Kalifornien: Erst ein Meter Neuschnee, jetzt kalte Polarluft!

Der Winter hat Mitteleuropa derzeit fest im Griff. Trotzdem lohnt sich ein Blick über den Teich, denn auch im Westen der USA gab es beachtliche Mengen an Neuschnee. Ein riesiger Trog sorgt in den kommenden Tagen nun für klirrende Kälte.

Schnee, Sierra Nevada
Oben weiß, unten grau. Im Sierra Nevada in Kalifornien kam es zu erheblichen Neuschneemengen.


Ein weit bis nach Süden reichender Trog über dem Ostpazifik lenkte am vergangenen Wochenende äußerst feuchte Luftmassen vom Pazifik auf die Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika. Besonders betroffen war hiervon der Bundesstaat Kalifornien. Die feuchten Luftmassen prallten über Land gegen die Sierra Nevada, das mit bis zu 4421 m höchste Gebirge der kontinentalen USA. Durch die erzwungene Hebung an den Gebirgshängen kam es zu beträchtlichen Niederschlägen in dem sonst so sonnenverwöhnten Bundesstaat. Bei einer Schneefallgrenze von etwa 800 bis 1200 m beschränkten sich die Schneefälle zwar hauptsächlich auf die Gebirgslagen, viele Durchgangsstraßen waren mit dem Schnee dennoch überfordert - es kam zu erheblichen Verkehrseinschränkungen.

Lokal kamen bis zu 2 m Neuschnee innerhalb von 48 Stunden zusammen, im Bereich der Gipfel sorgte außerdem kräftiger Wind für erhebliche Schneeverwehungen. In geeigneten Lagen kann die Neuschneedecke also sogar noch dicker ausfallen. Die Lawinengefahr erreichte durch die großen Neuschneemengen die höchste Stufe, ist mittlerweile wieder auf moderat heruntergestuft worden.

Einsickernde Polarluft sorgt für Kälte

Der für die Niederschläge verantwortliche Trog hat sich mittlerweile weiter nach Osten verlagert und ist über den Kontinent gezogen. Kalifornien liegt aktuell auf der Rückseite des Troges und kommt damit in den Genuss von einströmender Polarluft aus Nord. Im Vergleich zum Wochenende ist diese Luftmasse nun deutlich trockener.

Das sorgt insbesondere in der Nacht für unüblich tiefe Temperaturen. Selbst an den Küstenstädten San Francisco und Los Angeles fällt das Thermometer nachts auf Temperaturen von 3 bis 5 °C. Auf der Vorderseite des Troges in Texas, Oklahoma, Kansas und Nebraska sorgt dagegen die südliche Anströmung für hohe Temperaturen. So herrschen in Kansas City heute Temperaturen um 13 Grad. Zum Vergleich: Die Monatsmitteltemperatur im Dezember beträgt hier etwa 1 °C.

Da der bemerkenswerte stabile Trog weiter nach Osten zieht, stehen jedoch auch der Atlantikküste der USA ein paar kalte Tage bevor. Bis zum nächsten Wochenende wird auch der Bundesstaat Florida unter dem Einfluss der Kaltluft stehen. So kann das Thermometer auch im tropischen Tampa Bay auf bis zu 5 °C fallen.

Auch in Deutschland geht das winterliche Wetter mindestens bis zum kommenden 4. Advent weiter. Danach wird es deutlich milder!