Täuschungsversuch oder fieser Wetter-Prank: Kaltfront trickst und wärmt das Flachland. Gefahr von Blitzeis im Südwesten
Eine Kaltfront, die wärmt? Das klingt wie ein schlechter Scherz, birgt aber ernste Risiken. Glätte durch Blitzeis wird schnell zur Gefahr für Verkehrsteilnehmer.
Das Paradoxon der maskierten Kaltfront: Wintermild statt Frostkalt
Normalerweise denkt man bei einer Kaltfront an eisige Luft, frostige Temperaturen und winterliche Szenarien. Doch es gibt eine meteorologische Ausnahme, die alles auf den Kopf stellt: die maskierte Kaltfront.
Dieses Phänomen sorgt in höheren Luftschichten für die erwartete Abkühlung – am Boden hingegen bleibt die Temperatur unverändert oder steigt sogar leicht an. Klingt paradox?
Das ist es auch, und genau deshalb wird die maskierte Kaltfront manchmal als „Verkleidungskünstler“ der Wetterwelt bezeichnet.
Was genau ist eine maskierte Kaltfront?
Um das Geheimnis dieses Wetterphänomens zu lüften, lohnt sich ein kurzer Blick hinter die Kulissen.
Kaltfronten bewirken das kalte Luft wie ein Keil unter wärmere Luft gleitet und diese nach oben verdrängt. Dabei kühlt es in der Regel überall ab. Bei einer maskierten Kaltfront bleibt jedoch ein entscheidender Unterschied: Die Kälte erreicht den Boden nicht vollständig. Stattdessen bildet sich während vorangegangener Hochdruckphasen oft ein flaches Kaltluftpolster, das durch Nebel, Hochnebel oder fehlende Luftzirkulation stabil bleibt.
Das Ergebnis: In der Höhe kühler, am Boden milder – und damit eine Kaltfront, die ihren Namen nur teilweise verdient.
Die Gefahren: Glätte und Blitzeis
Klingt harmlos? Ganz im Gegenteil!
Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger können gleichermaßen überrascht werden, da die Straßen oberflächlich trocken oder nass wirken, aber in Wirklichkeit spiegelglatt sind.
Straßenglätte durch Blitzeis zählt zu den größten Wintergefahren, da sie oft unvorhersehbar auftritt.
Die maskierte Kaltfront bringt dabei die idealen Voraussetzungen mit: gefrorene Böden durch vorangegangenen Frost und plötzlich einsetzenden Regen. Besonders gefährlich wird es, wenn die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt liegen – ein schmaler Grat, auf dem Sicherheit schnell ins Rutschen gerät.
Wie schützt man sich vor der unsichtbaren Gefahr?
Die gute Nachricht: Auch wenn Blitzeis tückisch ist, gibt es Möglichkeiten, sich darauf vorzubereiten. Verkehrsbehörden geben regelmäßig Warnungen aus, wenn die Wetterbedingungen eine erhöhte Gefahr signalisieren. Dennoch gilt: .
Auch für Autofahrer ist es ratsam, vor der Fahrt die Wetterlage zu prüfen und, falls möglich, auf vereisten Straßen zu verzichten. Moderne Fahrzeuge mit ESP und ABS bieten zusätzliche Sicherheit, ersetzen aber keine angepasste Fahrweise.
Täuschend harmlos, aber gefährlich
Die maskierte Kaltfront zeigt, wie trickreich das Wetter sein kann:
Sie bringt scheinbar milde Temperaturen und täuscht eine Entwarnung vor, während gleichzeitig die Gefahr von Glätte und Blitzeis steigt. Ein Wetter-Prank, der sowohl faszinierend als auch gefährlich ist.
Der beste Schutz:
Heutige Wetterlage und Warnungen f��r Deutschland
Das nach Osten wandernde Hoch Dustin macht den Weg frei für Tiefausläufer, wie unter anderm für die "Maskierte Kaltfront" von Tief Ute, die Deutschland von Westen her erreicht. Das sorgt für einen wechselhaften Wochenbeginn mit Frost, Glätte, Nebel und auffrischendem Wind in verschiedenen Regionen.
Frost und Glätte
Morgenstunden
In der Südosthälfte Frost zwischen 0 und -5 °C, in höher gelegenen Gebieten wie Südostbayern bis -8 °C. Reifglätte oder gefrierende Nässe sind möglich.
Tagesverlauf
In östlichen Mittelgebirgen und Südostbayern bleibt die Milderung zögerlich.
Nacht zu Dienstag
Geringer Frost bis -2 °C in südöstlichen Gebieten.
Glatteis
Heute früh
In Süddeutschland durch gefrierenden Regen örtlich Glatteisgefahr.
Vormittag
Geringe Gefahr in Bayern und im Erzgebirge.
Nacht zu Dienstag
Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen bleibt in Südostbayern und im östlichen Bergland bestehen.
Nebel
In den Morgenstunden treten im Süden und in der Mitte Nebelfelder mit Sichtweiten unter 150 Metern auf. Tagsüber verbessert sich die Sicht, außer in höheren Lagen.
Wind
Heute
Im höheren Bergland und in Ostsachsen Windböen bis 60 km/h (Bft 7), in exponierten Hochlagen (Brocken, Fichtelberg) Sturmböen bis 80 km/h (Bft 8–9).
Nacht zu Dienstag
Der Wind lässt in den Bergen und Ostsachsen nach, frischt jedoch an der Nordsee stark auf. Dort sind steife bis stürmische Böen (bis 70 km/h, Bft 8) zu erwarten.
Zusammenfassung
Die Wetterlage bleibt dynamisch. Während Frost und Glatteisgefahr vor allem im Süden und Osten problematisch sind, sorgt Nebel in der Mitte für eingeschränkte Sicht. Der Wind spielt insbesondere an der Küste und in höheren Lagen eine Rolle.