Hitze macht dumm. Wie hohe Temperaturen unser Gehirn lahmlegen und impulsive Entscheidungen fördern.

Hitze macht uns dümmer – das ist keine bloße Redewendung, sondern wissenschaftlich belegt! Hohe Temperaturen reduzieren unsere geistige Leistungsfähigkeit, verlangsamen das Denken und fördern impulsive Entscheidungen. Ob im Beruf oder im Alltag: Wer der Hitze ausgesetzt ist, trifft schlechtere Entscheidungen und verliert an Selbstkontrolle – mit potenziell gravierenden Folgen.

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Hitze stresst und legt kognitive Prozesse lahm

Auswirkungen von Hitze auf die Entscheidungsfindung und kognitive Leistungsfähigkeit:

Extreme Hitze hat einen signifikanten Einfluss auf den menschlichen Körper und das Gehirn. Dieser Artikel fasst aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über die Effekte von Hitze auf die Entscheidungsfindung und die kognitive Leistungsfähigkeit zusammen.

Zahlreiche Studien zeigen, dass hohe Temperaturen nicht nur körperlichen Stress verursachen, sondern auch mentale Prozesse und Verhaltensweisen negativ beeinflussen.

Die Rolle des Gehirns bei der Thermoregulation

An heißen Tagen arbeitet das Gehirn verstärkt daran, die Körpertemperatur zu regulieren. Dies beansprucht kognitive Ressourcen, die für andere Aufgaben fehlen.

Wie Mathias S. in seinem Buch "Der menschliche Faktor" beschreibt, führt dieser Mechanismus dazu, dass die Fähigkeit zur Konzentration und rationalen Entscheidungsfindung abnimmt, während impulsives Verhalten zunimmt. Die verstärkte Schweißproduktion und Blutdruckregulierung bindet Ressourcen, wodurch komplexe Denkprozesse erschwert werden.

Verlangsamung der kognitiven Prozesse bei Hitze

Eine Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health von 2018 belegte, dass hohe Temperaturen die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

Junge Erwachsene, die während einer Hitzewelle ohne Klimaanlage lebten, benötigten 13 % mehr Zeit für kognitive Aufgaben im Vergleich zu Teilnehmern, die in klimatisierten Räumen untergebracht waren.

Diese Verlängerung der Reaktionszeiten ist ein Indikator dafür, dass das Gehirn bei hohen Temperaturen langsamer arbeitet, weil die thermoregulatorischen Mechanismen die kognitiven Ressourcen aufzehren.

Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit

Zusätzlich zeigen Studien der Shanghai Jiao Tong University, dass bereits ein Temperaturanstieg um nur 2 Grad Celsius zu einer Verringerung der kognitiven Leistungsfähigkeit um bis zu 10 % führen kann.

Bei einem Anstieg von weiteren 2 Grad sank die kognitive Leistungsfähigkeit um weitere 6 %.

Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass steigende Umgebungstemperaturen die geistige Leistungsfähigkeit systematisch beeinträchtigen, selbst wenn die Betroffenen subjektiv keine Beschwerden wahrnehmen.

Zunahme von Aggression und Impulsivität

Hitze beeinflusst nicht nur die kognitive Leistung, sondern auch das Verhalten. Laut Studien aus den USA nimmt Aggression in heißen Umgebungen signifikant zu.

Eine Erhöhung der Umgebungstemperatur korreliert mit einer Zunahme von Verbrechen wie Überfällen, häuslicher Gewalt und reaktiven Aggressionen.

Diese Verhaltensänderungen lassen sich durch eine verringerte Selbstkontrolle erklären, da das Gehirn durch die Hitze stärker belastet wird und weniger Ressourcen für die Impulskontrolle zur Verfügung stehen.

Auswirkungen von Schlafmangel bei hohen Temperaturen

Hohe Temperaturen in der Nacht führen zu Schlafstörungen, die sich negativ auf die mentale Gesundheit und das Entscheidungsverhalten auswirken. Studien der Boston University belegen, dass Menschen bei nächtlichen Temperaturen über 20 Grad Celsius längere Einschlafzeiten, häufigeres Aufwachen und weniger erholsamen Schlaf erleben.

Fazit

Hohe Temperaturen haben weitreichende negative Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung und die kognitive Leistungsfähigkeit.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass Hitzestress die Reaktionszeiten verlängert, das logische Denken behindert und impulsives Verhalten fördert.

Die praktischen Konsequenzen reichen von beeinträchtigter Leistungsfähigkeit im Arbeitsumfeld bis hin zu erhöhter Aggressivität und Kriminalität in der Gesellschaft.

Angemessene Maßnahmen zur Temperaturregulierung und zur Aufrechterhaltung der Hydration sind entscheidend, um die negativen Effekte von Hitze auf das Gehirn zu minimieren und die kognitive Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.

„Climate change is a psychological crisis, whatever else it is." - Poulsen, 2018

Bundes Psychotherapeuten Kammer: "Hitzeschutz für die Seele? Unbedingt!'

Der bundesweite Hitzeaktionstag 2024 hat erneut die gesundheitlichen Gefahren durch Hitze und wie man sich schützen kann, in den Mittelpunkt gerückt.

Um sich vor Hitze schützen zu können, benötigt auch die Seele Hitzeschutz. Denn steigende Temperaturen wirken sich nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die psychische Gesundheit aus.

Insbesondere für Menschen mit einer Schizophrenie, Abhängigkeitserkrankung, Demenz oder Depression sind die hitzebedingten Gesundheitsgefahren deutlich erhöht. Die Einnahme bestimmter Psychopharmaka kann dazu führen, dass die Regulation der Körpertemperatur beeinträchtigt wird.

Psychischer Stress, Physischer Stress, Hitze
Psychischer und physischer Stress löst Hitze aus

Hitze mindert darüber hinaus die kognitive Leistungsfähigkeit und macht impulsives, risikoreiches und aggressives Verhalten wahrscheinlicher. Hohe Temperaturen gehen auch mit erhöhten Suizidraten einher.

Doch ab wann ist Hitze gefährlich? Wie beeinflusst Hitze die psychische Gesundheit und wie kann man seine psychische Gesundheit bei Hitze schützen? Auf diese Fragen hat die BPtK in Kooperation mit den Psychologists/Psychotherapists for Future (Psy4F) Antworten zusammengestellt. Mit den Flyern zum Thema „Hitze und psychische Gesundheit“ erhalten Patient*innen mit psychischen Erkrankungen und Psychotherapeut*innen wichtige Informationen und Schutzmaßnahmen kompakt zusammengestellt."

Theoretische Ableitung und Behauptung: Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen der demokratischen Gesellschaftsformen. Hitze beeinträchtigt demokratische Entscheidungsfindungen!