Schneestürme im September läuten die Skisaison ein – Polarluft bringt den Alpen starken Schneefall und heftige Winde
Während der Sommer zu Ende geht, steht Europa vor einer drastischen Wetterveränderung. Die Alpenregion bereitet sich auf einen frühen Wintereinbruch mit starkem Schneefall und heftigen Winden vor, während in Süd- und Südosteuropa extreme Regenmengen erwartet werden. Beide Wetterphänomene sind durch einen hochdruckdominierten Wetterverlauf bedingt, der die Wettersysteme in Europa in diesen Tagen beeinflusst.
Schneestürme in den Alpen: Die Skisaison beginnt früh
Der Sommer verabschiedet sich abrupt und die Alpen stehen Knall auf Fall vor einem frühen Wintereinbruch, der besonders in höheren Lagen für erhebliche Schneemengen sorgen wird.
In den zentralen und südlichen Alpen wird bis zum Ende der Woche mit 75 bis 100 cm Neuschnee gerechnet.
Besonders die höheren Lagen werden betroffen sein, da die Schneefallgrenze am Mittwoch noch bei etwa 1900 Metern liegt, jedoch bis Donnerstag und Freitag auf ziemlich gesichert mindestens 1400 Meter absinken wird.
Dieser Wintereinbruch ist Teil eines größeren Wetterphänomens, das nicht nur die Alpenregion betrifft.
Alpine Schneestürme und extremen Niederschlag in Süd- und Südosteuropa: Eine gefährliche Wetterlage
Zeitgleich erwartet Süd- und Südosteuropa extreme Niederschlagsmengen, die zu erheblichen Überschwemmungen führen können:
Diese starken Regenfälle werden durch das Blockieren eines Hochdrucksystems verursacht, das feuchte Luftmassen festhält und das Risiko von Überschwemmungen und Erdrutschen erhöht.
Diese komplexe Wetterlage stellt somit nicht nur Skifahrer, sondern auch Reisende und die lokale Bevölkerung vor große Herausforderungen.
Meteorologische Lage: Was treibt den Schneesturm an?
Laut den nationalen Wetterdiensten wie MeteoSchweiz und dem österreichischen Geosphere Institut ist der Schneesturm das Ergebnis einer Kollision zwischen einem Hochdruckgebiet über dem Atlantik und einem Tiefdruckgebiet über der Ostsee.
Dieses meteorologische Setup lenkt kalte, feuchte Luft aus dem Norden in Richtung der Alpen und bringt nicht nur Schnee, sondern auch starke Winde.
Der schweizerische Wetterdienst MeteoSchweiz berichtete, dass seit Donnerstag in Regionen oberhalb von 1300 Metern kontinuierlich Schnee gefallen ist.
Die Schneemengen sollen bis Samstag ihren Höhepunkt erreichen, und in Höhenlagen über 2000 Metern wurden auch Windböen von bis zu 180 km/h gemessen.
Ein Segen für die Skigebiete – aber Herausforderungen stehen bevor
Für Skigebiete in der Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich signalisiert der frühe Schneefall einen vielversprechenden Start in die Skisaison 2024/2025.
Die schweren Schneefälle werden voraussichtlich hervorragende Skibedingungen in Regionen wie dem Berner Oberland, den Tiroler Alpen und dem italienischen Aostatal schaffen.
Die Schweizer Regionen Graubünden und das Wallis gehören zu den Gebieten, in denen der meiste Schnee erwartet wird, mit bis zu 100 cm in höheren Lagen.
Allerdings bringt dieser Schneefall auch Herausforderungen für Reisen und Logistik mit sich. Die Kombination aus starkem Schneefall und heftigen Winden erhöht das Risiko von Schneeverwehungen, die Bergpässe unpassierbar machen und das Lawinenrisiko steigern können.
Infolgedessen haben nationale Wetterdienste Lawinenwarnungen für Gebiete herausgegeben, in denen der Schnee auf steilen Hängen schnell akkumuliert.
Diese Warnungen sind besonders wichtig für Freerider und Snowboarder, die abseits der Pisten fahren wollen, da sie gefährliche Bedingungen vorfinden werden.
Das österreichische Geosphere Institut stellte fest, dass die Bedingungen in den höheren Lagen am intensivsten sein werden, während in tieferen Lagen eine Mischung aus Schnee und Regen erwartet wird. Die Schneefallgrenze soll bis Freitag auf etwa 1200 Meter sinken.
In Norditalien werden in den Regionen Lombardei und Trentino-Südtirol ebenfalls starke Schneefälle über 1500 Meter erwartet . Claudia Riedl, Meteorologin beim Geosphere Institut in Österreich, sagte:
Vorbereitungen: Sicherheit und Reisewarnungen
Für alle, die diese Woche in die Alpen reisen, sind Vorsichtsmaßnahmen unerlässlich. Die Behörden raten zur Vorsicht auf den Alpenstraßen, insbesondere auf Bergpässen wie dem Gotthardpass in der Schweiz und dem Brennerpass zwischen Österreich und Italien, die aufgrund von Schneeverwehungen und glatten Bedingungen gesperrt oder eingeschränkt sein könnten.
Darüber hinaus empfehlen die Wetterdienste, alle nicht notwendigen Bergreisen zu verschieben, bis der Sturm vorüber ist.
Wanderer und Bergsteiger sollten sich ebenfalls der gefährlichen Bedingungen bewusst sein. Starke Winde in Kombination mit frischem Schnee können zu schnellen Veränderungen in der Landschaft führen, was es leicht macht, die Orientierung zu verlieren oder in eine Lawine zu geraten.
Was nach dem Sturm zu erwarten ist
Die gute Nachricht ist, dass dieser Schneesturm den Weg für eine erfolgreiche frühe Skisaison ebnen könnte. Sobald der Sturm vorüber ist, wird bis zum Wochenende sonniges Wetter erwartet, was es den Skigebieten ermöglicht, ihre Pisten früher als sonst zu öffnen.
Skifahrer können mit hervorragenden Pulverschneebedingungen rechnen, besonders in Gebieten wie den französischen Alpen, wo Skigebiete in der Haute-Savoie von den Schneemengen profitieren werden.
Während die Temperaturen nach dem Sturm kühl bleiben, wird erwartet, dass die Schneefälle bis zum Ende der Woche nachlassen und die Verkehrsverbindungen allmählich wieder normal werden. MeteoSchweiz prognostiziert, dass sich die Temperaturen stabilisieren und die Schneefallgrenze wieder auf etwa 1500 Meter ansteigen wird.