Luftmassengrenze und Lake Effekt führten zum ersten größeren Schnee!
Auch in Deutschland gab es durch den Zustrom kalter Luftmassen aus Sibirien die erste winterliche Wetterlage. Während es quer über Deutschland eine Luftmassengrenze gab, brachte an der Ostseeküste der "Lake Effekt" regional den ersten Schnee.
Eine Luftmassengrenze hat am Wochenende vorübergehend den Winter in die Nordosthälfte Deutschlands gebracht. Dabei kämpfte einerseits sibirische Kaltluft aus dem Nordosten gegen milde Atlantikluft aus dem Südwesten um die Vorherrschaft. Bis etwa einer Linie vom mittleren Nordrhein-Westfalen über die Mitte Hessens bis in den Norden Bayerns brachte die Luftmassengrenze nicht nur frostige Temperaturen, sondern auch gebietsweise den ersten Schnee bis ins Flachland.
Lake Effekt an der Ostsee
Auch an der Ostsee gab es durch das Wetterphänomen "Lake Effekt" regional Schnee bis zu 15cm Höhe. Die Ostsee war aber noch so überdurchschnittlich warm, so dass insbesondere in Küstennähe der Niederschlag teils nur als Regen, Schneeregen oder nasser Schnee runter kam und somit deutlich höhere mögliche Schneehöhen verhinderte.
Viel extremer war der Lake Effekt aber in den Vereinigten Staaten und in Kanada. Im Bundesstaat New York kamen regional bis zu zwei Meter Schnee innerhalb von nur 36 Stunden runter. Besonders betroffen war die Gegend um die Stadt Buffalo. Diese Schneemengen sind selbst für dortige Verhältnisse historisch.
Die Bedingungen für das Wetterphänomen waren nahezu optimal. Neben der Zufuhr hochreichend arktischer Polarluft ist die Wasseroberfläche der Großen Seen noch ziemlich hoch. Durch diese hohen Temperaturdifferenzen steht viel Energie für kräftige Schneefälle zur Verfügung. Bei passender Windrichtung und genügend langer Wirklänge des Windes über der Wasseroberfläche können so extrem heftige, wie an einer Perlenschnur gekettete Schneeschauer entstehen und eng begrenzt enorme Schneemengen bringen.
"Winterwonderland" im Thüringer Wald
Doch zurück nach Deutschland: Da es die Kaltluft nur etwa bis zu einer Linie Eifel- Bayerischer Wald schaffte, blieb es südwestlich davon durchweg mild und Schnee war nur in den Hochlagen ein Thema. Im Bereich der Luftmassengrenze fiel auf der Nordseite Schnee bis ins Flachland, während es auf der Südseite regnete.
Der Thüringer Wald lag dabei knapp nördlich der Luftmassengrenze und so gab es hier, auch durch Staueffekte die erste größere Schneelage. Insbesondere die wellende Front von Tief TATJANA von vergangenen Sonntag brachte den höheren Lagen des Thüringer Waldes durchaus 10-20 cm Schnee und damit ein erstes frühwinterliches Intermezzo.
Mittlerweile setzt sich aber Richtung Nordosten die milde Atlantikluft immer mehr durch. Anfangs gab es dabei am Dienstag im Übergangsbereich, wie etwa in Hamburg, auch gefrierenden Regen. Doch auch im äußersten Nordosten Deutschlands wird die Kaltluft vorerst komplett ausgeräumt.