Dürresommer 2019: Panikmache in den Medien!
Die Medienwelt scheint völlig aus dem Häuschen zu sein. Seit gestern liest, sieht und hört man überall, dass der kommende Sommer eine Dürre bringen könnte. Wir haben genauer hingeschaut.
2018 war ein sehr trockenes Jahr. Da gibt es keinen Zweifel dran, denn es fiel im gesamten Jahr extrem wenig Niederschlag. Auch der Sommer 2018 war daher sehr trocken. Besonders in der Landwirtschaft kam es zu massiven Dürreschäden. Nun macht seit gestern eine Meldung die Runde durch die Medienlandschaft: Auch der Sommer 2019 könnte zu einem Dürresommer werden. Belege für diese Aussage werden allerdings nicht genannt.
Ein Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes wird lediglich mit der Aussage zitiert, dass wir mit einer großen Trockenheit zu rechnen haben, wenn es weiterhin so wenig Regen gibt. Letztlich bringt uns so eine Aussage überhaupt keine Erkenntnis darüber, ob es nun ein trockener Sommer werden könnte oder nicht. Das ist eine Aussage, die kann man auch ohne einen Abschluss in Meteorologie tätigen. Genauso gut könnte man sagen: Wenn es im Sommer heftig regnet, dann erwarten wir einen Hochwassersommer.
Medien basteln sich die Dürresommer-Schlagzeile zurecht
Diese Meldung machte dann aber rasch die Runde und letztlich liefen sämtliche Schlagzeilen darauf hinaus, dass wir in diesem Jahr wahrscheinlich einen Dürresommer bekommen würden und das dies vom Deutschen Wetterdienst so vermeldet worden sei. Das war allerdings gar nicht der Fall gewesen. Zu keinem Moment wurde eine Prognose in Sachen möglicher Sommerniederschläge abgegeben. Die Nachricht hat sich einfach verselbstständigt.
Daher werfen wir im Folgenden mal einen Blick auf echte Fakten bzw. auf das, was man überhaupt sagen kann. Wettervorhersagen für den Juli oder August kann man heute natürlich noch nicht erstellen. Aber es gibt Wetterdienste die versuchen einzelne Monate abzuschätzen. Dabei kommen dann Aussage zustande, ob es Monat wärmer bzw. kälter oder trockener bzw. nasser als im langjährigen Klimamittel werden könnte. Mehr geht aber auch nicht.
Langfristvorhersage sieht in Deutschland keinen extremen Dürresommer
Schaut man sich die aktuellen Berechnungen an, so ist erkennbar, dass es besonders im Mai lokal noch etwas zu trocken bleiben könnte. Doch von Juni bis August sind keine größeren Trockenphasen zu befürchten. Die langfristigen Berechnungen vom europäischen wie auch vom amerikanischen Wetterdienst sehen für den Sommer in Deutschland keine ausgeprägte Dürrephase.
Es gibt derzeit keine seriösen Hinweise darauf, dass uns im Sommer 2019 eine große Dürre bevorstehen könnte. Selbst bei den Temperaturen sieht es eher nach Durchschnittskost aus. Es ist kein extrem warmer oder gar richtig heißer Sommer in Sicht. So oder so gilt: Lassen wir den Sommer 2019 erstmal auf uns zukommen!