Massiver Tornado Outbreak in den USA richtet schwere Schäden an!

In der Nacht zum Samstag richteten starke Tornados in den USA schwere Schäden an und forderten viele Todesopfer. Das Ausmaß der Schäden ist immens, es gibt Vermisste.

Tornado
Eine Serie von Schweren Tornados hat in den USA schwere Schäden und Todesopfer hinterlassen (Archivbild).

Eine extreme Unwetterlage hat im Grenzbereich der Bundesstaaten Arkansas, Tennessee, Missouri, Illinois und Kentucky zu einem massiven Tornado Outbreak geführt. Stand Samstagnachmittag wurden bereits 27 Tornados bestätigt. Besonders schwer hat es die Kleinstadt Mayfield im äußersten Südwesten Kentuckys getroffen. Medienberichten und Videoaufnahmen zufolge wurden ganze Stadtteile komplett zerstört, die Region gleiche einem Katastrophengebiet. Allein in dieser Stadt werden von den Behörden 50 Todesfälle gemeldet und es wird befürchtet, dass die Zahl noch weiter ansteigt, da es noch viele Vermisste gibt.

Tornado legt Strecke von 378 km zurück!

Auslöser für die Tornados war eine Kaltfront, die sich rasch vom mittleren Westen der USA ostwärts bewegte. Auf der Vorderseite wurde feuchtwarme Luft vom Golf von Mexiko in den Osten der USA geführt. Bis weit in die Landesmitte stiegen die Temperaturen auf 20 bis 25 Grad an, in Texas wurden sogar Hitzetage über 30 Grad registriert. Das ist extrem warm für Dezember. Normal wären dort rund 10 bis 20 Grad niedrigere Temperaturen. Der Vorstoß kalter Luftmassen löste entlang der Kaltfront die heftigen Gewitter und Tornados aus.

Eine besonders langlebige Superzelle (rotierende Gewitterzelle) zog in der vergangenen Nacht durch die vier Bundesstaaten Arkansas, Missouri, Tennessee und Kentucky. Der dazugehörige Tornado legte dabei eine Strecke von 378 Kilometern zurück. Ein neuen Streckenrekord stellt das allerdings wahrscheinlich nicht dar, denn im Jahr 1917 legte ein Tornado in Illinois sogar über 460 Kilometer zurück.

Bedingungen für Tornados auch im Winter gegeben

Für die Entstehung von Tornados müssen mehrere atmosphärische Faktoren gegeben sein. Die Luft muss ausreichend warm und einen ausreichenden Feuchtegehalt haben und in einer labilen Schichtung gehoben werden, sodass Gewitterzellen und im speziellen Superzellen entstehen können. Tornados benötigen im Speziellen eine starke Windscherung. Das bedeutet, dass Windgeschwindigkeit und -richtung sich mit der Höhe verändern. So bilden sich horizontale Verwirbelungen, die sich in die Vertikale aufrichten und zum Tornado werden können.

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Besonders im Südosten der USA können diese Bedingungen auch im Winter gegeben sein. Im Sommer verschiebt sich die gefährdete Zone in den mittleren Westen, in die berühmt-berüchtigte Tornado Alley. Sie erstreckt sich grob von Süddakota über Kansas bis nach Texas. In den Great Plains sind die atmosphärischen Bedingungen für Tornados besonders in den Frühlingsmonaten März bis Mai gegeben.

Tornados treten auch in Deutschland auf

Entgegen der landläufigen Meinung, (starke) Tornados gäbe es nur in den USA, treten Tornados auch in Deutschland auf. In den letzten fünf Jahren wurden in Deutschland jeweils 20 bis 30 Tornados bestätigt, dazu gibt es hunderte weitere Verdachtsfälle. Dabei handelt es sich um dasselbe Phänomen und nicht um "Windhosen" oder "Mini-Tornados". Diese Begriffe werden häufig von den Medien verwendet, sind aber verharmlosend und können Verwirrung stiften. So gab es zum Beispiel Ende September dieses Jahres einen Tornado in Kiel mit mehreren Verletzten.

Starke Tornados sind in Deutschland natürlich seltener, was aber zum einen an der viel kleineren Fläche und an der nicht "optimalen" Orographie Europas liegt. Tornados der Stärke F3 bis F4 auf der fünfstufigen Fujita-Skala treten immer wieder mal auch in Europa auf. Selbst Tornados der Stärke F5 sind in Europa schon vorgekommen. In Deutschland war das in der Landstadt Woldegk im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns im Jahre 1764 der Fall. Es handelt sich dabei um den einzigen dokumentierten F5-Tornado in Deutschland.