Im Osten weiterhin zu trocken und schlechte Aussichten

In Sachen Niederschlag bleibt auch der Juni weit zurück. Die Osthälfte Deutschlands ist am stärksten betroffen. Teilweise ist es sogar trockener als 2018 und die Vorhersagen lassen nichts Gutes erahnen.

dürre trockenheit osten deutschland
Besonders der Osten Deutschlands leidet weiterhin unter einer großen Trockenheit.

Im Juni wurden im Mittel für Deutschland rund ein Drittel weniger Niederschlag als üblich verzeichnet. Am meisten Regen fiel noch in den Alpen mit rund 200 mm. Und wie es für Niederschlag so üblich ist, ist dieser äußerst ungleichmäßig verteilt.

Im Osten Bayerns fielen teils 50% mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel von 1991 - 2020. In der Mitte und Osthälfte Deutschland hingegen teils weniger als 35% des klimatologischen Mittels.

In den östlichen Regionen macht sich die langanhaltende Trockenheit vermehrt bemerkbar. Ausgetrocknete Böden und sinkende Wasserstände sind die Folgen. Die Waldbrandgefahr ist ebenfalls hoch, wie sich momentan schmerzlich in der Lieberoser Heide bestätigt.

Der Vergleich zu 2018

Natürlich liegt der Vergleich zum Dürrejahr 2018 nahe. Hier zeigen sich einige Parallelen. Denn der Gesamtniederschlag bis zum Juni bewegt sich auf einem ähnlich niedrigem Niveau.

Ein Blick auf die klimatische Wasserbilanz, welche durch die Differenz aus gefallenem Niederschlag und potenzieller Verdunstung gebildet wird und prinzipiell ein Maß für den Zusammenhang zwischen Quelle (Regen) und Verbrauch (Verdunstung) ist, zeigt ein ähnliches, sogar teils schlechteres Bild als 2018.

Klimatologisch gesehen ist die Wasserbilanz im Osten zwar zu diesem Zeitpunkt immer negativ, es verdunstet also mehr als es regnet. Aber die Jahre 2018 und 2022 stechen dabei besonders heraus.

Die Aussichten

Im Zuge der Klimakrise werden Dürren zunehmen, sowohl in Bezug auf Häufigkeit, als auch Intensität. Im Mittel wird die potenzielle Verdunstung zunehmen, was Dürren zusätzlich verschärfen wird. Dies hat Auswirkungen auf die Vegetation. So geraten z.B. Bäume immer häufiger in Trockenstress und haben immer weniger Zeit sich zu erholen.

Niederschlagsmenge bis Donnerstag
Die Gesamtniederschlagsmenge bis einschließlich Donnerstag (ECMWF)

In der momentanen Situation sei darauf hingewiesen, dass auf das bisherige Jahr gesehen im Osten im Mittel ungefähr 70 mm Regen fehlen, das zeigen Daten des DWD. Am Donnerstag steht für den Osten Regen in Aussicht. Allerdings wird das mit 10 bis 25 mm nicht wirklich viel sein (Vorhersage für Berlin). Am Ende wird dieser besser als nichts sein, aber irgendwo auch nur der besagte Tropfen auf den heißen Stein.

Wer hier an tollen „Sommer, Sonne, Sonnenschein“ denkt, vergisst leider, dass die Natur, dazu gehören auch wir Menschen, extrem darunter leidet.