Rekordhitze bis 35°C: Mitten im September erlebt Deutschland die längste Hitzewelle des Jahres. Wie lange bleibt das so?
Erst hat die Hitze den Westen und Süden getroffen, nun ist der vor allen Dingen der Osten dran. Reihenweise sind dort gestern jahrzehntealte Temperaturrekorde gebrochen worden, am Tag, aber auch in der Nacht. Ein Ende der Hitze ist frühestens nächste Woche möglich.
Gestern wurden in Deutschland bis zu 34,5 Grad gemessen. Damit war es in Doberlug-Kirchhain am wärmsten. Zugleich war es dort der wärmste Septembertag seit 1948. In Dresden wurde ebenfalls eine neue Spitzentemperatur für September gemessen: 33,0 Grad. Das war dort der höchste Wert in einem September seit genau 90 Jahren. 1934 war dort nämlich der Messbeginn gewesen. An über einem weiteren Dutzend Wetterstationen gab es ebenfalls neue Hitzerekorde für den aktuellen Monat. Doch nicht nur am Tag, auch in der Nacht ist es ungewöhnlich warm.
An etlichen Wetterstationen in Ostdeutschland kam es am Mittwochmorgen zu neuen Rekorden bei den Tiefstwerten. Mit 21,4 Grad wurde am Kap Arkona auf Rügen der höchste Nachtwert von ganz Deutschland gemessen. Zugleich war es dort die wärmste Septembernacht seit 1947. In Waren (Müritz) war es mit 20,2 Grad zudem die wärmste Nacht in einem September seit 1889. Der bisherige Rekord mit 18,2 Grad aus dem Jahr 1947 wurde nahezu pulverisiert.
Der Osten läuft heiß: Mehrtägige Hitzewelle erwartet
Nicht nur gestern und heute, auch die nächsten Tage bringen besonders im Osten große Hitze. Für die aktuelle Jahreszeit sind dort Spitzenwerte bis zu 35 Grad völlig untypisch. Erst gab es im Westen und Süden des Landes seit letzter Woche die längste Hitzewelle des aktuellen Jahres, nun trifft es den Osten. Geradezu bizarr, dass einige "Experten" der Branche vor zwei Wochen bereits den Herbst ausgerufen hatten und eine mögliche Hitzewelle in Abrede gestellt hatten. Doch jetzt ist der Sommer voll angekommen und er kehrt auch morgen schon wieder in den Westen von Deutschland zurück. Dort herrscht heute Regenwetter. Gewitter mit Starkregen treiben ihr Unwesen. Regional kommt es zu Überschwemmungen und Erdrutschen.
Trotz Regen werden heute im Westen bis zu 26 Grad erreicht. Die Luftmassen sind dort so feucht wie in den Tropen. Man könnte glatt meinen, man sei im tropischen Regenwald unterwegs, wenn man sich im Freien aufhält. Dem gegenüber steht auch heute ein heißer Osten. Rund um Berlin und Brandenburg werden Spitzenwerte bis zu 35 Grad erwartet. Das wird neue Rekorde bescheren.
Wann endet die für September extreme Hitze? Gibt es schon Anzeichen einer Wetterumstellung?
Viele Häuser und Wohnungen haben sich mittlerweile aufgeheizt. Da stellen sich die Menschen die Frage, wann es denn wieder etwas erträglicher wird. In dieser Woche wird das mit einer Abkühlung wohl nichts mehr werden, vielleicht aber nächste Woche. Da deuten sich frische Luftmassen an. Es könnte damit merklich kühler werden und die Tageswerte sinken auf unter 20 Grad, nachts sogar auf unter 15 oder sogar unter 10 Grad.
Endlich wäre wieder ein Durchatmen möglich. Allerdings deuten sich nach den neusten Prognosen zu diesem Wetterwechsel heftige Niederschläge an. Das könnte direkt wieder neues Ungemach bedeuten. Mehr dazu später.