Heiße Gefahr im Spätsommer - bis zu 35 Grad: Die längste Hitzewelle des Jahres rollt auf Deutschland zu. Klimawandel?

Eine brütend heiße Hitzewelle steht Deutschland bevor – und das ausgerechnet Ende August und Anfang September. In einigen Regionen könnten die Temperaturen bis zu 35 Grad erreichen. Ist das normal oder müssen wir uns auf eine neue Realität einstellen?

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Eigentlich sind die Hundstage schon längst vorbei, doch dem Wetter ist das total egal. Es wird nochmal richtig heiß, im Süden kommt es sogar zu einer Hitzewelle bis in den September hinein.


Die aktuelle Wetterlage deutet darauf hin, dass die heißeste Phase des Jahres nun beginnt. Besonders die Mitte und der Süden Deutschlands werden von der Hitzewelle getroffen, während der Norden des Landes vergleichsweise mild bleibt. Die Prognosen lassen Spitzenwerte um oder über 30 Grad erwarten, ein Ende der Hitze ist erst im Laufe des Septembers in Sicht. Dass es so spät im Jahr noch einmal so heiß wird, mag viele überraschen, doch ist es wirklich ungewöhnlich? Historisch gesehen gab es auch in der Vergangenheit solche Phänomene, aber die heutige Situation unterscheidet sich in einem entscheidenden Punkt: Die Häufigkeit und Intensität solcher Hitzewellen hat deutlich zugenommen.

Hitze in Deutschland: Früher selten, heute fast normal?

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass extreme Temperaturen im späten Sommer nicht völlig neu sind. Auch in früheren Jahrzehnten gab es heiße Phasen Ende August und Anfang September, in denen die Thermometer bis auf 35 Grad kletterten. Ein markantes Beispiel ist der heiße Sommer 1947, der auch im September noch mit außergewöhnlichen Temperaturen überraschte. Dennoch waren solche Hitzeperioden damals die Ausnahme, während sie heute immer häufiger auftreten. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, ob es sich dabei um normale Wetterphänomene handelt oder um erste Anzeichen des Klimawandels.

Klimaforscher und Meteorologen sind sich weitgehend einig, dass die Erderwärmung eine wesentliche Rolle spielt. Die globale Durchschnittstemperatur ist in den letzten 100 Jahren um etwa 1,2 Grad gestiegen, was direkte Auswirkungen auf regionale Klimamuster hat. In Europa, und damit auch in Deutschland, zeigt sich dies durch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für längere und intensivere Hitzewellen. Es gibt mehr heiße Tage, die Zahl der Tropennächte nimmt zu, und die Sommer werden insgesamt wärmer und trockener. Dass nun auch der September zunehmend zu einem heißen Monat wird, ist eine Entwicklung, die in den letzten Jahren zu beobachten ist. Diese Veränderungen stehen im Einklang mit wissenschaftlichen Modellen, die für die Zukunft eine Zunahme extremer Wetterereignisse vorhersagen.

Klimawandel als Hauptursache?

Die Zunahme von Hitzewellen, besonders spät im Sommer, ist ein Phänomen, das mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen erklärt werden kann. Die Atmosphäre enthält heute mehr Treibhausgase wie CO₂, was zu einer Erwärmung der Erdoberfläche führt. Diese erhöhte Wärmeenergie kann sich in Form von Hitzewellen entladen. Selbst wenn es in der Vergangenheit heiße Phasen im Spätsommer gab, sind die aktuellen Entwicklungen in ihrer Häufigkeit und Dauer anders gelagert. Die klimatischen Rahmenbedingungen haben sich geändert, und damit auch die Art und Weise, wie Hitzewellen auftreten.

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In rund 1,5 km Höhe ist es aktuelle deutlich zu warm für die aktuelle Jahreszeit. Das zeigt die aktuelle Grafik.

Experten warnen davor, diese extremen Temperaturen als „normales“ Wettergeschehen zu betrachten. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Hitzewellen zu einem regelmäßigen Phänomen werden, steigt mit jedem weiteren Jahr, in dem die globale Erwärmung nicht gestoppt wird. Für die Menschen in Deutschland bedeutet das nicht nur eine Zunahme an heißen Tagen, sondern auch eine veränderte Vegetation, höhere Risiken für Waldbrände und gesundheitliche Gefahren, insbesondere für ältere Menschen und Kinder.

Das GFS-Modell schlägt Alarm: Hitze früher erkannt

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das GFS (Global Forecast System) die bevorstehende Hitzewelle als erstes Wettermodell erkannt hat. Noch bevor das deutsche ICON-Modell oder das europäische ECMWF-Modell entsprechende Prognosen lieferten, warnte das GFS vor der aufziehenden Hitze. Experten diskutieren nun, ob das GFS-Modell besonders geeignet ist, solche Temperaturentwicklungen frühzeitig zu erkennen. Es ist bekannt, dass jedes Wettermodell seine Stärken und Schwächen hat, und in diesem Fall scheint das GFS einen Vorteil in der Erkennung von Hitzeperioden zu haben.

Die Debatte um die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der verschiedenen Wettermodelle ist nicht neu. Es kommt darauf an, wie gut die Modelle in der Lage sind, die komplexen physikalischen Prozesse in der Atmosphäre zu simulieren. Das GFS-Modell basiert auf Daten, die global erfasst werden, und verwendet hochentwickelte Algorithmen, um Vorhersagen zu treffen. Dass es in diesem Fall die Hitze früher erkannte, könnte auf eine besondere Sensibilität für thermische Anomalien hinweisen. Dies ist jedoch keine Garantie, dass das GFS auch in Zukunft immer die besten Vorhersagen liefert. Die Modelle müssen kontinuierlich angepasst und verbessert werden, um den sich ändernden klimatischen Bedingungen gerecht zu werden.

Hitzewellen als neue Normalität?

Es ist klar, dass Deutschland zunehmend mit extremen Wetterphänomenen zu kämpfen hat. Die bevorstehende Hitzewelle ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Auch wenn es früher schon heiße Spätsommer gab, so ist die heutige Situation doch eine andere. Die Häufigkeit und Intensität der Hitzewellen nehmen zu, und die Wettermodelle werden immer wichtiger, um frühzeitig darauf vorbereitet zu sein. Die Frage, ob Hitzewellen im September zur neuen Normalität werden, lässt sich noch nicht endgültig beantworten, doch die Zeichen stehen klar auf Veränderung. Es bleibt zu hoffen, dass diese Veränderungen als Weckruf dienen, um wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.

Die Menschen in Deutschland sollten sich darauf einstellen, dass extreme Hitzephasen auch in Zukunft nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel sein könnten. Die aktuellen Prognosen sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Sommer 2024 mit einem heißen Finale zu Ende geht – und möglicherweise ist dies nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt.