"Das ist erstaunlich": So beeinflusst das Licht unseren Schlaf- Experten klären auf
Licht diktiert unsere Schlafzeit, prägt unsere Stimmung und formt tiefgehend unsere Gesundheit. Wissenschaft enthüllt, warum und wie wir schlafen.
Licht steuert, wann wir ins Bett gehen!
Licht – ja, dieses alltägliche, meist unterschätzte Phänomen – bestimmt viel mehr in unserem Leben, als man denkt! Während die Sonne schon seit Millionen von Jahren den menschlichen Schlafrhythmus beeinflusst, zeigt sich jetzt, wie auch unser künstliches Licht eine Rolle spielt.
Von der Urzeit bis ins moderne Schlafzimmer
Unsere Körperuhr, auch zirkadianer Rhythmus genannt, ist ein Überbleibsel der Evolution, das durch Licht gesteuert wird:
Sobald es dunkel wird, schüttet unser Körper das „Schlafhormon“ Melatonin aus. Das führt dazu, dass wir müde werden und uns in den Schlaf sinken lassen.
erklärt Dr. J. Garcia in einer Studie zur Evolutionsbiologie.
Interessant ist auch, dass Menschen durch Gene beeinflusst werden, wann sie gerne aufstehen und schlafen:
Dieses sogenannte „Chronotyp-Gen“ legt fest, ob man eine „Lerche“ (Frühaufsteher), eine „Eule“ (Nachtmensch) oder ein „Dove“ (neutral) ist.
Laut einer neuen genetischen Studie von Dr. Hannah Zhang (University of California, 2022) reagieren diese Gene besonders empfindlich auf das Licht, das uns umgibt. Besonders spannend: Helles Morgenlicht hilft Frühaufstehern auf die Sprünge, während „Eulen“ später durch Licht wacher werden.
Künstliches Licht – Schlafkiller Nummer Eins?
Die Erfindung des elektrischen Lichts brachte nicht nur mehr Freiheit, sondern stört auch massiv unsere Körperuhren.
Das blaue Licht von Smartphones, Computern und Fernsehern kann beispielsweise Melatonin stark unterdrücken und damit den Schlafzyklus nach hinten schieben.
erklärt eine Studie der Harvard Medical School von Chang et al. (2015).
Studien zeigen, dass Lichtsmog – der übermäßige Einsatz von künstlichem Licht in Städten – bei vielen Menschen zu chronischem Schlafmangel führt.
sagen Forscher wie Lee und Kollegen (2020). Und hier kommt ein schockierender Fakt ins Spiel:
Schlafmangel durch Lichtstress erhöht das Risiko für psychische Probleme und Herzkrankheiten.
Der Einfluss des Lichts auf die Stimmung
Ein echter Gamechanger für die Stimmung ist die saisonal-affektive Störung (SAD), eine Winterdepression, die in den dunklen Monaten vermehrt auftritt.
Dabei zeigt eine Meta-Analyse von Johnson et al. (2021), dass Menschen, die wenig Tageslicht abbekommen, besonders anfällig für diese Störung sind.
Was hilft? Genau: Licht!
Eine Lichttherapie – also eine gezielte Bestrahlung mit hellem Licht – soll helfen, den Winterblues zu vertreiben und sogar den Schlaf zu stabilisieren.
Warum der erste Blick am Morgen entscheidend ist
Ein weiterer Trick: Morgenlicht hilft uns, den Tag optimal zu starten.
Laut der American Academy of Sleep Medicine verbessert es nicht nur den Schlaf, sondern unterstützt auch die allgemeine Gesundheit und reduziert das Risiko für Fettleibigkeit (Smith et al., 2023). Hier gilt die Faustregel:
So erklärt die Academy, wie ein Spaziergang im Freien oder Frühstück auf dem Balkon den Körper in Schwung bringt und die innere Uhr stabilisiert.
Der „Licht-Wecker“ unserer Biologie
Licht ist also viel mehr als nur Helligkeit im Alltag – es ist unser innerer Wecker, der die meisten Körperfunktionen auf Trab bringt!
Wer schlecht schläft, tut gut daran, sich mal genauer anzusehen, wie viel und wann er Licht abbekommt. Die Wissenschaft ist sich einig: Licht ist der unsichtbare Taktgeber, der uns gut durch den Tag bringt und uns hilft, nachts in den Schlaf zu finden.