Schau wie der Gletscher schwindet! Die Situation der europäischen Gletscher hat sich dramatisch entwickelt!
Der weltweite, dramatische Rückzug der Gebirgsgletscher ist ein sichtbares Zeichen für die markante Veränderung des Erdklimas seit Beginn der Industrialisierung. Gebirgsgletscher sind Schlüsselindikatoren für Klimaänderungen und dienen als eine Art globales Fieberthermometer.
Der weltweite, dramatische Rückzug der Gebirgsgletscher ist ein sichtbares Zeichen für die markante Veränderung des Erdklimas seit Beginn der Industrialisierung. Gebirgsgletscher sind Schlüsselindikatoren für Klimaänderungen und dienen als eine Art globales Fieberthermometer.
In den Alpen gibt es etwa 5.000 Gletscher, von denen acht größere Gebiete umfassen; und alle schrumpfen!
Die europäischen Gletscher befinden sich derzeit in einem alarmierenden Zustand. Der Rückzug der Gebirgsgletscher ist ein deutliches Zeichen für den Klimawandel. Studien zeigen, dass die Alpengletscher seit Beginn der Industrialisierung mehr als die Hälfte ihrer Fläche und etwa ein Drittel ihres Volumens verloren haben. Seit den 1990er Jahren hat sich die Geschwindigkeit der Gletscherschmelze erheblich beschleunigt.
In Österreich hat sich die Situation ebenfalls dramatisch entwickelt. Der jüngste Bericht des Österreichischen Alpenvereins zeigt, dass die Gletscher dort in den letzten Jahren rapide geschrumpft sind. Der größte Rückzug wurde am Pasterze-Gletscher verzeichnet, der innerhalb eines Jahres um 203,5 Meter zurückging. Experten warnen, dass die österreichischen Gletscher in etwa 45 Jahren vollständig verschwunden sein könnten.
Aberkennung des Gletscherstatus
Im Hitzesommer 2022 verlor der südliche Schneeferner in den bayrischen Alpen so viel Eis, dass ihm der Gletscherstatus aberkannt wurde. Die hohen Temperaturen dieses Jahres führten zu einem massiven Eisverlust. Im Jahr 2021 rechneten Gletscherforscher mit einem nahezu vollständigen Abschmelzen der Gletscher bis zum Ende des 21. Jahrhunderts. Die zunehmende Schmelzgeschwindigkeit im Hitzesommer 2022 überraschte jedoch selbst Klimaforscher. Der Winter war ungewöhnlich mild, was zu wenig Schnee in den inneralpinen Regionen führte. Diese schneearme Lage setzte sich im Frühjahr fort, gefolgt von extremen Hitzewellen.
Wenn der Schnee ausbleibt
Normalerweise bringen Kaltlufteinbrüche in den Sommermonaten etwas Neuschnee in höhere Lagen, der die dunkleren Eisflächen mit Staub oder Geröll bedeckt. Der weiße Schnee reflektiert dann einen Großteil des einfallenden Sonnenlichts (Albedo-Effekt). Aufgrund der hohen Temperaturen trat dieser Effekt nicht ein und es bildete sich keine Neuschneedecke. Das blanke Eis der Gletscher absorbierte die einfallende Sonnenenergie und erwärmte sich zusätzlich, was den Schmelzprozess beschleunigte. Diese Entwicklung führte dazu, dass Wissenschaftler am Corvatsch-Gletscher ihre Messungen nicht fortsetzen konnten, da nicht mehr genug Eis vorhanden war.
sagt Karsten Smid, Klimaexperte bei Greenpeace bereits in 2022. Große europäische Flüsse wie die Rhône und der Rhein entspringen in Gletschergebieten. Das Schmelzwasser dieser Gletscher ist das wichtigste Trinkwasserreservoir in den alpinen Regionen.
Die Zerstörung dieser natürlichen Wasserspeicher kann zu Wasserknappheit und Trockenperioden führen.
Isländische Gletscher
Nicht nur die Alpen sind betroffen. Ein Bericht des Fachmagazins „Phys.org“ aus dem Jahr 2021 zeigt, dass die Gesamtfläche der isländischen Gletscher seit 1890 um 18 Prozent und seit der Jahrtausendwende um 7 Prozent abgenommen hat. Die Gletscher Islands schmelzen immer schneller und könnten bei der aktuellen Schmelzrate bis zum Jahr 2200 vollständig verschwunden sein.
Die Schweiz
Die Schweiz hat sich historisch immer als Gebirgsland verstanden, mit Alpen und Gletschern, die ihre Topografie, Kultur, Mythen und Ideologien prägen. Diese Elemente dienen auch als Werbeträger. Seit dem 17. Jahrhundert faszinieren Gletscher Naturforscher und ziehen Künstler durch ihre Schönheit und vermeintliche Unvergänglichkeit an. Im Zeitalter der globalen Erwärmung sind sich heutige Künstler jedoch der Fragilität und Verwundbarkeit dieser Eisriesen bewusst.
Kunst, die die Natur darstellt, reflektiert immer das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt.
Die Ausstellung "Schau, wie der Gletscher schwindet" untersucht diese fragile und sich ständig verändernde Beziehung. Entlang ausgewählter Sammlungswerke werden verschiedene Fragestellungen thematisiert: das Erhabene und Monumentale der alpinen Natur, die Auseinandersetzung mit Klischees der Alpen, die Natur als Projektionsfläche individueller Gefühlslagen, menschliche Eingriffe in die Natur, Tourismus im Hochgebirge, der Klimawandel und die damit einhergehende Gletscherschmelze. Diese Themen laden dazu ein, über den unaufhaltsamen Gletscherschwund nachzudenken und nachhaltigere Zukunftsszenarien zu entwickeln.