Herbststurm- und Tornado-Alarm: So turbulent wird jetzt das Wetter in Deutschland. Das sind die aktuellen Wetterfahren.

Der erste Herbststurm 2024 kündigt sich in Deutschland an und bringt mit seinem ruppigen Wind eine erste Vorahnung auf das unberechenbare Wetter dieser Jahreszeit. Während sich Wolken über den Himmel ziehen und die Temperaturen sinken, stellt sich die Frage: Was steckt hinter der Entstehung dieser mächtigen Sturmsysteme? Lass uns etwas tiefer in die faszinierenden Wetterprozesse eintauchen!

Deutschland, Zyklo, Constanze
In Deutschland sorgt Zyklon Constanze für stürmische Zeiten

Der erste Herbststurm der Saison 2024: Ein Blick auf die aktuelle Wetterlage und die Entstehung von Stürmen

Heute zieht der erste Herbststurm der Saison 2024 über Skandinavien in Richtung Deutschland und bereitet uns auf die typisch herbstliche herausfordernde Wetterbedingungen vor.

Bereits jetzt, ganz zu Beginn der Saison, zeigen die Wettermodelle, dass stürmische Winde in vielen Regionen Deutschlands zu erwarten sind, wobei vor allem die Küsten und exponierten Lagen von schweren Sturmböen betroffen sein können. In den tieferen Lagen sind ebenfalls stürmische Böen zu beobachten, die potenziell Bäume entwurzeln und Schäden an der Infrastruktur verursachen könnten.

Da die Bäume in vielen Gebieten noch voll belaubt sind, besteht eine erhöhte Gefahr durch umstürzende Bäume, die Straßen blockieren oder Schäden an Fahrzeugen und Gebäuden anrichten können.

Der Wind wird heute von Südwest auf West drehen und mit zunehmender Stärke über Deutschland hinwegfegen. In den nächsten Tagen können wir eine Vielzahl von Wolken- und Niederschlagsfeldern erwarten, wobei es zum Freitagnachmittag südlich einer Linie von Köln bis Berlin auch vermehrt sonnige Auflockerungen geben kann.

Der Schwerpunkt der Niederschlagsaktivität wird voraussichtlich über Teilen von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, dem Saarland und Baden-Württemberg liegen. Hier kann es zu regional ansteigenden Flusspegeln und lokalen Überflutungen kommen, insbesondere in Gebieten, die bereits von vorherigen Regenfällen betroffen sind.

In den Alpen wird ein starker bis stürmischer Südföhn erwartet, der Windgeschwindigkeiten von 60 bis 80 km/h in den klassischen Föhntälern mit sich bringen könnte. Der Deutsche Wetterdienst warnt zudem vor dem ein oder anderen Tornado. Bereits gestern wurden Tornados in Nordrhein-Westfalen gesichtet.

Auf exponierten Gipfeln sind sogar Böen von über 100 km/h zu erwarten.

Während der Herbststurm in den kommenden Tagen für turbulent wechselhaftes Wetter sorgen wird, zieht er am Wochenende bereits nach Osten ab. Doch eine neue Störung kündigt sich bereits an und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das Wetter zu Beginn des Oktober weiter beeinflussen.

Die Ursachen der Herbststürme

Um die Entstehung dieser Herbststürme besser zu verstehen, ist es wichtig, die zugrunde liegenden meteorologischen Prozesse zu betrachten. Herbststürme sind das Ergebnis ausgeprägter Temperaturunterschiede zwischen den kalten Luftmassen im Norden und den wärmeren Luftmassen im Süden.

Wassertemperaturen

Während die Wassertemperaturen des Atlantiks im Herbst noch relativ hoch sind, kühlt die Luft in den nördlichen Breiten schnell ab.

Diese starken Temperaturunterschiede führen zur Bildung der Polarfront, einer dynamischen Grenze, die kalte und warme Luftmassen voneinander trennt.

Jetstream

Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Jetstream, ein starker Höhenwind, der sich in etwa 8 bis 11 Kilometern Höhe über der Erde bewegt. Im Herbst verstärken sich die Temperaturunterschiede, wodurch der Jetstream an Stärke zunimmt und die Tiefdruckgebiete in östliche Richtung lenkt. Diese Sturmsysteme entwickeln sich meist über den Ozeanen, wo der Luftdruck in bestimmten Bereichen absinkt.

Zyklogenese

Warme, feuchte Luft steigt auf, kühlt ab und kondensiert zu Wolken. Die bei diesem Prozess freigesetzte Kondensationswärme verstärkt den Auftrieb der Luft und begünstigt die Bildung von Niederschlägen.

Diese Art der Sturmentwicklung wird als Zyklogenese bezeichnet. Je stärker der Luftdruckunterschied zwischen dem Zentrum des Tiefs und der umgebenden Atmosphäre ist, desto intensiver wird der Sturm.

Die Isobaren, die Linien gleichen Luftdrucks auf Wetterkarten darstellen, zeigen dabei an, wie eng oder weit diese Linien beieinanderliegen. Eine enge Anordnung der Isobaren deutet auf hohe Windgeschwindigkeiten hin.

Diese meteorologischen Mechanismen sind entscheidend für die Entwicklung der heftigen Stürme, die uns im Herbst regelmäßig treffen.

Die Natur zeigt uns einmal mehr, dass sie das Wettergeschehen fest in ihrer Hand hat, und wir sind gut beraten, die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um uns und unsere Umgebung zu schützen. In dieser Übergangszeit ist das Verständnis der meteorologischen Vorgänge von großer Bedeutung, um besser mit den Herausforderungen umzugehen, die der Herbst mit sich bringt.