Herbstzeit ist Nebelzeit: Hochdruckwetter bedeutet nicht immer "eitel Sonnenschein"

Ruhiges Hochdruckwetter steht in vielen Regionen Deutschlands in den kommenden Tagen auf dem Programm. Jetzt im Herbst bedeutet dies aber nicht nur eitel Sonnenschein, sondern oft auch hartnäckige Nebel- oder Hochnebelfelder. Warum gibt es gerade zu dieser Jahreszeit so häufig Nebel?

Nebel
Im Herbst bilden sich in klaren Nächten häufig dichte Nebelfelder

Klassisches Herbstwetter steht in den kommenden Tagen in Deutschland an. Dabei baut sich ein kräftiges Hochdruckgebiet genau über Mitteleuropa auf und erst zum kommenden Wochenende könnten erste schwache Tiefausläufer den Westen des Landes beeinflussen.

Auch in der kommenden Woche sieht es eher nach ruhigem und meist trockenem Wetter aus. Während diese Wetterlage im Sommer häufig "eitel Sonnenschein" bedeuten würde, gibt es im Herbst und Winter gerade im Flachland häufig trübes Grau durch Nebel oder Hochnebel, was viele Menschen sicher alles andere als "schönes Wetter" empfinden.

Was ist Nebel?

Die klassische Nebelsaison ist im Flachland von Oktober bis Januar. Beim Nebel handelt es sich im Prinzip um eine auf der Erdoberfläche aufliegende Wolke. In der Meteorologie spricht man von Nebel, wenn die Sichtweite geringer als 1000 Meter ist. Liegt die Sichtweite zwischen 1000-5000 Meter spricht man von Dunst.

Typischerweise entsteht Nebel, wenn die Luft so weit abgekühlt wird, bis die Luftfeuchtigkeit 100 Prozent beträgt, das bedeutet das die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist. Gerade im Herbst, wenn die Nächte schon deutlich länger sind, kühlt sich die Luft häufig bis zum Taupunkt ab.

Ist dies der Fall, kondensiert der Wasserdampf in der Luft zu kleinen Wassertröpfchen, die wir als Nebel wahrnehmen. Wichtig zu wissen ist noch, dass kalte Luft weniger Wasserdampf aufnehmen kann als warme Luft. Damit haben wir schon einen wichtigen Grund, warum das Phänomen Nebel in der kalten Jahreszeit häufiger auftritt.

Bei der Frage, warum Nebeltage besonders zwischen Oktober und Januar so häufig vorkommen, spielt der tiefe Sonnenstand eine entscheidende Rolle. Aufgrund der Neigung der Erdachse steht die Sonne im Winter auf der Nordhalbkugel in einem deutlich flacheren Einfallswinkel als im Sommer. Neben den schon erwähnten längeren Nächten gelangt tagsüber mit der Sonne weniger Energie zur Erdoberfläche. Dadurch hat es die Sonne schwer, den sich in der Nacht gebildeten Nebel tagsüber wieder aufzulösen.

Oben hui, unten pfui

Wichtig für die Nebelbildung bei einem Hochdruckgebiet im Winterhalbjahr ist, dass einerseits die Luftmasse potentiell feucht ist und es zudem möglichst windschwach ist. Häufig sind damit Inversionswetterlagen verbunden, das bedeutet die Umkehr des normalerweise mit der Höhe abnehmenden Temperaturverlaufs in einer mehr oder weniger dicken Schicht.

Bei dieser Wetterlage ist es in den Niederungen häufig trüb und kalt durch Nebel und Hochnebel, während es oberhalb der Inversion auf den Bergen der Mittelgebirge und in den Alpen strahlend sonnig und sehr mild ist. Dabei gibt es hier häufig eine grandiose Fernsicht, während man im Flachland im wahrsten Sinne des Wortes "die Hand nicht vor Augen sehen kann".