Schwüle Hölle: Warum feuchte Hitze in Deutschland tödlich sein kann! Ein Experte klärt auf

Schwüles Wetter in Deutschland kann mehr als nur unangenehm sein. Es kann lebensbedrohliche Folgen haben. Doch was genau bedeutet "schwül", und warum ist der Taupunkt so wichtig?

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Auch wenn das Thermometer vielleicht keine allzuhohen Temperaturen zeigt, die Luft kann trotzdem ziemlich unangenehm sein: Die Schwüle ist schuld!

Schwül bezeichnet eine Kombination aus hoher Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit. Bei schwülem Wetter empfinden wir die Temperaturen oft als drückender und unangenehmer, weil die Luft schwer und feucht ist. Unser Körper kann sich durch Schwitzen nicht effektiv abkühlen, da die hohe Luftfeuchtigkeit die Verdunstung des Schweißes hemmt. Dieses unangenehme Gefühl ist das Hauptmerkmal von schwülem Wetter.

Der Taupunkt und seine Bedeutung

Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist und Wasser zu kondensieren beginnt. Ein hoher Taupunkt bedeutet, dass die Luft sehr viel Feuchtigkeit enthält. Für schwüles Wetter wird oft ein Taupunkt ab 16 °C als kritisch betrachtet. Je höher der Taupunkt, desto schwüler fühlt sich das Wetter an. Ein Taupunkt von über 20 °C gilt als extrem schwül und kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Schwüles Wetter und Gesundheitsgefahren

Schwüles Wetter kann den menschlichen Körper stark belasten. Insbesondere ältere Menschen, Kinder und Menschen mit chronischen Krankheiten sind gefährdet. Die hohe Luftfeuchtigkeit erschwert die Abkühlung durch Schwitzen, was zu einer Überhitzung des Körpers führen kann. Dies kann in schweren Fällen zu einem Hitzschlag führen, der lebensbedrohlich ist. Symptome eines Hitzschlags sind unter anderem Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit.

Statistische Daten für Deutschland

In Deutschland zeigen Statistiken, dass Hitzewellen und schwüles Wetter in den letzten Jahrzehnten zugenommen haben. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) nehmen die heißen Tage mit hohen Taupunkten kontinuierlich zu. Besonders im Sommer 2003 und 2018 wurden extrem hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit verzeichnet, was zu einer erhöhten Sterblichkeit führte. Es wird geschätzt, dass im Sommer 2003 etwa 7.000 zusätzliche Todesfälle auf extreme Hitze zurückzuführen waren.

Warum schwüles Wetter tödlich sein kann

Die Kombination aus hoher Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit kann den menschlichen Körper in einen gefährlichen Zustand bringen. Da der Körper bei schwülem Wetter nicht effektiv abkühlen kann, steigt die Körperkerntemperatur an. Dies kann zu einem Hitzekollaps oder Hitzschlag führen. Ein Hitzschlag ist eine medizinische Notfallsituation, bei der die Körpertemperatur auf über 40 °C steigt und das zentrale Nervensystem beeinträchtigt wird. Ohne schnelle medizinische Hilfe kann dies tödlich enden.

Maßnahmen gegen die Gefahren von schwülem Wetter

Um die Risiken von schwülem Wetter zu minimieren, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen auszugleichen.
  2. Körperliche Anstrengungen vermeiden, insbesondere während der heißesten Tageszeiten.
  3. Leichte, helle Kleidung tragen, die die Verdunstung von Schweiß ermöglicht.
  4. Kühle Orte aufsuchen, wie klimatisierte Räume oder schattige Plätze im Freien.
  5. Auf Anzeichen von Hitzestress achten und bei Symptomen wie Schwindel oder Übelkeit sofort handeln.

Fazit

Schwüles Wetter ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen. Ein hoher Taupunkt zeigt an, wie schwül es ist und ab wann das Wetter gefährlich werden kann. In Deutschland nimmt die Häufigkeit von extrem schwülem Wetter zu, was zu einer erhöhten Sterblichkeit führen kann. Um sich und andere zu schützen, ist es wichtig, sich der Gefahren bewusst zu sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.