Heftig: Eine beeindruckende Sandwolke zieht über Westeuropa hinweg!
Eine große Sandwolke ist in den letzten Stunden über Spanien gezogen und hat dem Himmel eine orange Farbe verliehen, ihn aber gleichzeitig verdunkelt. Auch Deutschland wird davon betroffen sein, wobei sich gleichzeitig die Luftqualität deutlich verschlechtert.
Die letzten Stunden waren geprägt von einer südlichen Strömung zwischen dem Maghreb, der Iberischen Halbinsel, Frankreich und Deutschland, die immer mildere Temperaturen mit sich brachte. Aber auch unter dem Einfluss eines kleinen Tiefs, eines über Südportugal positionierten Kaltlufttropfens, stieg eine regelrechte Sandwolke aus der Sahara in Richtung Westeuropa auf. Dieser bekannte Mechanismus, der von Zeit zu Zeit auftritt, hat mehrere Folgen.
Die erste Auswirkung des aufsteigenden Saharastaubs betrifft die Farbe des Himmels. Bereits am Montag nahm er in den südlichen und östlichen Regionen Spaniens eine orangefarbene, ockerfarbene oder sogar sepiafarbene Färbung an. Der Himmel wurde auch deutlich dunkler, wodurch die Sicht eingeschränkt wurde. Auch in Frankreich, den Benelux-Staaten und der Schweiz war eine Farbveränderung zu beobachten, allerdings in viel abgeschwächter Form. In diesen Ländern kann sich der Himmel ab Dienstag orange färben, was zu sehr schönen Sonnenauf- und -untergängen führen kann.
Eine weitere Folge der Sandwolke ist die Verschlechterung der Luftqualität. Die Feinstaubkonzentrationen werden in den nächsten Stunden deutlich ansteigen, vor allem im Südwesten, da Sandstaub bei der Messung der PM10-Partikel mit berücksichtigt wird. Am Mittwoch werden alle Regionen betroffen sein, wobei die Alarmschwellen in Aquitanien, in der Nähe der Pyrenäen und in der Region Rhône-Alpes überschritten werden. Unter diesen Bedingungen wird von anstrengenden körperlichen Aktivitäten im Freien abgeraten.
Es ist auch nicht die Zeit, Ihr Auto oder Ihre Terrasse zu waschen, denn wenn in solchen Situationen leichter Regen fällt, kann es zu Sandablagerungen kommen. Das kann passieren, wenn am Dienstag eine Regenstörung durch Nordfrankreich zieht oder wenn es im Languedoc und im Roussillon regnet. Dasselbe gilt für Mittwoch und Donnerstag, diesmal in der Westhälfte des Landes.
Die Ankunft dieses Staubs in Europa ist die Folge des Sandsturms, der Marokko in den letzten Tagen heimgesucht hat. Dieses Wetterphänomen, das in diesem Land mit Wüstenklima recht klassisch ist, kann sich bei einer südlichen Strömung, wie es derzeit der Fall ist, bis auf den alten Kontinent auswirken. Bei uns in Deutschland kommt es heute in der Mitte auch zu Blutregen. Dabei wird der Sand aus der Atmosphäre durch Regen ausgewaschen, wird etwas bräunlich. Das nennt man Blutregen.