Lass dich überraschen – oder auch nicht! Der Polarwirbel und die Wetterwoche im Takt der Unsicherheit
Lass dich überraschen – oder auch nicht! Der Polarwirbel sorgt für einen wettertechnischen Drahtseilakt: Wintereinbruch oder milder Herbst? Die kommenden Tage halten viele Überraschungen bereit.
Winter oder nur ein kalter Spuk? Die Großwetterlage gibt Rätsel auf
In den kommenden Tagen bleibt das Wetter in Deutschland stark herbstlich, begleitet von kühleren Temperaturen, Nebel und ersten Schneefällen in den höheren Lagen. Die Wetter-Modelle zeigen Anzeichen für mögliche winterliche Bedingungen, doch bleibt die Lage dynamisch und von verschiedenen Faktoren abhängig.
Vorübergehender Warmluftschub und nachfolgender Kaltlufteinbruch
Mit einem Warmluftvorstoß könnten die Temperaturen vorerst nochmals auf 15 Grad und mehr steigen, insbesondere in Südwestdeutschland und im Alpenvorland, wo föhnige Einflüsse vorherrschen könnten.
Doch spätestens ab dem 20. November scheint sich die Wetterlage mit polaren Kaltluftmassen zu ändern. Dies könnte in einem markanten Temperatursturz gipfeln, der die Temperaturen auf 0 bis 5 Grad absinken lässt. In höheren Lagen wäre dann Dauerfrost nicht ausgeschlossen.
Obwohl die Modelle auf eine mögliche winterliche Entwicklung hinweisen, bleibt die Lage unsicher.
Sollte sich die Großwetterlage jedoch in Richtung eines Polarwirbelsplit entwickeln, könnte Deutschland ab Ende November einen frühen Wintereinbruch erleben. Aktuelle Modelle legen nahe, dass die Temperaturen dann in vielen Regionen merklich sinken und die Niederschlagswahrscheinlichkeit steigt.
Ob Deutschland damit einen kalten Wintereinbruch oder lediglich einen verstärkten Kälteeinfluss erlebt, bleibt abzuwarten.
Modelle amerikanischer und europäischer Wetterdienste bieten aktuell Hinweise auf mögliche Schneefälle und nasskaltes Wetter ab etwa 300 bis 600 Metern Höhe.
Die meteorologischen Entwicklungen sind daher weiterhin genau zu beobachten, da die Polarfront in Kombination mit einströmender arktischer Kaltluft die Lage kurzfristig beeinflussen könnte.
Mittwoch: Ein erstes Zeichen von Winter in höheren Lagen
Am Mittwoch überzieht dichte Bewölkung weite Teile des Landes, und die atmosphärische Feuchtigkeit führt vermehrt zu Niederschlägen.
In Lagen oberhalb von etwa 700 Metern, besonders in Mittelgebirgen wie dem Harz oder Erzgebirge, können sich erste Schneeflocken zeigen. Die Gipfel des Brockens und des Fichtelbergs könnten eine dünne Schneeschicht ausbilden, während in tieferen Gebieten weiterhin Regen vorherrscht. In den südlichen Landesteilen bleibt es vorübergehend noch freundlich, bevor auch hier die Wolkendecke dichter wird und Regenschauer einsetzen
Donnerstag: Der herbstliche Einfluss verstärkt sich
Am Donnerstag prägen weiterhin dichte Wolken und Regen das Wettergeschehen. Besonders der Norden Deutschlands kann dabei etwas trockenere Phasen erleben, während sich ansonsten eine gleichmäßige herbstliche Kühle von 4 bis 12 Grad durch das Land zieht.
Freitag und Samstag: Nebel dominiert das Wettergeschehen
In der Mitte und im Süden Deutschlands bestimmen Nebel und Hochnebel die frühe Morgen- und Vormittagsstunden. Diese nebligen Bedingungen lassen die Sonnenscheindauer stark zurückgehen, besonders in Flachlandgebieten, wo sich der Hochnebel vielerorts nur schwer auflöst. Hier kann es örtlich zu leichtem Nieselregen kommen, während der Norden möglicherweise etwas häufiger von Auflockerungen profitieren kann.
Sonntag: Wechselhaftes Wetter mit hereinziehenden Regenwolken
Am Sonntag beginnt der Tag im Süden und der Mitte Deutschlands mit Restnebel, bevor aus Westen dichtere Wolkenfelder einziehen und Regen mit sich bringen.
Mit Temperaturen zwischen 7 und 12 Grad herrscht eine stabile herbstliche Witterung, wobei es im Alpenvorland durch föhnige Effekte milder bleiben könnte.
Anfang der nächsten Woche: Kältere und wechselhaftere Bedingungen
Am Montag und Dienstag zieht eine Regenfront aus dem Westen ins Landesinnere und führt besonders im Nordwesten zu anhaltenderen Niederschlägen. Die Temperaturen variieren deutlich zwischen dem kühlen Norden und milderen Werten im Südwesten, was die Übergangsphase zwischen Herbst und Winter weiter unterstreicht.
Mittelfristige Entwicklung: Dynamische Höhenströmungen und Kaltlufttropfen
Die weitere Wetterentwicklung wird voraussichtlich von einer komplexen Dynamik geprägt sein, bei der mehrere Höhentiefs, sogenannte "eiernde Kaltlufttropfen," über Mitteleuropa ziehen und für lokal variierende Wetterlagen sorgen können.
Spätherbstliche und winterliche Dynamik ab 20. November
Die Großwetterlage könnte in der zweiten Novemberhälfte eine entscheidende Wende nehmen:
Ein Tiefdrucktrog des Polarwirbels bewegt sich möglicherweise südlich, was einen Warmluftvorstoß nach Westeuropa und gleichzeitig polare Kaltluft für Mitteleuropa bedeuten könnte.