Wetterexpertin Kathy Schrey komplett überrascht: Der Oktober dreht voll auf - bis zu 25°C in der zweiten Hälfte

In der zweiten Oktoberhälfte 2024 dominiert ein umfangreiches Hochdrucksystem über Mitteleuropa, das eine signifikante Advektion warmer Luftmassen zur Folge hat. Diese anomal hohen Temperaturen, die teils über 25 °C erreichen, gehen mit einer ausgeprägten Trockenheit einher. Die Wechselwirkungen mit atlantischen Tiefdruckgebieten könnten jedoch gegen Ende des Monats zu Veränderungen in den Wetterverhältnissen führen.

Warme Temperaturen,Sonnenschein, Wälder
Warme Temperaturen und Sonnenschein laden in die deutschen buntbelaubten Wälder ein

Dynamische Hochdruckdominanz in Mitteleuropa: Eine Analyse der Wetterentwicklung für die zweite Oktoberhälfte 2024

In der zweiten Oktoberhälfte 2024 zeichnet sich ein ungewöhnliches Wetter- Phänomen über Mitteleuropa ab, das von einer markanten Hochdruckdominanz geprägt ist.

Diese Wetterlage führt zu deutlich überdurchschnittlichen Temperaturen und ungewöhnlich stabilen atmosphärischen Verhältnissen für die Herbstzeit. Sowohl das europäische Wettermodell (ECMWF) als auch das amerikanische Global Forecast System (GFS) prognostizieren eine weitreichende Hochdruckzone, die über weite Teile Europas reicht und bis weit in den November hinein das Wettergeschehen prägen könnte.

In der Wetterprognose für die zweite Oktoberhälfte 2024 wird eine signifikante Trockenheit erwartet, insbesondere in den östlichen und zentralen Regionen Deutschlands. Niederschlagsanomalien deuten darauf hin, dass die Niederschläge unter dem vieljährigen Durchschnitt liegen werden. Die hochdruckdominierte Wetterlage könnte dazu führen, dass sich trockenere Bedingungen verstärken, während im Westen vereinzelte Niederschläge auftreten könnten, insbesondere in Verbindung mit atlantischen Tiefdruckgebieten.

Die Quellen, die diese Informationen unterstützen, umfassen meteorologische Berichte von DWD, NOAA und ECMWF, die auf eine negative Niederschlagsanomalie für diesen Zeitraum hinweisen.

Hoher Luftdruck überwiegt über dem kontinentalen Europa
Hoher Luftdruck überwiegt über dem kontinentalen Europa

Hochdruckeinfluss und thermodynamische Effekte (Wechselwirkungen zwischen Temperatur, Druck und Volumen)

Die gegenwärtige Wetterlage in Mitteleuropa wird von einem umfangreichen Hochdrucksystem dominiert, das sich vom Mittelmeer über Zentraleuropa bis in den nördlichen Atlantik erstreckt.

Dieses Hochdruckgebiet zeigt eine bemerkenswerte Stabilität und sorgt für eine Verstärkung der Südwestanströmung warmer Luftmassen.

Durch die Advektion (warme oder kalte Luftmassen in ein Gebiet strömen, was zu Temperaturänderungen und möglicherweise zur Bildung von Wolken oder Niederschlag führt) subtropischer Luft können die Temperaturen in großen Teilen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz Werte von bis zu +22°C oder sogar +25°C erreichen, was eine signifikante Abweichung vom langjährigen Mittelwert darstellt.

Im Zuge der Hochdruckdynamik beobachten wir eine geringe vertikale Bewegung der Luftmassen.

Diese sogenannte Subsidenz bewirkt eine Erwärmung der unteren Troposphäre und verhindert die Ausbildung nennenswerter Wolkenfelder. Folglich bleibt es weitgehend sonnig, insbesondere im östlichen Mitteleuropa, während im Westen und Nordwesten Deutschlands aufgrund der Nähe zu den atlantischen Tiefdrucksystemen zeitweise Wolkenfelder für eine diffuse Bewölkung sorgen können.

2m Temperaturen zum Beginn der nächsten Woche
2m Temperaturen zum Beginn der nächsten Woche

Überblick über die Merkmale und Auswirkungen von Subsidenz

AspektDetailsQuellen
DefinitionAbsinken von Luft in der Atmosphäre, oft in Hochdruckgebieten.DWD, 2024; Stull, 2017
TemperaturerhöhungKomprimierte Luft während des Absinkens erhöht die Temperatur.Stull, 2017; Pielke, 2016
WolkenbildungHemmt vertikale Luftbewegung, was zu klarem, sonnigem Wetter führt.Pielke, 2016; Rosenberg, 2019
ZusammenhangTypisch für Hochdrucksysteme; stabilisiert das Wetter.DWD, 2024; Pielke, 2016
WetterauswirkungenGeringe Niederschlagsrate, trockenes Wetter, mögliche Nebelbildung.Rosenberg, 2019; DWD, 202

Der Kampf der Luftmassen: Hochdruck und Tiefdruck im Wechselspiel

Ein weiteres Merkmal dieser Wetterlage ist das Zusammenspiel von Hoch- und Tiefdrucksystemen:

Vor dem Hintergrund eines sich intensivierenden Tiefdruckgebiets über dem Nordatlantik, dessen Kerndruck zum 19. Oktober auf bis zu 950 hPa absinken könnte, bewegt sich ein Keil des Azorenhochs in Richtung Zentraleuropa. Dieser Hochdruckkeil stabilisiert die Wetterbedingungen weiter, während das Tief kalte Luftmassen aus polarer Herkunft anzieht und somit die Frontalzone verstärkt (ECMWF, 2024).

Die Nähe zu dieser Frontalzone führt dazu, dass in den westlichen Teilen der Bundesrepublik zeitweise Wolkenformationen durchziehen und gegen Ende der zweiten Oktoberhälfte örtliche Niederschläge erwartet werden können.

Besonders im Gebiet des Ruhrgebiets, im südlichen Niedersachsen und in den Regionen um die Ostsee sind zum Monatswechsel vereinzelt Regenfälle nicht auszuschließen. Diese Wolkenbildung könnte auch zur Entstehung von Nebelfeldern führen, die insbesondere in den frühen Morgenstunden auftreten (NOAA, 2024).

Thermische Anomalien und Niederschlagsverhältnisse

Die meteorologischen Modelle zeigen für die zweite Oktoberhälfte eine signifikante thermische Anomalie. Sowohl das europäische als auch das amerikanische Wettermodell prognostizieren eine Temperaturabweichung von bis zu +4°C bis +10°C über dem langjährigen Mittelwert von 1961 bis 1990.

GFS sieht keine Front bis in den Osten Deutschland vordringen bis zum nächsten Wochenstart
GFS sieht keine Front bis in den Osten Deutschlands vordringen bis zum nächsten Wochenstart
Diese Anomalie ist das Ergebnis der fortgesetzten Südwestanströmung und der damit einhergehenden Advektion warmer Luftmassen.

Diese Temperaturverhältnisse deuten auf die Fortsetzung eines außergewöhnlich milden Herbstes hin, der bereits im September und Anfang Oktober ungewöhnlich warme Temperaturen verzeichnete (DWD; MeteoSwiss).

Bis zur kommenden Montagnacht kein Regen im Osten
Bis zur kommenden Montagnacht kein Regen im Osten

In Bezug auf die Niederschlagsverhältnisse ist ebenfalls eine deutliche Abweichung erkennbar:

In weiten Teilen Mitteleuropas, insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wird für den Zeitraum vom 15. bis 31. Oktober eine negative Niederschlagsanomalie erwartet.

Niederschläge sind, wenn überhaupt, nur im Westen und Südwesten Deutschlands zu erwarten, wo sich durch den Tiefdruckeinfluss des Atlantiks vereinzelte Schauer bilden könnten (NOAA, 2024).

Im Osten kein Niederschlag
Im Osten kein Niederschlag- es ist und bleibt trocken

Langfristige Prognosen und mögliche Wetterumschwünge

Während das Hochdruckgebiet zunächst nahezu ungestört bleibt, zeichnen sich in den Wettermodellen gegen Ende des Monats mögliche Veränderungen ab.

Insbesondere das europäische Modell deutet auf eine Schwächung der Hochdruckdominanz hin, da das Tiefdrucksystem über dem Atlantik den Luftdruckgradienten im Westen Europas verschärft.

Diese dynamische Entwicklung könnte gegen Anfang November zu einem Wetterumschwung führen, bei dem die Tiefdrucktätigkeit zunimmt und die Frontalzone sich bis nach Mitteleuropa ausdehnt. Dies könnte mit einem Temperaturrückgang sowie einer Zunahme der Niederschlagsaktivität verbunden sein.

Resümee

In der zweiten Oktoberhälfte 2024 wird Mitteleuropa von einer bemerkenswerten Hochdrucklage geprägt, die überdurchschnittliche Temperaturen und überwiegend trockenes Wetter mit sich bringt.

Die Wechselwirkungen zwischen Hoch- und Tiefdrucksystemen, insbesondere die Einflüsse des Azorenhochs und eines intensiven Tiefs im Nordatlantik, bestimmen das deutsche, bzw. europäische Wettergeschehen.

Während der Osten von stabilen, sonnigen Verhältnissen profitiert, könnte es im Westen zu vereinzelten Niederschlägen und Nebelbildung kommen. Langfristige Prognosen deuten auf eine mögliche Schwächung des Hochdruckgebiets hin, was einen Wetterumschwung mit kühleren Temperaturen und vermehrten Niederschlägen zur Folge haben könnte.