Klimabericht der NOAA für den August: Warme Ozeane, geringste Meereisausdehnung!
Der Klimastatusbericht der NOAA für den August 2023 zeigt: weltweit wärmster August seit Beginn der Aufzeichnungen, Rekordtemperaturen der Meeresoberflächen, weniger Eis.
Wenig überraschend zeigt der Klimabericht der amerikanischen NOAA (Wetter- und Ozeanografiebehörde) alarmierende Ergebnisse. Was bereits vor wenigen Tagen der Bericht des europäischen Erdbeobachtungsdienst Copernicus zeigte, bestätigt nun auch die amerikanische Behörde NOAA - weltweit erlebten wir den wärmsten August.
Der August 2023 lag laut NOAA 1,25°C über dem Mittel des 20. Jahrhunderts (15,6°C) und ist damit der bisher wärmste August seit Beginn der Aufzeichnungen des Dienstes. Gleichzeitig ist er der erste August der über 1,0°C wärmer war als das langjährigen Mittel und war gleichzeitig 0,29 °C wärmer als der bisher wärmste August aus dem Jahr 2016. Es war die drittgrößte Abweichung eines Monats. Spitzenreiter bleibt unberüht der März 2016 mit 1,35°C.
Das die anthropogene Klimaerwärmung weiter voranschreitet sieht man eigentlich an einer sehr einfachen Statistik. Der August 2023 war der 45igste August in Folge der wärmer als das langjährige Mittel war. Außerdem waren alle 534 Monate zuvor wärmer als das Mittel des 20. Jahrhunderts. Rekordtemperaturen überspannten 13% der Erdoberfläche, neuer Rekord für einen August seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. Weiter gibt die Behörde an, dass das Jahr 2023 mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% unter den zwei wärmsten Jahren rangieren wird.
Hohe Meeresoberflächentemperature, geringste Meereisausdehnung
Was den August und vielleicht das ganze Jahr 2023 so außergewöhnlich macht, sind die sehr hohen Oberflächentemperaturen der Weltmeere. Betrachtet man nämlich nur die Temperaturen über den Landmassen war der August zwar der wärmste der Nordhalbkugel seit Beginn der Aufzeichnung, auf der Südhalbkugel allerdings nur der zehntwärmste. Dabei muss man dennoch im Kopf behalten, dass die Nordhalbkugel deutlich mehr Landmasse hat, als die Südhalbkugel. Und die Südhalbkugel hatte ebenfalls Rekordwärme.
Betrachtet man allerdings nur den Ozean, war es auf beiden Halbkugeln der wärmste August seit Beginn der Aufzeichnung. Gleiches gilt für die Kombination Temperatur über den Landmassen und Oberflächentemperatur der Ozeane. Das spiegelt sich auch in den Abweichung von der Norm ab. Mit 1,0°C wich noch nie ein Monat so sehr von der Normperiode ab, ein neuer Rekord. Wieder liegt hier der globale Norden vorne mit 1,37°C Abweichung, der Süden hingegen „nur“ 0,8°C. Für beide Halbkugeln ist dies die wärmste Oberflächentemperatur für einen August.
Die Meereisausdehnung ist global gesehen die niedrigste seit Aufzeichnungen. Mit etwa 1,4 Millionen km² weniger als der vorherige Negativrekord aus dem Jahr 2019 erreichte sie den minimalsten Wert für einen August. In der Antarktis hält der Negativtrend weiter an und es war bereits der vierte Monat in Folge, der den jeweils niedrigsten Stand seit Aufzeichnung erreicht hatte. Die Arktis sah im August ihren achtniedrigsten Stand.
Tropische Stürme
Der August 2023 hatte über den ganzen Globus gesehen 19 benannte tropische Stürme. Das ist die drittaktivste Saison seit 1981. Acht dieser Stürme erreichten die Stärke eines tropischen Zyklons der Kategorie 3, also Windgeschwindigkeiten über 178 km/h. Damit liegt der August 2023 gleichauf mit dem August 2015, dem bisherigen August mit den meisten tropischen Zyklonen die mindestens Kategorie 3 erreichten.
Ein Maß für die Intensität und Aktivität der Stürme ist die sogenannte Accumulated Cyclone Energie (ACE). Sie berechnet sich u.a. aus der maximalen Windgeschwindigkeit der Stürme. Global gesehen hatte der August die dritthöchste ACE und der Zeitraum von Januar bis August die fünfthöchste ACE seit Beginn der Aufzeichnung.