Klimakrise: Es droht eine Rekorddürre in Italien!
Das Jahr 2022 war in Norditalien durch Trockenheit dominiert. Schon jetzt führt der Po sehr wenig Wasser. Fehlt weiter Niederschlag, droht eine Rekorddürre!
Die Bilder aus dem Jahr 2022 sind eventuell noch präsent - Dürre in Italien. Der Pegel des Pos war so so niedrig, dass das Meerwasser der Adria flussaufwärts drückte. Entlang des Pos kam die Stromerzeugung aus Wasserkraft quasi zum Erliegen. Am Reschensee war der teils versunkene Kirchturm aufgrund des niedrigen Wasserstandes sichtbarer als sonst. Die Beziehungen zwischen den Regionen waren aufgrund der Wasserknappheit angespannt. Stauseen öffnen, um flussabwärts die Regionen mit Wasser zu versorgen, auch wenn man selbst von Trockenheit betroffen ist?!
Die Mittelmeerregion wird als klimatischer Hotspot gesehen. Klimaprognosen sind sich hier ziemlich einig – die Mittelmeerregion wird trockener. Dies wird enorme Auswirkungen auf Landwirtschaft und den Umgang mit Wasserressourcen haben. Denn die Prognosen sehen einen Rückgang der Winterniederschläge um bis zu 40%. Das Jahr 2022 war schon sehr trocken, aber der jetzige Winter konnte das Defizit keineswegs beheben. Es droht eine Rekorddürre und diese könnte ein Ausblick auf die Zukunft der Mittelmeerregion sein.
Fehlender Niederschlag im Winter, künftige Dürre im Sommer
Für den hydrologischen Kreislauf in Norditalien und die damit verbundene Wassersituation ist die Winter- und Frühlingszeit enorm wichtig. In dieser Zeit entscheidet sich oft wie der Sommer aussehen wird. Die Zeit gilt als wichtig für die Wasserreserven im Sommer. Fehlen die Niederschläge im Winter, z.B. in Form von Schnee, dann fehlt das Wasser im Sommer, aus denen sich die Flüsse und Seen in Norditalien speisen. Momentan fehlt dieser Niederschlag noch.
Auch in der Schweiz liegt momentan weniger Schnee als üblich. Teils liegen nicht mal 30% der üblichen Menge, ein enormes Defizit. Besonders betroffen ist der Süden der Schweiz. Stellenweise ragt selbst in einer Höhe von 4000m das Eis der Gletscher heraus. Ein Zustand, der eigentlich im Sommer auftritt. Geht das so weiter, könnte es erneut eine Rekordschmelze geben. Auswirkungen auf den Sommer sind nahezu vorprogrammiert.
Sehr frühe Anzeichen drohender Dürre
Die Zeichen stehen momentan auf Trockenheit. In Norditalien fiel im letzten Jahr sehr wenig Niederschlag, rund 40% weniger als üblich. So wurde zum Beispiel in Bozen in den letzten neun Monaten weniger Niederschlag als sonst üblich verzeichnet. Das Jahr 2023 startete nicht besser.
Bereits jetzt lässt sich der Wasserstress im Fluss Po aus dem All erkennen. Direkt am Fluss lässt sich der niedrige Pegelstand natürlich noch deutlicher erkennen. Aber es sind Szenen am Fluss, die eher aus dem Sommer bekannt sind. Das momentane Defizit kann jetzt nur durch sehr ausgiebigen Niederschlag im Frühling ausgeglichen werden. Normalerweise ist dies die regenreichste Zeit in der Poebene. Die Hoffnungen liegen also vor allem auf den Monaten April und Mai.
Auch rund um den Gardasee sind mitlerweile die Zeichen der Trockenheit aus dem All erkennbar. Der Wasserstand ist soweit gesunken, dass eine Landzunge zur kleinen Kanincheninsel aufgetaucht ist. Dadurch ist die Insel mittlerweile zu Fuß erreichbar. Rund um den Gardasee werden bereits Vorbereitungen getroffen. So soll so viel Wasser wie möglich zurückgehalten werden. Der größte See Italiens dürfte dabei auch von seiner enormen Tiefe profitieren. Im Mittel liegt sie bei rund 130 Metern, woraus sich wiederum ein enormes Wasservolumen ergibt.
Je mehr die Klimakrise die Reserven, die eigentlich im Winter aufgebaut werden, negativ beeinflusst, desto mehr kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Klimakrise ein enormes Problem darstellt.