Herbstdepression: Ein Schatten im goldenen Herbst. Was man gegen Depressionen tun kann.

Die trüben, nebligen Tage der letzten Wochen sind ein klares Zeichen für den Herbst. In vielen Regionen herrschte ganztägiger Nebel, der nicht nur das Wetter trübte, sondern auch die Stimmung vieler beeinflusste.

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Eine deutliche Verschlechterung der Stimmung im Herbst kann auf SAD hindeuten

Wenn der Nebel den Herbst verdunkelt: Die stille Last der Herbstdepression

Die kalten, trüben Tage des Herbstes, begleitet von dichtem Nebel, können das Gemüt vieler Menschen schwer belasten. Besonders in den letzten Wochen, als der Nebel die deutsche Landschaft in ein bleiches Grau tauchte, spürten viele eine zunehmende Erschöpfung und Antriebslosigkeit.

Mit dem Fall der Blätter und dem Einzug kühlerer Tage erleben viele Menschen nicht nur eine Veränderung der Jahreszeiten, sondern auch einen Rückgang ihrer Lebensenergie und Stimmung.

Während die Herbstmonate mit ihrer bunten Farbenpracht eigentlich eine Freude für die Sinne sein sollten, kann für manche der Herbst mit einer tiefen, inneren Dämmerung einhergehen.

Die Herbstdepression, auch als saisonal abhängige Depression (SAD) bekannt, betrifft Menschen, die in den kühleren Monaten eine deutliche Verschlechterung ihrer Stimmung und Lebensqualität erfahren.

Was ist Herbstdepression?

Die Herbstdepression gehört zu den saisonal auftretenden Störungen des Gefühlslebens. Wissenschaftlich wird sie als eine spezifische Form der Depression eingeordnet, die vor allem in den dunkleren Monaten des Jahres auftritt.

Sie zeigt sich typischerweise durch Symptome wie Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und eine veränderte Nahrungsaufnahme. Besonders auffällig ist bei vielen Betroffenen der Heißhunger auf kohlenhydratreiche Lebensmittel, was zu einer Gewichtszunahme führen kann.

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Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und eine veränderte Nahrungsaufnahme könnten SAD bedingt sein

Trotz der Parallelen zur klassischen Depression ist die Herbstdepression durch ihren saisonalen Charakter gekennzeichnet. Sie tritt häufig im Spätherbst oder Winter auf, wenn die Tage kürzer werden und die Lichtintensität drastisch sinkt.

Experten gehen davon aus, dass das fehlende Sonnenlicht in diesen Monaten die Produktion von Serotonin im Gehirn verringert, einem Neurotransmitter, der eng mit der Stimmung und dem Wohlbefinden verknüpft ist.

Ursachen und Symptome

Eine der Hauptursachen der Herbstdepression ist der Mangel an Tageslicht. Wenn sich die Tage verkürzen und der Himmel öfter in trübes Grau gehüllt ist, sinkt der Serotoninspiegel im Gehirn, was wiederum negative Auswirkungen auf die Stimmung hat.

Melatonin, das Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert, wird in den dunklen Monaten vermehrt ausgeschüttet, was zu erhöhter Müdigkeit und Antriebslosigkeit führen kann.

Zu den häufigsten Symptomen gehören:

- Antriebslosigkeit und Müdigkeit

- Verlust des Interesses an Aktivitäten, die sonst Freude bereiten

- Konzentrationsstörungen und Entscheidungsprobleme

- Starker Heißhunger auf Kohlenhydrate und Gewichtszunahme

- Schlafstörungen, häufig mit übermäßigem Schlafbedürfnis

Es gibt jedoch auch Menschen, die eine mildere Form dieser saisonalen Störung erleben, bekannt als „Winterblues“. Sie fühlen sich im Winter trübsinnig, sind jedoch nicht in dem Maße eingeschränkt, dass eine diagnostizierte Depression vorliegt.

Behandlungsmöglichkeiten

Die gute Nachricht: Die Herbstdepression ist behandelbar. Eine der effektivsten Methoden zur Behandlung ist die Lichttherapie:

Sie hilft dabei, das Fehlen von natürlichem Tageslicht zu kompensieren und den biologischen Rhythmus der Betroffenen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dabei werden Patienten täglich einer speziellen Lampe mit sehr heller Lichtstärke ausgesetzt, um die Symptome der Winterdepression zu lindern.

Diese Therapieform hat sich insbesondere bei leichter bis mittelschwerer Depression als sehr erfolgreich erwiesen.

Ein weiteres probates Mittel ist die Verhaltenstherapie, bei der Patienten lernen, mit den negativen Gedanken und Gefühlen umzugehen, die in den Herbst- und Wintermonaten zunehmen.

Auch Sport und Bewegung an der frischen Luft können helfen, den Kreislauf zu aktivieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Wer regelmäßig spazieren geht, radelt oder joggt, kann das fehlende Sonnenlicht teilweise kompensieren und gleichzeitig Endorphine freisetzen, die das Wohlbefinden fördern.

Prävention und Tipps für die nächsten herbstlichen Wochen und den kommenden Winter

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie sich Menschen, die zu saisonalen Depressionen neigen, selbst unterstützen können. Fachärzte raten dazu, möglichst viel Tageslicht zu tanken, selbst an grauen Tagen. Wer es sich leisten kann, sollte auch gelegentlich einen Wochenendausflug in sonnigere Gegenden unternehmen oder sich für ein paar Tage in einem Hotel mit viel Licht und frischer Luft zurückziehen.

Auch eine ausgewogene Ernährung kann helfen, die Stimmung zu stabilisieren. Besonders Lebensmittel, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind, wie zum Beispiel Vitamin D, Magnesium und Zink, haben sich als stimmungsaufhellend erwiesen. Kräuter wie Johanniskraut, das auch in Form von Tees oder Kapseln erhältlich ist, sind ebenfalls für ihre stimmungsaufhellenden Eigenschaften bekannt.