Schneearmer Winter in Deutschland: Warum die Chancen auf Schnee und Dauerfrost im Februar fast gegen Null gehen

Der Winter 2025 zeigt sich bislang enttäuschend: wenig Schnee, kaum Frost. Experten analysieren, warum auch der Februar keine winterlichen Hoffnungen erfüllen dürfte.

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Da weht am Samstag ein ganz schön warmes Lüftchen in den Westen und Süden von Deutschland.

Die Wetterlage in Deutschland hat den Winter 2025 bisher geprägt: Milde Temperaturen, Regen und stürmisches Wetter dominieren das Bild. Mit dem Abzug von Hoch Beate Anfang Januar wurde der Weg frei für eine stürmische Westwetterlage, die von atlantischen Tiefdruckgebieten gesteuert wird. Diese sorgt für die Zufuhr milder und feuchter Luftmassen, die bis mindestens Anfang Februar wetterbestimmend bleiben dürften. Besonders bemerkenswert ist die Wärmespitze, die für Samstag, den 25. Januar, prognostiziert wird: Am Oberrhein könnten bis zu 18 Grad erreicht werden – ein ungewöhnliches Phänomen mitten im Hochwinter. Die Chancen auf Schnee oder Dauerfrost sind daher in den kommenden Tagen verschwindend gering.

Warum bleibt der Winter so schwach?

Die aktuelle Wetterlage lässt sich durch die anhaltende Westwetterlage und den Einfluss des Jetstreams erklären. Dieser starke Höhenwind lenkt Tiefdruckgebiete direkt nach Mitteleuropa und sorgt für eine konstant milde Strömung. Laut Meteorologen könnten Temperaturen im Februar um bis zu 2 Grad über dem langjährigen Mittel liegen. Die Bedingungen für eine winterliche Wende sind nicht gegeben. Es fehlen die kalten Luftmassen aus dem Norden, und die Westlage verhindert, dass sich Hochdruckgebiete mit Frost etablieren können. Eine nachhaltige Umstellung der Großwetterlage, die Schnee und Frost ermöglichen würde, scheint derzeit unwahrscheinlich.

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Der Februar 2025 soll rund 2 Grad wärmer ausfallen als im Mittel 1991 bis 2020. So die Prognose des ECMWF-Modells.

Gibt es noch Hoffnung auf Schnee und Frost?

Zwar sind in Deutschland im Februar immer wieder kurze winterliche Episoden möglich, doch eine durchgehende Schneedecke oder Dauerfrost über mehrere Tage bleiben die Ausnahme. Insbesondere in den tieferen Lagen ist die Wahrscheinlichkeit dafür verschwindend gering. Selbst in höheren Regionen, wie dem Erzgebirge oder den Alpen, zeigt sich der Winter bisher ungewöhnlich schwach. Zwar können Kaltlufteinbrüche aus Norden oder Osten auch kurzfristig im Februar für Schnee sorgen, jedoch deuten aktuelle Prognosen auf keine länger anhaltenden Frostperioden hin. Der Februar könnte insgesamt weiterhin mild und von Westwindlagen geprägt bleiben.

Blick in die Zukunft: Frühjahr startet warm

Die Vorhersagen für März und April zeigen, dass sich der Trend zu einem milden und schneearmen Winter fortsetzen dürfte. Prognosen gehen davon aus, dass der März um 2 bis 3 Grad wärmer als üblich sein könnte, während der April ebenfalls überdurchschnittlich milde Temperaturen bringen dürfte. Selbst wenn es im März oder April kurzzeitig zu Schnee oder Frost kommen sollte, sind diese Phasen meist kurzlebig und oft lokal begrenzt. Ein früher Start in den Frühling scheint wahrscheinlicher als ein verspätetes Winter-Comeback.

Langfristige Perspektive: Klimawandel im Fokus

Der ungewöhnlich milde Winter 2025 wirft erneut die Frage auf, wie stark der Klimawandel das Wetter in Mitteleuropa beeinflusst. Die Häufigkeit von Wintern mit wenig Schnee und Frost nimmt seit Jahrzehnten zu, während extreme Wetterlagen wie Stürme oder Wärmespitzen häufiger werden. Dies lässt langfristig darauf schließen, dass schneereiche Winter in Deutschland seltener werden könnten. Auch wenn einzelne kalte Winterphasen in der Zukunft weiterhin möglich sind, wird der allgemeine Trend zu milderen und schneearmen Wintern immer deutlicher.