Rekord-März 2022: So viel Sonne wie noch nie!

Es hatte sich schon lange angedeutet, nun ist es offiziell. Der vergangene Monat war der sonnenscheinreichste März in Deutschland seit Messbeginn. Der uralte Rekord von 1953 wurde dadurch abgelöst. Doch was war die Ursache und wurden noch weitere Rekorde gebrochen? Dies erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Rekord-März 2022
Die anhaltende Hochdruckwetterlage sorgte in ganz Deutschland für viel Sonnenschein. Allerdings stieg die Waldbrandgefahr auch deutlich an.


Der März 2022 wird in Erinnerung bleiben. Nach dem nassen und stürmischen Februar, in dem ein Orkantief nach dem anderen über Mitteleuropa hinweg zog, stellte sich die Großwetterlage komplett um. Hoher Luftdruck breitete sich vom Atlantik über Mittel- und Nordosteuropa aus und sorgte für deutlich ruhigeres Wetter. In der zweiten Hälfte des Monats stellte sich eine stationäre Großwetterlage ein, die auch als Blocking-Lage, aufgrund des blockierenden Charakters, bezeichnet wird. Hierbei hatte sich über Mitteleuropa und Skandinavien ein kräftiges bleiben Hochdruckgebiet gebildet, welches sich kaum von der Stelle bewegte, sodass die Tiefdruckgebiete westlich und östlich davon keine Chance hatten. Dies wird in der Fachsprache auch als Omega-Lage bezeichnet.

Uralter Rekord von 1953 gebrochen!

Im Mittel wurden in diesem März 235 Sonnenstunden registriert. Das entspricht einer Sonnenscheindauer von 210 % im Vergleich zum Mittel der Jahre 1961-1990. Damit wurde der Rekord aus dem Jahr 1953 sogar deutlich gebrochen; um mehr als 40 Sonnenstunden! Mit der Sonneneinstrahlung stiegen die Temperaturen auf für März ungewöhnlich hohe Werte an. In Regensburg wurden am 28.03. sogar Temperaturen bis 23 °C erreicht. Vor allem im Süden und Westen des Landes lag die Höchsttemperatur im März bei knapp über 20 °C. Besonders dort war die Temperaturanomalie sehr hoch; im Mittel war der März 1,6 °C zu warm.


Das Zusammenspiel aus viel Sonnenschein und vergleichsweise hohen Temperaturen ließ die Waldbrandgefahr zum Ende des Monats deutlich ansteigen. Mit einem Waldbrandgefahrenindex (WBI) von 5, was einer sehr hohen Gefahr entspricht, war besonders der Norden und Osten Deutschlands gefährdet. Hinzu kam, dass in diesen Regionen kein bzw. kaum Niederschlag gefallen ist. Im Mittel wurden nur 1,6 mm in Brandenburg und 1 mm in Mecklenburg-Vorpommern registriert. In ganz Deutschland war die durchschnittliche Niederschlagssumme 74 % niedriger als im Mittel.

Polarluft mit Schnee brachte den Winter zurück

Doch so beständig und sonnenreich der März war, eine Überraschung hatte er dann doch noch am Ende. Aus Norden breitete sich am vergangenen Donnerstag ein Höhentrog mit Polarluft nach Deutschland aus, der das freundliche und teilweise warme Frühlingswetter abrupt beendete.


Es kam seit langem mal wieder zu Niederschlägen, die anfangs als Regen und später als Schnee niedergingen. In der Nacht auf Samstag fiel die Schneefallgrenze bis in Tieflagen, sodass sich manch Rheinländer verwundert die Augen rieb, als er morgens aus dem Fenster schaute und die weiße Landschaft sah.