Feinstaub-Alarm: Schlechte Luft in Deutschland – So gefährlich wird die Silvesternacht
Deutschland kämpft mit einer ungewöhnlichen Wetterlage: Eine Inversionswetterlage führt zu hoher Feinstaubbelastung, die besonders in der Silvesternacht problematisch wird.
Deutschland steckt derzeit in einer ungewöhnlichen Wetterlage, die unsere bodennahe Luft in vielen Regionen extrem verschmutzt.
Grund dafür ist eine sogenannte Inversionswetterlage:
Normalerweise wird die Luft mit zunehmender Höhe kälter. Doch aktuell sorgt eine warme Schicht in den höheren Regionen dafür, dass die kalte Luft unten bleibt – und das hat dramatische Auswirkungen auf unsere Luftqualität.
Besonders betroffen sind die südlichen Bundesländer, aber auch Städte wie München, Würzburg und Dresden kämpfen mit einer schlechten Luftqualität.
Am Samstag, den 28. Dezember, wurden in zahlreichen Städten Feinstaubwerte gemessen, die den Grenzwert des Umweltbundesamtes von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter überschreiten.
In Kempten etwa lag der Wert bei alarmierenden 35 Mikrogramm – und die Luft bleibt bis Silvester belastet. Warum? Diese Wetterlage sorgt dafür, dass sich die Luftschichten praktisch „abkapseln“, sodass keine frische Luft mehr von oben nachströmt. Das bedeutet: Schadstoffe wie Feinstaub und Abgase stauen sich in den Städten und Dörfern und bleiben hängen.
Für viele chronisch Kranke ist das besonders problematisch – vor allem in der Silvesternacht. Denn dann kommen die typischen Feinstaub-„Terroristen“ dazu: Feuerwerkskörper!
Jedes Jahr wird durch das Abbrennen von Raketen und Böllern etwa ein Prozent des gesamten Jahresfeinstaubs in einer einzigen Nacht freigesetzt. Für Menschen, die bereits empfindlich auf Feinstaub reagieren, wie Asthmatiker, Kinder und ältere Menschen, kann das gefährlich werden. Husten, Atemnot, gereizte Schleimhäute – all das sind typische Symptome, die durch die hohe Feinstaubbelastung entstehen können.
In den nördlichen Teilen des Landes hingegen gibt es Hoffnung: Hier könnte der Wind noch rechtzeitig den Feinstaub vertreiben, sodass die Belastung etwas weniger dramatisch wird.
Wer in der Silvesternacht auf Feuerwerk nicht verzichten möchte, sollte sich der erhöhten Feinstaubbelastung bewusst sein. Besonders in den Regionen, in denen der Wind schwach ist und die Luft nicht richtig zirkulieren kann, bleibt der Feinstaub in Bodennähe und wird durch das Feuerwerk zusätzlich angereichert.
Es bleibt zu hoffen, dass sich die Wetterlage weiter dreht und die Luft im gesamten Land gereinigt wird. In jedem Fall sollten alle, die auf das Silvesterfeuerwerk nicht verzichten möchten, auf ihre Gesundheit achten und bei schlechter Luftqualität besser in gut belüfteten Innenräumen bleiben.