besteht hier erneut Gefahr für Florida, das vor wenigen Tagen erst von Hurrikan IDALIA heimgesucht wurde? Es gibt eine vorsichtige Entwarnung. Nach aktuellen Vorhersagen soll das System zum Beginn der nächsten Woche mit einer Rechtskurve in höhere Breiten vordringen und sich damit zügig abschwächen. Ein Landgang auf Florida gilt aktuell als unwahrscheinlich.
Auch ein direkten Landgang auf den karibischen Inseln steht nach aktuellen Prognosen nicht auf dem Plan. Das Windfeld und auch einige gewitterartige Niederschläge können aber durchaus Auswirkungen auf einige karibische Inseln wie z.B. Puerto Rico haben.
Überdurchschnittliche Aktivität trotz El Nino
Die aktuelle Sommersaison steht im Zeichen einer ausgeprägten El Nino Phase. Häufig zeigt sich in El Nino Jahren eine unterdurchschnittlich aktive Hurrikansaison im Nordatlantik. Die diesjährigen hohen Wassertemperaturen wirken diesem Effekt aber entgegen, sodass die aktuelle Saison auf bestem Wege ist, eine durchschnittliche, wahrscheinlich sogar überdurchschnittliche Saison zu werden.