Bis zu 160 km/h im Südwesten. Erneuter Sturm am Montag!
Nach "Frederic" I und II sorgt am Montag noch einmal das Tiefdruckgebiet "Gero" für Sturm. Das kleine Randtief zieht über Deutschland hinweg und bringt dabei vor allem für den Südwesten stürmische Verhältnisse. Auf den Vogesen und im Schwarzwald sind bis zu 160 km/h möglich.
Während die Tiefdruckgebiete "Frederic" I und II nach Skandinavien abziehen, positioniert sich "Gero" bereits über der Westküste Irlands. Das kleine Randtief schiebt sich am Montag über die Bretagne nach Mitteleuropa herein und wird Deutschland am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag überqueren.
Klein, aber giftig
Das Tiefdruckgebiet ist zwar von überschaubare Größe, insbesondere im südöstlichen Quadranten kommt es dabei jedoch zu einer hohen Isobarendrängung. So kommt es am Montagabend in Baden-Württemberg zu starken Winden. Im Flachland stehen Sturmböen von bis zu 80 km/h bevor, auf den Gipfel der Vogesen und des Schwarzwalds sind laut ICON-D2 sogar Böen von bis zu 160 km/h drin.
Die Isobaren in der Animation des Deutschen Wetterdiensten verdeutlichen die Größe des Tiefdruckgebiets. Das Brisante an solchen Kandidaten mit geringer räumlicher Ausdehnung ist die schwierige Vorhersage. Bereits kleine Änderungen in den Randbedingungen können die Verlagerung und die Intensität des Tiefdruckgebiets stark beeinflussen. Die exakte Windgeschwindigkeit und die Ausdehnung des Windfeldes lässt sich daher nur schwer prognostizieren.
Auch Schnee möglich
Durch die starken Hebungsantriebe auf der Vorderseite des korrespondieren Trogs kommt es auch zu Niederschlägen. Im Zusammenhang mit kräftigem Wind fallen diese wie immer an den Luvseiten der Mittelgebirge besonders ergiebig aus. Die Schneefallgrenze fällt auf 600 bis 400 m, bei starken Niederschlägen kann es dank diabatischer Abkühlung sogar bis ins Flachland schneien. In geeigneten Lagen können da durchaus bis zu 15 cm Neuschnee zusammen kommen.
Mit der Passage von Tief "Gero" wird gleichzeitig auch ein neuer Witterungsabschnitt für Mitteleuropa eingeläutet. Der schier unendliche Einfluss von atlantischen Tiefdruckgebieten findet vorerst ein Ende, stattdessen sorgt ein weit nach Nordosten hervordringendes Azorenhoch dafür, dass Polarluft auf Norden und Nordwesten nach Deutschland einsickern kann. Eine ausgeprägte Kältewelle ist zwar derzeit nicht in Sicht, mit Temperaturen um den Gefrierpunkt ist jedoch zumindest verbreiteter Schneefall möglich.