Oben hui, unten pfui! Die Schneelage in den Alpen im rekordwarmen Februar!
Die erste Februarwoche war nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Alpen absurd warm mit Temperaturen, die normalerweise im April normal wären. Schnee ist da natürlich Mangelware! Doch wie ist die Situation in den Alpen? Die Antwort darauf lautet: Es kommt drauf an!
In den letzten Wochen war es durchweg sehr mild mit Temperaturen teilweise wie normalerweise im Frühling. Teilweise stiegen die Temperaturen sogar über die 20 Grad-Marke und das mitten im Hochwinter. Wer in den Alpen im Skiurlaub war, kam sich vor wie sonst in den Osterferien, mit sulzigem Schnee und weichen Pisten.
Absurde Rekordwärme
Die erste Februarhälfte ist in Deutschland unglaubliche 4 bis 7 Grad wärmer als das schon durch den Klimawandel geprägte Mittel von 1991-2020. In Österreich sind es absurde +6,8 Grad mehr als üblich und damit ist dieser Februar der wärmste seit dem Messbeginn im Jahr 1768.
Dass es Schnee bei diesen Temperaturen schwer hat, versteht sich von selbst und in den deutschen Mittelgebirgen liegt, wenn überhaupt, nur in den allerhöchsten Lagen noch Schnee. Doch wie ist die Lage in den Alpen? Diese Frage stellen sich wahrscheinlich viele, die den Skiurlaub noch vor sich haben.
Vor kurzem erst habe ich schon einen Artikel über die Rekordwärme in den Alpen geschrieben. Der bisher deutlich zu warme und trockene Februar wirkt sich natürlich auch auf die Schneelage in den Alpen aus. Die Situation ist kurz gesagt: Unten pfui, oben hui. Oder anders formuliert: In den tieferen und mittleren Lagen sind die Schneeverhältnisse prekär, in den Hochlagen liegt dagegen noch jede Menge der weißen Pracht.
Woran liegt das? Sowohl der Dezember als auch der Januar brachten überdurchschnittliche Niederschlagsmengen, was erstmal nach viel Schnee klingt. Doch die Schneefallgrenze schwankte stark, so dass es nach einer Periode von Schneefall bis in tiefe Lagen danach teilweise bis in Lagen von 2000 Metern regnete.
In den letzten Wochen lag die Schneefallgrenze oft bei über 1500 Meter und so ist es kein Wunder, dass in den tieferen und mittleren Lagen nicht mehr viel vom Schnee übrig geblieben ist. Der extrem warme Februar gab diesen Lagen dann den Rest!
Noch viel Schnee in den Hochlagen
Ganz anders aber die Situation in den Hochlagen der Alpen oberhalb von etwa 1500 Höhenmetern. Dort fielen die üppigen Niederschlage des bisherigen Winters überwiegend als Schnee und so liegt hier sogar teilweise eine überdurchschnittlich hohe Schneedecke.
Auch wenn es im Februar im Hochgebirge bisher viel zu warm war, so profitieren die höheren Lagen immer noch von den großen Niederschlagsmengen im Dezember und Januar. Damit setzt sich auch in diesem Jahr der Trend zu immer wärmeren Wintertemperaturen fort, eine Folge des fortschreitenden Klimawandels.
Somit liegt in den höheren Lagen der Skigebiete ab etwa 1500 Meter genügend Schnee, in mittleren Lagen bis 1000 Meter wird es schon schwierig und Talabfahrten sind, wenn überhaupt, nur auf Kunstschnee möglich. Die aktuelle extreme Wärme verschlechtert die ohnehin prekäre Situation zusätzlich. Ein Wintereinbruch mit viel Schnee ist für die Alpen bis auf weiteres nicht in Sicht und so müssen Skifahrer weiterhin möglichst hoch hinaus.