Sensation! Eiszeithöhle in Deutschland 16 000 Jahre nach letzter Besiedlung entdeckt!
Es ist eine sensationelle Entdeckung! Im Süden von Deutschland haben Forschende den offiziellen Eingang zu einer Höhle aus der jüngsten Eiszeit entdeckt. Die letzte Besiedlung der Höhle liegt 16 000 Jahre zurück.
Im baden-württembergischen Engen (Kreis Konstanz) im Süden Deutschlands haben Archäologinnen und Archäologen einen sehr bedeutsamen Fund gemacht. Sie haben den Eingang zu einer späteiszeitlichen Höhle gefunden, die zuletzt vor 16 000 Jahren bewohnt war.
Höhle war schon bekannt
Von der Höhle wussten die Forschenden schon seit dem Jahr 1978. Beim Bau einer Abwasserleitung wurde zufällig ein Loch in die Höhlendecke gesprengt. Die Höhle wurde jedoch nicht weiter erforscht und der Eingang war bis zuletzt unbekannt.
Neue Ausgrabungen begannen im Jahr 2021, bei dem weitere Erkenntnisse über die Höhle gesammelt wurden. Im April diesen Jahres begannen Forscherinnen und Forscher der Universität Heidelberg mit geophysikalischen Untersuchungen. Dabei fanden sie heraus, dass die Höhle viel größer ist als bisher angenommen, nämlich rund 20 Meter tief und mehrere Meter hoch.
Am 4. Juli wurde dann auch der offizielle Eingang der Höhle ausgemacht. Der Zugang war komplett mir Sedimenten verschlossen, so dass es schwierig war, ihn zu lokalisieren. Aus der dicken Sedimentschicht schließen die Forschenden, dass die Höhle lediglich während der Eiszeit begehbar war.
Die Archäologin Yvonne Tafelmaier vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg bezeichnete den Fund als Sensation: "Es ist einzigartig, es ist eine Situation, die man selten hat in dieser Form, dass man nämlich einen kaum erforschten Fundplatz, der auch von vorherigen Forschergenerationen nicht erforscht wurde, vor sich hat."
Die Forschenden erhoffen sich einzigartige Daten über das Leben der Menschen in der Region in der späten Eiszeit. Bei den Ausgrabungen haben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auch eiszeitliche Steinwerkzeuge, Überreste menschengemachter Waffen und Tierknochen gefunden.
Dieser Archäologiefund bestätigt noch einmal die Hypothese vom Jäger und Sammler. Im kommenden Jahr will man die Arbeiten an der Höhle fortsetzen, um ihr ganzes archäologisches Potenzial zu ergründen. Aktuell wird die Erde, die den Höhleneingang verschließt, untersucht. Da die Gefahr, dass Unbefugte in die Höhle eindringen, zu groß ist, wird der Höhleneingang wieder zugeschüttet. Ob und wann die Höhle für Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht wird, ist derzeit völlig unklar.
Funde aus der Eiszeit
Immer wieder werden neue Entdeckungen aus der Eiszeit gemacht. In der Höhle "Hohle Fels" in Schelklingen (Deutschland) wurde im Juli diesen Jahres das fehlende Fragment einer berühmten Figur aus der Eiszeit ausgegraben. Die Forschenden haben ein Stück einer vor 35 000 Jahren geschnitzten Elfenbeinfigur entdeckt, welches bei näherer Betrachtung ein Teil eines berühmten Ornaments war, welches 1999 geborgen wurde.
Eiszeiten begannen vor 2,4 Millionen Jahren und dauerten bis vor 11 500 Jahren. Dabei schwankte das Erdklima zwischen extrem kalten Perioden, in denen Gletscher einen Großteil der Erde bedeckten und extrem warmen Perioden, in denen ein Großteil der Gletscher schmolz. Wärmere Zeiten werden dabei als Interglaziale und kalte Perioden als Glaziale bezeichnet. Die Interglaziale hatten ein gemäßigtes Klima, das in etwa dem heutigen entspricht.