Hurrikan María begann sich bereits am 17. September zu bilden und hat seitdem zahlreiche Verwüstungen in der Karibik zu verzeichnen, die jedoch noch nicht definitiv zu quantifizieren sind. In Guadalupe oder Martinique kam es zu schweren Schäden und in Puerto Rico wird der Wiederaufbau auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt. Auf der Tropeninsel kamen 10 Menschen ums Leben und die Stromleitungen wurden zu 100% zerstört. Die Bewohner Puerto Ricos sind seit 1929 vor Hurrikans solchen Ausmaßes verschont geblieben. Nun zieht der Tropensturm der Kategorie 1 über den Atlantik, hunderte Kilometer östlich von North Carolina entfernt. Hurrikan María weißt einen Kerndruck von 970 hPa auf und ist noch immer für Windstärken von bis zu 128 km/h verantwortlich. Bis heute Nachmittag wird Maria noch immer als Hurrikan eingestuft werden, später wird sich das Phänomen als Tropensturm in Richtung Osten und Nordosten bewegen. Laut dem nordamerikanischen Vorhersagemodell GFS wird María auf Großbritannien treffen .
„María könnte Großbritannien als außertropisches Sturmtief erreichen, mit extrem mehr Feuchtluft, als bei einem herkömmlichen Sturmtief, welches mit einem Polarstrom in Verbindung steht, zu erwarten ist. Sicherlich wird sich dies als starkes Unwetter mit kräftigem Wind und Regen bemerkbar machen.“ warnt unser Mitarbeiter José Miguel Viñas.
Fast alle Karten stimmen überein, María bewegt sich auf Europa zu. Laut den meisten Vorhersagen, wird María auf Großbritannien treffen, doch einige versichern, dass die französische Atlantikküste anvisiert wird .
„[…] Manchmal kommt es vor, so auch bei María, dass sich Hurrikans durch die Westströme verstärken und als außertropisches Tief auf Europa treffen“, versichert der Physiker.
„Dies kann gelegentlich passieren, ist jedoch nicht üblich“ betont Viñas. „Hingegen ist es wohl gängig, dass der Verlauf von Hurrikans eine Art Parabel zeichnet. Sie starten in der Nähe von Kap Verde, nähern sich der Karibik, bewegen sich dann Richtung Norden, anschließend Nordwesten und lösen sich letztendlich durch die Auswirkungen des Polarstroms auf. Manchmal kommt es vor, so auch bei María, dass sich Hurrikans durch die Westströme verstärken und als außertropisches Tief auf Europa treffen“, versichert der Physiker.
Hurrikan María wird im Verlauf nach Osten auf den Polarstrom treffen und seine tropischen Eigenschaften aufgeben. „Hurrikans weisen einen warmen und klar definierten Kern auf, im Inneren sinkt die Luft ab, was das bekannte Auge des Hurrikans hervorruft“, erklärt Viñas. María wird Europa als für uns typisches Unwetter erreichen.
Erderwärmung und Hurrikans Seit den katastrophalen Auswirkungen von Hurrikan Irma, weisen zahlreiche Wissenschaftler darauf hin, dass die Erderwärmung ausschlaggebend für diese „Monster“ ist. Einige gehen sogar davon aus, dass die Hurrikans, langfristig gesehen, Europa erreichen könnten . Wie Viñas sagt „dies wäre nur dann möglich, wenn die Wassertemperaturen so weit anstiegen, dass sich das tropische und subtropische Gebiet bis hin zu den gemäßigten Breiten ausweitet.“
Viñas ist davon überzeugt, dass diese Hurrikans mit dem Klimawandel in Zusammenhang stehen. „Diese Ereignisse gewinnen immer öfter und auch schneller an Kraft, in nur etwas mehr als 24 Stunden entwickelt sich ein Tropensturm oder Hurrikan der Kategorie 1 zu einem der Stärke 4 oder 5. Dies ist für mich das bedeutungsvollste und passt zum heutigen Szenario der Erderwärmung, denn es werden immer mehr Gebiete verzeichnet, wo die Meeresoberfläche außergewöhnlich hohe Temperaturen aufweist.“ Hurrikan María entwickelte sich in etwas mehr als 24 Stunden, von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Stärke 5, das Maximum. Dieses Ereignis fast ohnegleichen fand vom 18. Auf den 19 September 2017 statt.