La Palma: Die Lava erreicht das Meer! Jetzt wird´s richtig gefährlich!

Der Lavastrom aus dem Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma erreichte gestern Abend um 23:00 Uhr kanarischer Zeit das Meer. Der Kontakt des magmatischen Materials mit dem Wasser hat die angekündigte Wolke giftiger Gase hervorgerufen, die bei direktem Kontakt ein Gesundheitsrisiko darstellt, wobei immer die Bereiche in unmittelbarer Nähe des Reibungsbereichs zu berücksichtigen sind. Nach dem Abklingen des eruptiven Prozesses am Montagmorgen trat die Lava noch am selben Nachmittag erneut aus den Schloten aus und bewegte sich mit größerer Fließgeschwindigkeit in Richtung der Küste von Tazacorte.

Nach Ansicht der Experten sind diese Schwankungen typisch für strombolianische Eruptionen. Die Ergiebigkeit dieses Vulkans stand bereits außer Zweifel, nachdem er in nur einer Woche die Lava des Vulkans Teneguía aus dem Jahr 1971 übertraf, der in 24 Tagen 43 Millionen Kubikmeter Material ausspuckte; jetzt haben die Risse in sieben Tagen 46,3 Millionen Kubikmeter ausgespuckt.

Am Montag ging der wissenschaftliche Ausschuss des Kanarischen Vulkan-Notfallplans davon aus, dass sich der Lavastrom bereits etwa 1000 Meter vom Meer entfernt befindet. Diese Entfernung hat sich rasch verkürzt, und das Magma hat zahlreiche Häuser und Bananenfarmen in seinem Weg verschlungen.

Zusätzlich zu den Bewohnern, die aufgrund der direkten Ausbrüche des Vulkans evakuiert wurden, wurden am Montag auch die Bewohner von vier Stadtgebieten von Tazacorte eingeschlossen, da sie den Gasen der Lava ausgesetzt sein könnten, wenn diese mit dem Meer in Kontakt kommt. Das Risikogebiet umfasst San Borondón, Marina Alta, Marina Baja und La Condesa.

Bei dieser Wechselwirkung entsteht Salzsäure, die bei Kontakt mit dem Wassernebel im Allgemeinen leichte Bronchial- und Augenschäden verursachen kann.