Kurzfahrten im Winter: Warum der Weg zum Bäcker mit dem Auto besonders umweltschädlich ist!
Im Winter steigen die Emissionen bei Kaltstarts erheblich, da Katalysatoren erst nach einiger Zeit ihre volle Wirkung entfalten. Kurzfahrten verstärken dieses Problem und schädigen Umwelt und Luftqualität unnötig.
Im Winter, wenn die Temperaturen sinken, wächst nicht nur unser CO2-Fußabdruck durch intensives Heizen, sondern auch der unseres Autos. Schon die erste kleine "Umweltsünde" des Tages – der Weg zum Bäcker um die Ecke – klingt harmlos, hat jedoch weitreichende Folgen.
Aber warum genau ist das so umweltschädlich? Die Antwort liegt in den technischen Herausforderungen, die die Kälte für den Verbrennungsprozess und die Abgassysteme mit sich bringt.
Katalysatoren brauchen Zeit, um effektiv zu arbeiten
Moderne Fahrzeuge sind mit Katalysatoren ausgestattet, die dafür sorgen, dass schädliche Abgase wie Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide (NOx) und Kohlenwasserstoffe (HC) neutralisiert werden.
Bei kaltem Wetter dauert es deutlich länger, bis diese Temperatur erreicht wird. In den ersten Minuten nach dem Kaltstart können die Abgasnachbehandlungssysteme somit nicht richtig arbeiten, was zu einem erheblichen Anstieg der Emissionen führt.
Kaltstarts erhöhen die Emissionen massiv
Bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius sind die Abgasnachbehandlungssysteme noch nicht voll funktionsfähig, wenn der Motor gestartet wird.
In den ersten Minuten nach dem Start stoßen Fahrzeuge daher hohe Mengen an CO, NOx und HC aus – und das ohne die Neutralisierung durch den Katalysator. Diese Emissionen können besonders bei Kurzfahrten problematisch werden, da der Motor nicht genügend Zeit hat, um die erforderliche Betriebstemperatur zu erreichen.
Eine Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) hat gezeigt, dass in den ersten Minuten eines Kaltstarts moderne Benzinfahrzeuge mehr Schadstoffe ausstoßen als bei einer 1300 Kilometer langen Fahrt mit betriebswarmem Motor.
Probleme auch bei Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeugen
Besonders Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeuge sind betroffen, da diese Fahrzeuge im Stop-and-go-Verkehr häufig den Verbrennungsmotor abschalten und der Katalysator abkühlt.
Wird der Motor später wieder gestartet, müssen die Abgasnachbehandlungssysteme erneut auf Temperatur gebracht werden, was zu zusätzlichen Emissionen führt. Auch bei diesen Fahrzeugen kommen daher während des Kaltstarts mehr Schadstoffe in die Luft.
Vermeidung von Kurzfahrten: Eine einfache Lösung
Eine einfache und sehr effektive Möglichkeit, den Schadstoffausstoß im Winter zu reduzieren, besteht darin, Kurzfahrten zu vermeiden. Wenn der Motor nicht richtig auf Betriebstemperatur kommt, arbeiten die Abgasnachbehandlungssysteme nicht effizient. Wer dennoch kurze Strecken zurücklegen muss, sollte den Motor nicht zu oft an- und wieder ausschalten.
Der Winter stellt eine Herausforderung für die Umwelt dar
Die Emissionen sind in den ersten Minuten nach dem Kaltstart besonders hoch, was bei häufigen Kurzfahrten zu einer erheblichen Belastung für die Umwelt führt. Auch die Nutzung von Elektrofahrzeugen oder das Vorheizen des Motors kann helfen, den Schadstoffausstoß zu verringern und die Luftqualität zu verbessern.