Geheimnisvolles Leuchten am Himmel – Elon Musks Schrott wieder schuld? Wie Weltraummüll zur echten Gefahr für uns wird
In der Nacht vom 18. auf den 19. Februar staunten viele Menschen in Deutschland über ein mysteriöses Lichtphänomen am Himmel. Schnell kursierten Theorien über UFOs oder Naturphänomene – doch die Erklärung ist viel irdischer.

Ein gleißender Lichtschweif, gut sichtbar in der klaren vergangenen Nacht – ein beeindruckendes Spektakel, das viele mit Staunen beobachteten. Doch für Astronomen war schnell klar: Kein UFO, sondern verglühender Weltraumschrott war die Ursache.
"Die Anzahl an Satelliten und ausgedienten Raketenteilen im Erdorbit wächst rasant", erklären Experten. Besonders in den Fokus rückt dabei Elon Musks Starlink-Projekt, das mit Tausenden von Satelliten die Erde umspannt. Diese Satelliten sind nützlich für schnelles Internet, aber wenn sie ausgedient haben, werden sie zu unkontrollierbarem Schrott. Der jüngste Feuerball am Himmel könnte genau solch ein Trümmerteil gewesen sein.
Das Problem mit dem Weltraumschrott
Der Müll im Orbit wird zunehmend zur Gefahr. Aktuell befinden sich über 36.000 größere Trümmerteile im Weltall, dazu Millionen kleinere Fragmente, die mit unfassbarer Geschwindigkeit um die Erde rasen. Kollisionen sind dabei keine Seltenheit – immer wieder krachen alte Satelliten zusammen und erzeugen noch mehr Schrott. Experten sprechen längst von einer Kettenreaktion, die das Weltall zu einer tickenden Zeitbombe machen könnte. Schon jetzt müssen Raumstationen regelmäßig ausweichen, um nicht getroffen zu werden.
Was war das denn heute morgen um kurz vor 5 über Ostwestfalen? Ein #Asteroid? #Weltraumschrott? Auf jeden Fall ein #Eintritt aus dem All würde ich behaupten pic.twitter.com/qQXqqAcaSZ
— Schmooser (@Schmooser) February 19, 2025
Elon Musks Starlink-Projekt verschärft die Lage zusätzlich: Allein seine Satellitenflotte könnte bald auf über 34.000 Stück anwachsen. Und auch wenn SpaceX versichert, dass die meisten dieser Satelliten in der Atmosphäre verglühen, bleibt der Anstieg des Weltraummülls ein großes Problem.
Versauen wir das All für immer?
Die Folgen sind nicht nur für Raumfahrtmissionen besorgniserregend, sondern auch für Astronomen. Der zunehmende Satellitenmüll verändert die Sicht auf den Nachthimmel. Astronomen warnen bereits, dass wichtige Himmelsbeobachtungen durch die reflektierenden Satelliten massiv gestört werden. Wenn immer mehr solcher Objekte in den Orbit gebracht werden, könnte es in wenigen Jahrzehnten unmöglich sein, den Nachthimmel so zu beobachten, wie es Wissenschaftler seit Jahrhunderten tun.
Dazu kommt: Was passiert, wenn Trümmerteile auf die Erde stürzen? Zwar verglühen viele Reste in der Atmosphäre, aber nicht alle. Immer wieder erreichen Bruchstücke den Boden – zum Glück meist in unbewohnten Gebieten. Doch mit immer mehr Schrott steigt das Risiko, dass irgendwann auch Städte betroffen sein könnten.
Lösung in Sicht? Oder ist das Chaos vorprogrammiert?
Einige Firmen und Raumfahrtbehörden arbeiten bereits an Lösungen, um den Müll zu beseitigen. Japan testet Satelliten mit Harpunen, die Schrottteile einfangen sollen, während die ESA an einem Roboterarm für Trümmerstücke arbeitet. Doch das Problem wächst schneller als die Lösungen.
Elon Musk selbst gibt sich gelassen – seine Firma behauptet, die Starlink-Satelliten würden in der Atmosphäre verglühen, bevor sie Schaden anrichten können. Doch Kritiker sehen das anders: „Mit jedem neuen Satelliten wird das Problem größer. Wir brauchen dringend strengere Regeln für den Orbit, sonst wird das All zur Müllhalde.“
Der Feuerball über Deutschland war ein spektakuläres Zeichen dafür, was gerade passiert. Solange sich das Problem nicht kontrollieren lässt, könnte es bald nicht nur faszinierende Lichtspiele am Himmel geben – sondern auch ernsthafte Konsequenzen für Raumfahrt, Wissenschaft und vielleicht sogar für die Sicherheit auf der Erde.