Europaweit waren die Januartemperaturen auf hohem Niveau!
Der Start ins Jahr 2023 folgt dem Trend der anhaltenden anthropogenen Klimaerwärmung. Laut dem Dienst Copernicus ist der Januar der drittwärmste Januar in Europa seit Messbeginn. Weite Teile Europas hatten deutliche überdurchschnittliche Temperaturen.
Eine südwestliche Strömung hatte am Neujahrstag 2023 in Europa für ungewöhnlich hohe Temperaturen gesorgt. Lokal hatten begleitende Föhneffekte die Temperaturen nach oben gedrückt. Über weite Teile Europas wurden Rekordtemperaturen gemessen. So wurde zum Beispiel an einer Station in Warschau 18,9°C gemessen! Dieser Wert lag um mehr als 5°C höher als alle jemals zuvor gemessenen Temperaturen im Januar! Der Schwerpunkt der außergewöhnlich hohen Temperaturen lag in Gegenden der Westukraine im Lee der Karpaten mit einer Abweichung von 16°C und über Polen mit einer Abweichung über 15°C. Auch in Deutschland lag gebietsweise die Temperatur an diesem Tag über 10°C über dem Durchschnitt.
Gleichzeitig gab es auch Gegenden in Europa, die unter dem Durchschnitt lagen. So lagen die Temperaturen im südlichen Norwegen und Schweden fast 13°C unter dem langjährigen Mittel. Allerdings war eine weitaus größere Landfläche Europas am Neujahrstag von ungewöhnlich hohen Temperaturen betroffen.
Drittwärmster Januar in Europa
Im Januar herrschten in weiten Teilen Europas deutlich überdurchschnittliche Temperaturen vor. Betroffen waren vor allem die Gegenden im Balkan, Osteuropa, Finnland und Nordwestrussland. Allerdings wurden auch teils unterdurchschnittliche Temperaturen verzeichnet. So waren vor allem die iberische Halbinsel, Nordafrika und Island kälter als im langjährigen Mittel von 1991 - 2020. Die durchschnittliche Temperatur in Europa lag 2,2°C über dem langjährigen Mittel von 1991 - 2020 und damit 0,4°C unter dem bisher wärmsten Januar von 2020.
Immerhin war der Januar in weiten Teilen Europas nasser als im langjährigen Durchschnitt. Vor allem in Italien und Nordspanien fiel deutlich mehr Niederschlag als üblich. Nur in einem Bereich von Süd- und Ostspanien bis hin zu den nördlichen Alpen fiel weniger als üblich. Ebenso in der Türkei. Dies spiegelt sich zum Teil auch in der Bodenfeuchte wider. Höhere Werte als üblich finden sich verbreitet in Europa, wobei dies zum Teil auch auf höhere Niederschläge aus dem Vormonat zurückzuführen ist (z.B. Osteuropa). In Südspanien und der Türkei gibt es momentan jedoch ein deutliches Defizit der Bodenfeuchte.
Auch bei uns Rekorde an Neujahr
In Deutschland hat der Januar sein Ruf als Eismonat eigentlich verloren. Der Januar 2023 reiht sich unter die Top 10 der wärmsten Januar seit 1881 und die Häufung zu milder Januarmonate geht munter weiter. Herausragend sind hier vor allem die Rekordtemperaturen am Neujahrstag. Vielerorts wurden alte Rekorde mehr als nur eingestellt. Die höchste Temperatur wurde in Freiburg gemessen: 19,5°C. Aber auch an vier weiteren Klimastationen des Deutschen Wetterdienstes wurden über 19°C gemessen. Alle befinden sich mehr oder weniger im Rheingraben. Temperaturen die man eher aus den Frühlingsmonaten kennt.
Für eine kurze Zeit erreichte der Januar durchschnittliche, sogar leicht unterdurchschnittliche Temperaturen und es kam wenigstens kurz Wintergefühle auf. Am winterlichsten war es in den höheren Lagen, in denen auch für Schnee gesorgt war. Allerdings konnte die kurze winterliche Periode nicht dafür sorgen, dass der Januar durchschnittlich temperiert war. Am Rande sei noch vermerkt, dass die niedrigste Temperatur (ausgenommen der Zugspitze) in Meßstetten mit -16,8°C erreicht wurde.
Am Ende steht eine mittlere Temperatur von 3,5°C. Damit lag der Januar 2023 um 4°C über dem langjährigen Mittel von 1961 - 1990. Gegenüber dem langjährigen Mittel von 1991 - 2020 war der Januar „nur“ 2,6°C wärmer. Dies verdeutlicht aber noch mal, wie stark sich der Januar bereits verändert hat!