Kegelrobben in Not: Über 28 tote Tiere an Rügens Küste – Ursachen unklar! Kegelrobben-Sterben und Experten sind ratlos
Die alarmierenden Berichte über das Kegelrobben-Sterben vor der Küste Rügens nehmen kein Ende. Über 28 tote Tiere wurden seit Anfang Oktober an die Strände gespült, ohne erkennbare Verletzungen oder Krankheitsanzeichen. Experten und Behörden stehen vor einem Rätsel und warnen vor einem potenziellen ökologischen Desaster, während sie dringend nach den Ursachen für diese mysteriöse Häufung suchen.
Kegelrobben-Sterben vor Rügens Küste: Alarmierende Zahlen und die Suche nach den Ursachen
In den letzten Wochen hat die Küste von Rügen einen beunruhigenden Anstieg von toten Kegelrobben verzeichnet. Die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern sind in Alarmbereitschaft, da immer mehr dieser geschützten Meeressäuger an die Strände gespült werden.
Seit Anfang Oktober wurden über 28 tote Kegelrobben aufgefunden, überwiegend zwischen Lobbe und Thiessow, und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
erklärt der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Till Backhaus (SPD).
Diese Feststellung lässt Raum für viele Fragen. Wie kann es sein, dass gesunde Tiere plötzlich verenden? Die Situation ist besorgniserregend, und die Behörden haben die Ermittlungen verstärkt.
Die tote Kegelrobbe ist kein Einzelfall mehr.
sagt Judith Denkinger, Kuratorin für Meeressäugetiere am Deutschen Meeresmuseum in Stralsund.
Das Meeresmuseum hat bereits drei der toten Tiere obduziert, die „Spuren von Ertrinken“ aufwiesen. Ein weiteres Tier wurde kürzlich entdeckt, was die Gesamtzahl auf 28 erhöht.
Erste Theorie
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Laut Denkinger könnte es möglich sein, dass die Tiere in Reusen verfangen sind und dadurch ertrinken. In der Nähe der kürzlich gefundenen Robbe wurde tatsächlich eine Reuse entdeckt.
Denkiger sagt weiter:
Die Wasserschutzpolizei hat bereits Anzeige gegen Unbekannt erstattet, um gegen den Verdacht eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz vorzugehen.
Das Umweltministerium in Mecklenburg-Vorpommern hat eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Behördliche Institutionen wie das Biosphärenreservat Südost-Rügen, das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei, sowie das Thünen-Institut arbeiten eng zusammen, um die Ursachen des Kegelrobben-Sterbens herauszufinden. Ein Sprecher des Umweltministeriums versichert:
Besteht ein Zusammenhang zwischen Vogelgrippe und Kegelrobben-Sterben?
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass Tests auf Vogelgrippe bei den gefundenen Tieren negativ ausgefallen sind.
"Es gibt derzeit keine Anzeichen für eine Krankheitsausbreitung, die mit der Vogelgrippe in Verbindung steht“, betont Denkinger. Dennoch bleibt die Frage, was sonst die Ursache für die erhöhten Todesfälle sein könnte.
Im 20. Jahrhundert standen sie kurz vor der Ausrottung, doch durch gezielte Schutzmaßnahmen konnte sich ihre Population wieder erholen. Laut Denkinger leben an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns schätzungsweise 300 bis 400 Kegelrobben.
„In den Jahren 2021 und 2022 hatten wir einen Höhepunkt der Population erreicht“, sagt sie. Jetzt stehen wir jedoch vor einer ernsthaften Herausforderung.
Die weiteren Obduktionen von zehn weiteren Tieren, die diese Woche durchgeführt werden sollen, könnten mehr Licht ins Dunkel bringen. „Wir hoffen, dass die Ergebnisse bald vorliegen werden, um den Grund für diese besorgniserregende Häufung zu ermitteln“, erklärt Denkinger. Dabei wird das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) in Büsum eine wichtige Rolle spielen.
Beifang im Netz
Die internationale Fangquote, die in vielen Regionen, auch in der Ostsee, eine bedeutende Rolle spielt, könnte ebenfalls ein Faktor sein. „Der Beifang in Netzen ist weltweit eine der Hauptursachen für das Sterben der Kegelrobben“, sagt Denkinger. „Aber aufgrund ihres Fells ist es schwierig, einen solchen Kontakt nachzuweisen.“ Es bleibt unklar, wie viele Kegelrobben tatsächlich in den Fangnetzen zu Tode kommen.
Insgesamt steht die Kegelrobbenpopulation an der Ostsee am Scheideweg
Die aktuellen Vorkommnisse erfordern dringende Maßnahmen, um die Tiere und ihren Lebensraum zu schützen. Die Öffentlichkeit wird aufgefordert, aufmerksam zu sein und die Behörden zu unterstützen.
Denkinger schließt: