Totale Sonnenfinsternis in Nordamerika! Was waren die Auswirkungen auf das Wetter?

Eine seltene Sonnenfinsternis gab es in Mexiko, den USA und Kanada zu bestaunen, von der es unzählige Bilder und Videos zu bestaunen gab. Dieses wunderschöne Naturschauspiel hat aber auch Auswirkungen auf das Wetter vor Ort gehabt.

Sonnenfinsternis
Die Sonnenfinsternis in Nordamerika hatte auch Auswirkungen auf das Wetter vor Ort

Millionen Menschen in Nordamerika sind am 8. April Zeugen einer totalen Sonnenfinsternis geworden, bei der der Mond die Sonne für ein paar Minuten komplett verdeckte. Neben den USA konnte das Naturschauspiel auch in Teilen von Mexiko und Kanada beobachtet werden.

Wie kommt es zur Sonnenfinsternis?

Eine Sonnenfinsternis bezeichnet den astronomischen Vorgang, bei dem die Sonne von der Erde aus gesehen durch den Mond ganz oder teilweise verdeckt wird. Sie entsteht, wenn Sonne, Mond und Erde im Weltraum in dieser Reihung genau auf einer Linie stehen und die Erde vom Schatten des Mondes verfinstert wird.

Möglich ist eine Sonnenfinsternis daher nur bei Neumond, wenn sich der Mond zwischen Erde und Sonne hindurch bewegt. Trotzdem entsteht nicht bei jeder Neumondphase eine Sonnenfinsternis, da die Bahn des Mondes um die Erde etwa um 5 Grad gegenüber der Ebene der Erdbahn um die Sonne, der sogenannten Ekliptik, geneigt ist. Von der Erde aus betrachtet zieht der Neumond somit meist unter- oder oberhalb der Sonnenscheibe am Himmel vorbei.

Eine Sonnenfinsternis hat aber auch einen unmittelbaren Einfluss auf die meteorologischen Prozesse in der Troposphäre vor Ort. Schon länger wird untersucht, wie durch dieses Phänomen das Wetter zumindest kurzfristig beeinflusst wird.

Was sind mögliche meteorologische Parameter, die bei einer Sonnenfinsternis von Relevanz sein können? Zum einen können die Temperaturen um mehrere Grad sinken, wenn das Sonnenlicht durch den Mond verdeckt wird. Die Temperaturabnahme während der Zeit des Kernschattens lässt sich mittlerweile mit hochauflösenden Wettermodellen simulieren und im Nachhinein auch messen.

Die Abkühlungsrate ist dabei besonders im Sommer und zur Mittagszeit markant, da dann die höchste Sonneneinstrahlung gegeben ist. Aber auch jetzt im April ist die Einstrahlung schon stark genug, so dass bei der totalen Sonnenfinsternis in Nordamerika die Temperaturen in den meisten Gebieten um 3-4 Grad gesunken sind.

Außerdem kann die verringerte Sonnenstrahlung und die sinkenden Temperaturen dazu führen, dass eine potentielle Wolkendecke abnimmt bzw. die Konvektion gebremst wird. In vorangegangenen Untersuchungen ließen sich im Nachhinein eine vorübergehende Auflösung von Cumulus-Wolken ("Blumenkohlwolken") oder sogar die Abschwächung von Gewittern in Satellitenbildern eindrucksvoll beobachten.

Auswirkungen auf die Luftfeuchtigkeit und den Wind

Durch die Abnahme der Temperatur steigt auch die relative Luftfeuchtigkeit an. Das hat damit zu tun, dass die Temperatur näher an den Taupunkt sinkt. Ist der Taupunkt identisch mit der Lufttemperatur ist die Luft gesättigt und die relative Luftfeuchtigkeit liegt bei 100 Prozent.

Zu guter Letzt kann eine verringerte Sonneneinstrahlung und Konvektion auch dazu führen, dass der Wind während der totalen Bedeckung nachlässt bzw. nahezu komplett einschläft und es vorübergehend sogar windstill ist. Eine totale Sonnenfinsternis ist also nicht nur ein wunderbares Naturschauspiel, sondern hat auch verschiedene Auswirkungen auf das Wetter vor Ort!