Rückblick: Erster Hitzetag des Jahres: Deutschland kam ins Schwitzen!

Viel Sonnenschein und Temperaturen bis 30°C - das Wetter verwöhnte uns in den vergangenen Tagen und macht Lust auf mehr. Die Trockenheit geht indes vor allem im Osten weiter.

Sonne
Temperaturen bis 30°C wurden am vergangenen Mittwoch erreicht. Sommerfeeling pur - und das schon im Mai.

Die Strömung drehte auf Südwest, sodass sich warme Luftmassen aus Spanien nach Deutschland ausbreiteten. Diese sorgten für den ersten Hitzetag des Jahres 2022. Doch wie warm war es genau und hatten alle in Deutschland so schönes Wetter? Diese Fragen beantworten wir im Artikel.

Sommerlicher Wochenstart mit stürmischem Wind

Hoher Luftdruck machte sich am Anfang der Woche über Mitteleuropa bemerkbar. Die Temperaturen erreichten am Montag bereits sommerliche Höchstwerte von bis zu 26°C entlang des Rheins und Mains. Dazu blieb es fast überall komplett trocken; nur im Süden und Südosten Bayerns entwickelten sich einzelne Schauer, die aber nur ein paar Liter Regen brachten. Es konnten verbreitet 13 bis 15 Sonnenstunden registriert werden.


Der Wind wehte im ganzen Land nur schwach, an den Küsten mäßig. Doch das sollte sich an den folgenden beiden Tagen ändern, da sich die Wetterlage umstellte. Ein Höhentrog verlagerte sich in Richtung Mitteleuropa und verdrängte das Hochdruckgebiet nach Südosten. Es baute sich ein großer Druck- und Temperaturgradient über Deutschland auf, der dafür sorgte, dass Sturmböen in den Hochlagen und starker bis stürmischer Wind im Flachland gemessen wurden. Die Wetterstation auf dem Brocken meldete am Mittwoch sogar eine schwere Sturmböe mit 89 km/h.

Wüstenfeeling bei knapp 30°C

Probleme hatten vor allem Fußgänger. Denn dieser starke Südwestwind wirbelte vertrocknete Erde und Staub auf, sodass es teilweise schwierig war die Augen aufzuhalten. Der eine oder andere fühlte sich wie in der Wüste. Bei Böen half es nur, die Augen zusammenzukneifen und sich wegzudrehen.

Staubsturm
Ein kräftiger Südwestwind sorgte für Staubstürme in Deutschland. Ein Gefühl wie in der Wüste.


Doch einen positiven Effekt hatte es. Denn die Temperaturen stiegen nochmal rasant an und am Mittwoch wurden in Ohlsbach in Baden-Württemberg und in Worms in Rheinland-Pfalz die 30-Grad-Marke geknackt. Nur an den Küsten war es mit 16°C deutlich kühler. Hier bewirkte eine langgezogene und sich nur sehr langsam nach Süden verlagernde Kaltfront allmählich für einen Temperaturrückgang und für Niederschläge in der Nordhälfte.

Regenradar
Am Dienstagnachmittag breiteten sich aus Nordwesten Niederschläge aus. Besonders in Schleswig-Holstein kamen größere Regenmengen zusammen.

Unwetter im Süden

Große Niederschlagsmengen wurden allerdings nur in Schleswig-Holstein registriert. Spitzenreiter war Ostenfeld (Rendsburg) mit 22 Liter pro Quadratmeter. Am Donnerstag hatte sich die Kaltfront bis in die Südhälfte verlagert. Sie sorgte dort für schwere Gewitter mit Starkregen und starke Sturmböen. Vereinzelt wurden sogar Bäume, wie beispielsweise am Ammersee, entwurzelt!


Auch am gestrigen Freitag wurde der Süden Deutschlands nicht verschont. Hier brauten sich nachmittags wieder heftige Gewitter zusammen, die in München für Regenmengen über 40 mm sorgten! Dies blieb aber zum Glück nur die Ausnahme. Hinter der Kaltfront und der auf West- bis Nordwest drehenden Strömung gingen die Temperaturen deutlich zurück. In der Mitte und im Süden wurden Höchstwerte von bis zu 25°C gemessen, im Norden bis 20°C. Insgesamt war es also deutlich angenehmer als noch am heißen Mittwoch.

Große Trockenheit geht erstmal weiter

Der Blick auf den WBI (Waldbrandgefahrenindex) wird zurzeit leider zur Gewohnheit. In einigen Regionen hat es seit Mitte April keinen nennenswerten Regen mehr gegeben. Auch in der vergangenen Woche hat es nicht überall geregnet. Besonders die Mitte Deutschlands blieb leer aus. Daher gilt in der Mitte, aber auch im Norden und Osten die Gefahrenstufe 3 bis 4, was einer hohen Gefahr entspricht. Erst für nächste Woche Montag deutet sich Regen an. Allerdings sieht es nach aktuellem Stand nach einer schweren Gewitterlage aus. Da kann es dann flächendeckend zu Unwettern mit Starkregen kommen! Dies würde den vertrockneten Äckern der Landwirte jedoch überhaupt nichts bringen. Vielmehr wird sehnlichst länger anhaltender Landregen erwartet.