September 2023: Weltweit wärmster September mit Rekordanomalie!
Weltweit und in Europa war es der wärmste September seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen. Nach diesem Rekord ist es sehr wahrscheinlich, dass das Jahr 2023 das wärmste Jahr seit Aufzeichnung wird.
Die Daten aus dem neuesten Klimabericht des europäischen Erdbeobachtungsdienst Copernicus sind, gelinde gesagt, erschreckend und zeigen eigentlich auf die zögerliche und langsame Klimaschutzpolitik hin. Auf den Rekordsommer folgt ein Rekordseptember, und was für einer!
Der diesjährige September sprengt alles bisher Dagewesene. Mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 16,38°C lag dieser um 0,93°C über dem langjährigen Mittel von 1991 - 2020 und damit um 0,5°C höher als der bisher wärmste September auf dem Jahr 2020. Der Datensatz des Erdbeobachtungsdienstes wies bisher kein Monat mit einer derartig hohen Abweichung vom Klimamittel auf!
Dabei muss man berücksichtigen, dass die Klimanormalperiode von 1991 - 2020 bereits eine erhebliche Erwärmung einschließt. Dies wird durch den Vergleich mit dem vorindustriellen Zeitalter (1850 - 1900) noch deutlicher. Hier beträgt die Abweichung sogar 1,75°C. Der September reiht sich somit in die Riege der drei vorangegangenen Monate Juni, Juli und August ein, die in diesem Jahr jeweils als die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnung gelten.
Auch in Europa der wärmste September
Wie bereits für Deutschland berichtet, zeigen die Daten auch, dass der September 2023 für Europa als der wärmste September seit Beginn der Aufzeichnungen gilt. Mit einer Abweichung von +2,51°C im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 - 2020 war er nochmals um +1,1°C wärmer als 2020, dem bisher wärmsten September. In den vielen Ländern, von Frankreich bis Finnland, wurde der bisher wärmste September erreicht. Belgien und Großbritannien erlebten für September ungewöhnliche und noch nie dagewesene Hitzewellen. So wurde in Großbritannien sieben Tage hintereinander die 30°C Marke überschritten - bisher noch nie dagwesen. Davor wurden in den Jahren 1898, 1906, 1911 und 2016 an maximal drei aufeinanderfolgende Tage die 30°C Marke überschritten.
Ein Rekord jagt den nächsten
Auch die Meere bleiben warm. Nach dem Allzeithoch der Meeresoberflächentemperaturen im August 2023 sind die Meerestemperaturen zwar saisonal bedingt gesunken, aber sie bleiben auf einem Rekordniveau. Sie liegen weit über dem langjährigen Mittel. Das Monatsmittel zwischen dem südlichen und nördlichen 60. Breitengrad im September beträgt dieses Jahr 20,92°C. Für September ist dies mit einem Allzeithoch gleichbedeutend und damit liegt der September 2023 sogar auf dem zweiten Platz aller Monate (August 2023).
Das sind allerdings noch nicht alle Rekorde dieses Jahres. Der Zeitraum von Januar bis September war ebenfalls der bisher wärmste. Mit einer Abweichung von +0,52°C im Vergleich zu 1991 - 2020 war das Jahr 2023 wärmer als das bisherige Rekordjahr 2016 (+0,47°C). Die letzten Monate des bisher wärmsten Jahres 2016 waren relativ kühl, wodurch die jährliche mittlere Abweichung am Ende bei 0,44°C lag. In diesem Jahr wird dies sehr wahrscheinlich einen anderen Ausgang haben, da sich El Niño weiterentwickeln wird und die Meeresoberflächentemperaturen relativ hoch bleiben werden. Daher ist äußerst wahrscheinlich, dass das Jahr 2023 als das wärmste seit Beginn der Aufzeichnung enden wird.